Geldanlage-Report Armin Brack

Uran-Comeback: Neuer Boom?

16.11.10 09:41 Uhr

Uran-Comeback: Neuer Boom? | finanzen.net

Uran: Das Comeback!

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Während hierzulande über Castor-Transporte und Atommüll-Endlagerung hitzig diskutiert wird, werden anderswo neue Atomkraftwerke gebaut.

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Das kann man gut finden oder auch nicht. Fakt ist: Der Uranpreis steigt wieder und die Aussichten für den Yellow Cake sind strahlend hell.

Lesen Sie, warum die kommenden Monaten einen anhaltenden Uranboom bringen könnten.

Seit ich an dieser Stelle zum letzten Mal ausführlich über Uran berichtet habe, sind fast vier Jahre vergangen. Bei meinen Recherchen ist mir aufgefallen, dass sich in dieser Zeit an der Angebots-/Nachfragesituation und damit den prinzipiellen Aussichten gar nicht so viel getan hat. Die Fakten sind im Prinzip ganz ähnlich, selbst die konkreten Zahlen haben sich nur leicht verändert.

Trotzdem hat sich der Uranpreis seit den Hochs im April 2007 mehr als halbiert. Die weltweite Finanzkrise hat wie auch bei anderen Rohstoffen ihren Tribut gefordert. Im Unterschied zu beispielsweise Gold und Silber, die längst die Vorkrisenhochs wieder erreicht und überschritten haben, hat Uran aber erst seit wenigen Wochen zu einer Erholungsbewegung angesetzt. Diese verläuft allerdings sehr dynamisch. Am Montag dieser Woche machte der Preis einen Satz um fünf US-Dollar oder fast zehn Prozent nach oben auf 58,50 US-Dollar je Pfund.

Das Allzeit-Hoch aus dem April 2007 lag jedoch bei knapp 140 US-Dollar je Pfund. Bis dahin besteht also noch ein Potenzial von über 100 Prozent. Die Chancen, dass der Preis in nicht allzu ferner Zukunft die alte Rekordmarke wieder erreichen könnte, stehen nicht schlecht.

*Fundamental stehen die Zeichen auf Sturm

Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen, wo oft zu Unrecht von Knappheit gesprochen wird, herrscht bei Uran tatsächlich ein Angebotsmangel. Die EURATOM Supply Agency ESA, eine offizielle und neutrale Organisation der EU-Kommission, hat dies in ihrem Jahresbericht 2009 nachgewiesen.

Nach wie vor reicht die derzeit mögliche Uranproduktion aus Minen gerade einmal zur Bedienung von 60 Prozent der jährlichen Nachfrage durch über 400 Atomkraftwerke aus. Die Hoffnung, dass bereits in diesem Jahr substantielles neues Angebot auf den Markt komme, wurde durch anhaltende Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Minen zunichte gemacht.

Der Produktionsbeginn des weltweit größten noch nicht entwickelten Uranvorkommens, der Cigar Lake-Mine in der kanadischen Provinz Saskatchewan, wird laufend verschoben. Neueste Schätzungen lauten nun auf Mitte 2013. Bis dahin ist noch viel Zeit für den Uranpreis, um neue Höhen zu erklimmen.

Die restlichen 40 Prozent müssen über Lagerbestände abgedeckt werden. Diese stammen beispielsweise aus nach dem Ende des Kalten Krieges auseinander genommene russische Atomsprengköpfe und schwinden rapide. Dieses "Importabkommen" mit Russland endet jedoch Ende 2013.

Gleichzeitig steigt die Nachfrage aber immer weiter - durch höheren Verbrauch aber vor allem durch den Bau neuer Kernkraftwerke. So haben erst Ende Oktober Russland und die Ukraine den Bau einer neuen Uran-Anreicherungsanlage beschlossen. In China wird derzeit sogar an mehr als 20 neuen AKWs gebaut. Bis zum Jahr 2020 sollen aus den momentan 8,6 Gigawatt, die in 11 Reaktoren produziert werden, 70 Gigawatt in 50 Reaktoren werden. Auch in Indien ist der Bau neuer AKWs geplant.

Das heißt: Fundamental stehen die Zeichen weiter auf Sturm. Die Nachfrage übersteigt das Angebot nachhaltig. Weiter steigende Preise sind aus fundamentalen Gesichtspunkten fast unausweichlich.

Lesen Sie morgen den 2. Teil zum Thema „Uran-Comeback: Neuer Boom?“

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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