Private Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung: Ja oder Nein?
Eine Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung hilft Prämien sparen: Wer als 30-Jähriger in die Private wechselt, zahlt ohne Selbstbeteiligung rund 380 Euro monatlich – bei 1.200 Euro Selbstbeteiligung sinkt die Prämie auf 245 Euro monatlich.
Genau nachrechnen ist wichtig
1.200 Euro Selbstbeteiligung steht also eine Prämienersparnis von 1.620 Euro gegenüber – auf den ersten Blick. Denn so einfach ist die Rechnung nicht. Wer z. B. als Arbeitnehmer eine Selbstbeteiligung vereinbart, um monatlich Prämie zu sparen, darf die Rechnung nicht ohne den Chef machen. Denn während der zum monatlichen Beitrag einen Anteil von 50% zusteuern muss, geht der Arbeitnehmer leer aus, wenn er denn wirklich krank wird und mit seiner Selbstbeteiligung von der Kasse zur Kasse gebeten wird. Im Beispiel schmilzt der Vorteil auf 810 Euro, die anderen 810 Euro steckt der Chef ein – die Selbstbeteiligung bleibt aber bei 1.200 Euro stehen.
Steuervorteil? Ja, aber …
Viele Versicherungsverkäufer weisen gerne darauf hin, dass die fällige Selbstbeteiligung ja aber als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzbar ist. Tatsächlich sind Krankheitskosten aber erst absetzbar, wenn die sogenannte Grenze der zumutbaren Belastbarkeit überschritten ist. Und die kann – je nach Familienstand – bis zu 7 % des Einkommens ausmachen. Erst wenn diese Summe überschritten ist, wirkt sich eine gezahlte Selbstbeteiligung steuerlich aus.
Die Alternative: Prämienrückerstattung
Interessanter als eine Selbstbeteiligung kann eine Prämienrückerstattung sein, wenn Sie nicht krank werden bzw. keine Rechnungen bei der PKV einreichen. Für diesen Fall bekommen Sie je nach Versicherer und leistungsfreier Zeit 1 bis 6 Monatsbeiträge erstattet. Die Versicherten haben es bei den Tarifen mit Rückerstattung dann selber in der Hand, am Jahresende nachzurechnen, ob sie eine kleinere Rechnung einreichen oder aber stattdessen eine Prämienerstattung wählen. Das Plus dabei: Der Versicherte bekommt die vollen Monatsbeiträge ersetzt – also seinen Anteil und den vom Chef. Und so kann sich Gesundheit dann sogar doppelt lohnen.
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