Schüler-Konten: Ein Konto ist (k)ein Kinderspiel
Ob als Schüler, Azubi oder Student - wer einmal Kunde einer Bank wird, bleibt es lange. Das wissen die Geldhäuser und werben kräftig. Die Angebote für Einsteiger im Test.
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von Markus Hinterberger, Euro am Sonntag
Bei der Bank gibt es Geld. Das holt man sich am Schalter oder am Automaten“, sagt Jakob, acht Jahre alt. Der Zweitklässler kennt Banken bisher freilich nur über seine Eltern, die ihn bei ihren Besuchen dort von Zeit zu Zeit eher zufällig dabeihaben. Jakob bekommt etwas Taschengeld. Einen Teil davon spart er, um sich noch ein Trikot seines Lieblingsspielers, des FC-Bayern-Torwarts Manuel Neuer, zu kaufen, doch an ein Girokonto denkt er noch lange nicht. Die zwölfjährige Paula dagegen kann es kaum erwarten, ihr eigenes Girokonto zu bekommen. Sie will endlich über ihr Geld selbst verfügen, am besten direkt am Automaten. Aber sie will auch in ihrer Bankfiliale mit Angestellten sprechen, die ihr „Gelddinge“ so erklären, dass sie nicht nur Bahnhof versteht.
Auch wenn Kinder und Jugendliche nur über wenige Euro Taschengeld verfügen, so wollen sie Banken doch als Kunden gewinnen. Denn wer einmal Kunde eines Geldhauses geworden ist, kehrt dem Institut so schnell nicht mehr den Rücken. Das zeigt eine Vielzahl von Studien. In der Regel ist die Bank, bei der auch schon die Eltern ein Konto haben, die erste Wahl. Wenn junge Menschen ihre Bankverbindung wechseln, dann geschieht das bisweilen, wenn sie von zu Hause ausziehen, um in einer fremden Stadt zu studieren oder eine Ausbildung zu machen und der Weg zur Stammfiliale schwieriger wird. Auch für diese Wechsler gilt: Wer erst einmal Kunde geworden ist, geht nicht mehr so schnell zu einer anderen Bank. Daher ist es umso wichtiger, bereits beim ersten oder im Fall der Studenten dem zweiten Konto die richtige Wahl zu treffen.
31 Banken auf dem Prüfstand
€uro am Sonntag hat gemeinsam mit dem Deutschen Kundeninstitut die Angebote für diese beiden Gruppen unter die Lupe genommen. In einem groß angelegten Test kamen die Girokonten von jeweils 31 Banken für Kinder und Jugendliche auf der einen Seite und Azubis und Studenten auf der anderen Seite auf den Prüfstand. Grundlage des Tests waren Fragebögen, die an die einzelnen Anbieter verschickt wurden. Deren Ergebnisse haben anonyme Testkunden via Telefon und E-Mail überprüft. Zudem wurden die Internetseiten der Institute getestet.
Der Test gliedert sich sowohl bei den Offerten für Kinder und Jugendliche als auch bei denen für Azubis und Studenten in drei Kategorien: zunächst das Angebot, also die Zahl der Girokonten und Zusatzangebote rund um dieses Produkt. Das können Sparkonten oder Zugänge zum Onlinebanking sein. Dazu zählt auch die Zahl der Geldautomaten, an denen die Kunden im Inland und — bei den Azubis und Studenten — auch im Ausland kostenlos Bargeld abheben können. Hier konnten die Banken 30 Prozent der möglichen Punkte erzielen. Insbesondere bei den Konten für die jüngere Zielgruppe wurde darauf geachtet, welche Rolle die Eltern spielen, wenn der Nachwuchs ein Konto eröffnen will. Bis zum 18. Geburtstag sind Jugendliche schließlich nur eingeschränkt geschäftsfähig, dürfen Girokonten nur als Guthabenkonten führen und bekommen auch keine Kredite.
Lieber online als vor Ort
Wichtigste Kategorie im Test waren der Service und die Internetpräsenz, die gemeinsam 55 Prozent der Punkte zum Gesamtergebnis beitrugen. Diese Doppelkategorie entstand mit dem Hintergedanken, dass junge Kunden viele Informationen und Serviceleistungen aus dem Netz abrufen, sodass die Internetseite und der Service eng zusammenhängen. Nichtsdestoweniger wurde die Qualität der Beratung und des Kundenservice auch in den Filialen und via Telefon getestet. Die übrigen 15 Prozent entfielen auf die Kosten. Diese Kategorie, sonst zentral in Leistungstests von Banken, wurde etwas untergewichtet. Denn die gute Nachricht des Tests lautet: Alle untersuchten Angebote, ganz gleich ob es um die Schülerkonten oder die Offerten für Studenten und Azubis handelt, kommen ohne Kontoführungskosten aus.
Das heißt aber noch lange nicht, dass Banken kein Geld verdienen. So zahlen junge Kunden bei der HypoVereinsbank 90 Cent pro Überweisung, die sie am Schalter oder via Telefon aufgeben. Die Sperrung der Girokarte kostet sieben Euro und eine wiederaufladbare Kreditkarte jährlich 20 Euro Gebühr. Das gab Minuspunkte. Beim Konto Sparda4free der Sparda-Bank Südwest fallen hingegen keine Gebühren an.
Heimspiel für Regionalbanken
Bei den Schülerkonten erhielten neun Anbieter die Gesamtnote „sehr gut“ und 20 weitere die Gesamtnote „gut“. Leider können nicht alle Schüler ein Konto bei den Spitzenreitern eröffnen. Denn mit der PSD Bank Nürnberg, der Volksbank Mittelhessen und der OstseeSparkasse Rostock liegen drei Regionalbanken ganz vorn. Und diese Liste der Regionalbanken setzt sich fort: Erst auf Rang 13 findet sich mit der Postbank die erste Bank, die bundesweit vertreten ist. Die Deutsche Bank landet auf Rang 17. Die Commerzbank kommt auf Platz 25, die Targobank auf Platz 27 und die HypoVereinsbank auf Rang 29.
Einige Schülerkonten glänzen mit hohen Zinsen: So bietet die Sparkasse Bremen jungen Kunden fünf Prozent Zinsen, die Berliner Sparkasse, die PSD Bank Rhein-Ruhr und die PSD Bank Braunschweig bieten jeweils drei Prozent. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Banken, die gar keine Zinsen auf dem Girokonto offerieren. Zu dieser Gruppe gehören neben der Commerzbank noch die Postbank, Hamburger Sparkasse, Sparda-Bank München, Sparda-Bank Südwest, Sparkasse Hannover, Sparkasse Köln-Bonn und die Targobank.
Ein Konto, das mitwächst
Auch bei den Studenten liegt die PSD-Bank Nürnberg vorn. Das Konto der Franken mit dem Namen GiroSt@ar hat keine versteckten Kosten und passt sich dem Alter des Inhabers an. So ist ab dem 18. Geburtstag auch ein Dispokredit möglich. Die Bargeldversorgung über die 19.600 Automaten der Volks- und Raiffeisenbank ist vorbildlich. Apropos kostenlose Bargeldversorgung: Auf dem dritten Rang landete mit der ING-DiBa eine Bank, die ihren Kunden ermöglicht, in der Eurozone an allen Geldautomaten, die Visakarten akzeptieren, kostenlos Geld zu holen.
Unterm Strich ist das Ergebnis durchaus positiv. „Das Niveau der Angebote ist hoch“, sagt Jörn Hüsgen, Chef des Deutschen Kundeninstituts. Keine Bank habe ein Angebot am Markt, das am Ziel, jungen Kunden ein gutes Girokonto zu bieten, vorbeischießt. Selbstverständlich gibt es kleine Schönheitsfehler, etwa kostenpflichtige Servicenummern. Nur sechs Banken (HypoVereinsbank, PSD Bank Köln, PSD Bank Nürnberg, PSD Bank Rhein-Ruhr, Sparda-Bank West und Targobank) bieten eine kostenlose Hotline an.
Trotzdem sehen Verbraucherschützer die Angebote für junge Menschen positiv. „Die Banken zeigen sich eben von ihrer besten Seite, etwas anderes kann man auch nicht erwarten, wenn man Kunden für sich werben will“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Fragt sich nur, welche Kunden sich die Banken da ins Haus holen. Nach einer aktuellen Umfrage erklären 70 Prozent der 18- bis 20-Jährigen, dass sie keine Beratung mehr möchten. Aber vielleicht wachsen auch die Banken mit ihrer neuen Kundschaft.
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