Nach Förderkürzung der OPEC+: Biden überdenkt Beziehungen zu Saudi-Arabien - Saudi-Arabien verteidigt Beschlüsse
US-Präsident Joe Biden kündigt nach der Förderkürzung der Erdöl-Allianz OPEC+ "Konsequenzen" für die Beziehungen zu Saudi-Arabien an.
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Welche Optionen er in Betracht zieht, wollte er in einem auf CNN ausgestrahlten Interview am Dienstag nicht näher erläutern. Biden werde mit dem Kongress zusammenarbeiten, "um zu überlegen, wie diese Beziehung in Zukunft aussehen soll", hatte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, zuvor erklärt. Das Präsidialamt kündigte eine Überprüfung an, nannte aber weder einen Zeitplan noch Informationen darüber, wer die Neubewertung leiten werde. Die Vereinigten Staaten werden die Situation "in den kommenden Wochen und Monaten" genau beobachten, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Am Vortag hatte der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats, Bob Menendez, die US-Regierung aufgefordert, alle Aspekte der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien einschließlich aller Waffenverkäufe einzufrieren. Ein Großteil der US-Waffenverkäufe an Saudi-Arabien wurde mit Blick auf die Bedrohung durch den Iran in der Region getätigt. "Es gibt Sicherheitsherausforderungen, von denen einige vom Iran ausgehen. Sicherlich werden wir die Bedrohung, die der Iran nicht nur für die Region, sondern in gewisser Weise auch darüber hinaus darstellt, nicht aus den Augen verlieren", sagte Ned Price, Sprecher das US-Außenministeriums.
Das Ölkartell OPEC+ hatte sich unter der Leitung von Saudi-Arabien ungeachtet der Sorgen über eine durch hohe Energiepreise ausgelöste weltweite Rezession auf die Drosselung der Öl-Fördermenge verständigt. Die USA wollen die Ölpreise unter anderem senken, um Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine die Öleinnahmen zu entziehen. Die westlichen Länder werfen Russland vor, Energie als Waffe einzusetzen und eine Energiekrise in Europa herbeizuführen. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und der US-Regierung von US-Präsident Joe Biden gelten als angespannt.
Saudi-Arabien verteidigt nach Kritik aus USA Öl-Förderkürzung
Nach der Kritik aus den USA an Saudi-Arabien hat das Königreich die geplante Förderkürzung der Ölallianz OPEC+ verteidigt. Der Beschluss sei aus "rein wirtschaftlichen" Gründen gefällt worden, sagte der saudische Außenminister Faisal bin Farhan am Dienstagabend dem Nachrichtensender Al-Arabija. "Die OPEC+-Staaten haben verantwortungsvoll gehandelt und die passende Entscheidung getroffen." Es gehe dabei um die Stabilität des Marktes.
US-Präsident Joe Biden äußerte nach der jüngsten Entscheidung zur Förderkürzung der OPEC+ scharfe Kritik an Saudi-Arabien. Er sagte dem Sender CNN am Dienstag, es sei Zeit, die Beziehungen zu dem führenden OPEC-Land zu überdenken. "Es wird einige Konsequenzen für das geben, was sie mit Russland gemacht haben", erklärte Biden weiter.
Saudi-Arabien und Russland gelten als die führenden Kräfte im Ölverbund OPEC+. Dieser will von November an zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger Öl fördern.
US-Senatoren aus Bidens Demokratischer Partei hatten die weitgehende Einstellung der militärischen Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien gefordert, da das Land mit der Zustimmung zur Förderkürzung Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstütze. So sollen unter anderem die Waffenlieferungen weitgehend eingefroren werden.
Die USA und das islamisch-konservative Königreich sind eigentlich seit Jahrzehnten Partner. Trotz eines Besuchs Bidens in Saudi-Arabien in diesem Sommer ist das Verhältnis derzeit jedoch belastet - nicht zuletzt wegen des Mordes an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor vier Jahren in Istanbul durch ein Killerkommando aus Riad. US-Geheimdienste machen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman dafür verantwortlich. Dieser weist die Anschuldigung zurück.
Faisal bin Farhan sagte, die Beziehungen mit den USA unterstützten die Sicherheit und Stabilität in der Region. Die militärische Kooperation zwischen Riad und Washington diene den Interessen beider.
Washington/Riad (Reuters/dpa-AFX)
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