Land unter: Schutz bei Hochwasser und Starkregen
Wassermassen, Blitzeinschläge und Stürme haben in den vergangenen Tagen erhebliche Schäden verursacht. Was deckt der Versicherungsschutz nicht ab?
von Maren Lohrer, Euro am Sonntag
€uro am Sonntag Auf rund eine Milliarde Euro schätzt die Ratingagentur Fitch die versicherten Schäden, die die Unwetter in den vergangenen Wochen verursacht haben. Voraussichtlich werden die meisten Schäden auf Gebäude-, Kraftfahrzeug- und Hausratversicherungen entfallen. Doch die Versicherungsbranche wird nur für einen Teil der Schäden aufkommen. Denn nur 40 Prozent der Hausbesitzer sind gegen Elementarschäden versichert. Diese Policen decken Schäden an Gebäuden und Hausrat ab, die durch Überschwemmungen entstehen.
"Schäden aufgrund über die Ufer getretener Flüsse und Seen oder aufgrund eines Rückstaus in der Kanalisation sind nur gedeckt, wenn diese Risiken im Rahmen einer Elementarschadenversicherung in den Versicherungsschutz mit einbezogen wurden", sagt Jochen Weisser, Rechtsexperte beim VerbraucherService Bayern. Wenn jedoch Grundwasser in das Gebäude drückt, so zahlt auch diese Versicherung nicht.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden gefordert. Diese Schäden können die wirtschaftliche Existenz der Betroffenen hoch gefährden. "Es ist zu befürchten, dass immer weniger Verbraucher diese wichtige Police erhalten", schätzt Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen, "wir erwarten mehr Ablehnungen, höhere Prämien und auch Kündigungen bestehender Verträge." Für Versicherungsnehmer kann es nach einer Schadensfallkündigung schwierig werden, einen Neuvertrag zu erhalten.
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