Gold: Ist dies eine Einstiegschance oder geht es weiter abwärts?
Da kamen die Goldhändler in China gerade noch rechtzeitig von den Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr zurück, wie es scheint.
Denn nachdem der Goldpreis kurzzeitig unter die Marke von 1.200 USD abgerutscht war, rettete er sich wieder über diese Marke. Und zwar auch dank der Nachfrage aus China, dem inzwischen noch vor Indien wichtigsten Abnehmerland für Gold. Allerdings bewegen solche Dinge nur kurzfristig den Goldpreis, für den mittel- und langfristigen Trend spielen andere Faktoren eine Rolle. Entscheidend für die Entwicklung des Goldpreises sind derzeit die Zinsentwicklung in den USA sowie der Kurs des US-Dollars.
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Steigende Zinsen in den USA sind schlecht für den Goldpreis
Der Grund dafür: Gold wird als Geldanlage unattraktiver, wenn die Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere steigen oder wenn die Aktienmärkte haussieren. Darüber hinaus gilt häufig, wenn auch nicht immer: Wertet der US-Dollar auf, dann gibt der Goldpreis nach. Wer sein Gold in Euro kauft oder verkauft, den muss das nicht interessieren, wer aber mit dem Goldpreis in US-Dollar spekuliert, der sollte diesen Zusammenhang im Auge behalten. Wie es mit den Zinsen in den USA weitergeht, ist daher auch entscheidend für die Aussichten beim Goldpreis. Da darüber derzeit Unsicherheit besteht, ging es auch mit dem Goldpreis in den letzten Tagen hin und her. Mittelfristig werden die Zinsen in den USA aber steigen und das drückt tendenziell auf die Goldnotierung. Langfristig sind die Aussichten für einen steigenden Goldpreis jedoch gut, denn die Nachfrage wächst stetig und die Goldminen sind derzeit dabei wegen des gesunkenen Preises ihre Investitionen zurückzufahren. Das wirkt sich negativ auf das Goldangebot in den nächsten Jahren aus.
Fazit
Der Goldpreis bekommt heftigen Gegenwind durch die bevorstehende Zinswende in den USA. Neue Krisen oder ein Absturz an den Aktienmärkten würden dies zwar ändern, abzusehen ist eine solche Entwicklung derzeit aber nicht. Allerdings ist Gold bei 1.200/1.190 USD an einer charttechnisch wichtigen Marke angelangt. Das eröffnet interessante Chancen für Trader. Ein Fall unter diese Marke könnte zu einem nochmaligen Test des Tiefs von 2014 führen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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