Gold: Ein- oder Aussteigen?
Es hat fast den Anschein, als ob US-Amerikaner nun den Europäern zeigen möchten, wie man einen Spannungsbogen aufbaut.
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Bis zum Schluss ringen Demokraten und Republikaner um einen Kompromiss bei der Anhebung der Verschuldungsgrenze. Da ab dem 2. August aber die Zahlungsfähigkeit der USA droht, sollten die Beteiligten den Bogen nicht überspannen. Denn sollte sich keine Einigung ergeben, dürfte dies die Märkte sicherlich nicht positiv beeinflussen. Sollte es aber aus parteipolitischem Gezänke nicht zu einer Lösung des Problems kommen, dürfen sich sicherlich alle Beteiligten die Frage stellen, ob sie in ihrem Job gut aufgehoben sind.
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Gehen wir aber nun davon aus, dass sich alle Beteiligten besinnen und das Wohl des Landes im Auge haben und dass es daher zu einer Anhebung der Verschuldungsgrenze kommt. Wenngleich eine Ausweitung der Verschuldung sicherlich kein Grund zum Feiern ist, dürfte dies dennoch die Märkte beruhigen, so dass bei den Anlegern die negativen Szenarien wieder etwas in den Hintergrund rücken können. Damit richtet sich der Blick auf die Unternehmen, die in der bisherigen Quartalszahlensaison im Durchschnitt durchaus gute Zahlen präsentieren konnten. Natürlich gibt es immer wieder auch Ausreißer. Allerdings zeigt sich am Anstieg beim Goldpreis oder auch beim Einbruch des Euro gegenüber dem Schweizer Franken, dass aktuell Angst ein nicht zu unterschätzender Einflussfaktor ist. Zeichnet sich also ab, dass der „worst case“ doch nicht eintritt, dann könnte der Aktienmarkt durchaus zu einer kleinen „Spätsommer-Rally“ ansetzen.
Gold: Übertreibung oder Gelegenheit?
Die Ängste der Anleger haben den Goldpreis zum Wochenauftakt auf ein neues Allzeithoch getrieben. Doch selbst wenn sich die Kontrahenten im US-Verschuldungsstreit noch rechtzeitig einigen können und sich im Anschluss eventuell eine kleine Entspannung breitmacht – mittel- bis langfristig bleibt Gold und Silber nach wie vor eine gute Wahl. Schließlich wird gerade darüber beraten, das Schuldenlevel anzuheben. Und auch hierzulande ist mit den neuen Finanzspritzen Richtung Griechenland die berühmte Kuh noch nicht endgültig vom Eis. Gefahren lauern weiterhin und das eine oder andere Problem schwelt vorerst nur im Hintergrund. Sollte beispielsweise das Rating der USA sinken (wovon immer mehr Akteure allmählich ausgehen), dürfte die Nachfrage nach „Sicherheit und Substanz“ in Form von Gold und Silber sicherlich nicht deutlich nachlassen. Insofern bieten sich auch weiterhin Rücksetzer als Einstieg an.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.