Young Wolf of Wall Street

Mohammed Islam - Schüler wird mit 17 Börsenmillionär oder: Wie ein Teenie die Pressewelt narrte

16.12.14 14:00 Uhr

Mohammed Islam - Schüler wird mit 17 Börsenmillionär oder: Wie ein Teenie die Pressewelt narrte | finanzen.net
Mohammed Islam via LinkedIn

Ein New Yorker Schüler lässt derzeit die internationale Finanzwelt aufhorchen. Mohammed Islam ist gerade 17 Jahre alt und schon Multimillionär. Sein Erfolg stellt den großer Börsenexperten deutlich in den Schatten. Doch die Geschichte hat einen Haken. Sie ist eine Geschichte.

Er sieht nicht aus, wie man sich einen erfolgreichen Börsenhändler vorstellt. Doch Mohammed Islam stellt viele Börsenprofis in den Schatten. 72 Millionen Dollar, umgerechnet gut 50 Millionen Euro, hat der Sohn bengalischer Einwanderer bereits verdient - an der Börse.
Das "New York Magazine" berichtet, während für seine Freunde und Mitschüler in der Mittagspause Lunch das Hauptthema war, hat Islam an der Börse spekuliert. Bereits im zarten Alter von neun Jahren hat er sein Geld in Pennystocks investiert und so seine erfolgreiche Börsenkarriere gestartet. Inzwischen hat er seine Investmentstrategie geändert - Öl- und Goldfutures sind nun sein bevorzugtes Investment. Auch Aktien und Derivate finden sich in seinem Depot.

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Seine Leidenschaft hat den Schüler reich gemacht - auch wenn er selbst genaue Zahlen verschweigt und lediglich von einem Vermögen im "hohen achtstelligen Bereich" die Rede ist.

Die Geschichte klingt zu schön um wahr zu sein - und das ist sie auch. Zahlreiche Medien fielen auf die Geschichte von Mohammed Islam herein, der inzwischen gegenüber US-Pressevertretern einräumte: "Es ist nicht wahr." Tatsächlich hat sich die Geschichte verselbständigt, aus Prahlerei wurde ein Medien-Hype sondersgleichen mit Mohammed Islam in der Hauptrolle.

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Gänzlich unbegabt ist der junge Mann im Zusammenhang mit Börsengeschichten aber offenbar nicht. In seiner Schule leitet er einen Investment Club, in dem Börsengeschäfte spielerisch nachgestellt werden. Dabei sei er außerordentlich erfolgreich gewesen, heißt es. Was er vergaß, in diesem Zusammenhang zu erwähnen: Den Erfolg gab es nur auf dem Papier, der Einsatz waren keine harten Dollar, sondern Spielgeld. Eltern wurden auf ihn aufmerksam, ein Reporter vom New York Magazine bat um ein Interview - und schon verbreitete sich die Geschichte vom Börsenwunderkind in zahlreichen internationalen Medien. Aufgeflogen ist Islam, als er einen Fernsehauftritt beim US-Sender CNBC kurzerhand absagte.

Islam entschuldigte sich inzwischen bei allen, die er getäuscht hat - vorallem seine Eltern haben ihm seine Lügen offenbar übel genommen. "Ich habe etwas getan, wodurch ich ihr Vertrauen verspielt habe", so Islam.

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Die Geschichte vom Börsenwunderkind, das mit 17 Multimillionär geworden ist - zu schön um wahr zu sein.

Bildquellen: Mohammed Islam via LinkedIn