Auf Sparen programmiert

Steuersoftware: Was Steuersparer erwarten können

aktualisiert 08.03.15 22:19 Uhr

Steuersoftware: Was Steuersparer erwarten können | finanzen.net

Wer ohne professionellen Berater und große Arbeit viel Geld ­vom Finanzamt zurückholen will, kann PC-Programme nutzen. €uro am Sonntag hat die neuen Produkte für die Steuererklärung 2014 in vier Kategorien getestet.

von Stefan Rullkötter, Euro am Sonntag

Anfang März rückt für den Steuerzahler eine unangenehme Pflicht näher. Sind alle Steuerbescheinigungen von Banken, Versicherungen und vom Arbeitgeber eingetroffen, wird es allmählich Zeit für die Steuererklärung. Bis zum 1. Juni müssen Steuerpflichtige, die keinen professionellen Berater einschalten, die Erklärung 2014 bei ihrem Wohnsitzfinanzamt abgeben.

Immer mehr Bürger tun dies nicht mehr auf Papier, sondern schicken ihre Steuerunterlagen online an den Fiskus. "Im vergangenen Jahr haben wir 16 Millionen elektronische Einkommensteuererklärungen erhalten", sagt Roland Krebs, verantwortlicher Verfahrensmanager für die amtliche Steuersoftware Elster. Füllt man die Steuerformulare mit dem behördlichen PC-Programm ElsterFormular aus, werden in der Regel aber nicht alle Gestaltungsspielräume ausgereizt: Steuerspartipps sind vom Fiskus - verständlicherweise - nicht zu erwarten.

Wer sich einen Steuerberater sparen, aber viel Geld zurückholen will, findet in kommerzieller Steuersoftware die Alternative. Die virtuellen Helfer lotsen Nutzer wahlweise im Formular- oder Interviewmodus durch die Steuererklärung.

Welche Programme bei der Dateneingabe optimalen Komfort und das höchste Sparpotenzial bieten, hat €uro am Sonntag in einem Produktcheck ermittelt. Besonders zu empfehlen sind "Steuer­Spar­Erklärung Plus", "WISO Steuer­Sparbuch", "Quick Steuer" und "WISO Internet-Sparbuch" (siehe unten). Da die Programme die Testfälle seit Jahren nachweislich korrekt berechnen, die Anbieter Akademische Arbeitsgemeinschaft und Haufe Lexware bei ihren neuen Soft­ware­editionen sogar einen identischen Rechenkern haben, schlug im Test die sachliche Richtigkeit nicht mehr mit 50, sondern nur noch mit zehn Prozent zu Buche.

Bequemlichkeit höher gewichtet

Dafür wurden der Komfort bei der Benutzerführung (30 Prozent) und die Qualität der Steuertipps (40 Prozent), die möglichst verständlich und auf das jeweilige Formularfeld bezogen sein sollen, umso höher ­gewichtet. Hilfe beim Datenab­gleich mit dem späteren Steuerbescheid und beim Einlegen von Einsprüchen sowie die Qualität des zumeist elektroni­schen Handbuchs flossen wie zuvor mit jeweils zehn Prozent in die Wertung ein.

Auch bei den Anbietern gibt es eine gravierende Neuerung: Buhl Data, mit den beiden Produktreihen WISO Steuer und Tax Marktführer, hebt die Trennung zwischen klassischer Box­edition auf CD, Download und Internetsteuererklärung auf. Kunden können nun frei wählen, ob sie ihre Steuerdaten via Desktop, per Tablet oder direkt online einpflegen - und sie haben die Mög­lichkeit, zwischen den einzelnen Kanälen zu wechseln, ohne dass ihnen zusätzliche Kosten entstehen.

Diesen synchronen Datenzugriff macht ein Server möglich, den Buhl Data an seinem Rechenzentrum im rheinland­-pfälzischen Neunkirchen installiert hat. "Dadurch ist sichergestellt, dass die über­mittelten Steuerdaten in Deutschland bleiben", erklärt Peter Schmitz, Geschäftsführer von Buhl Tax Service. Damit rückt näher, dass aus der Vision einer völlig papierlosen Steuererklärung endlich Wirklichkeit wird. Denkbar, dass Tabletnutzer künftig ihre Belege fotografieren und ans Finanzamt mailen. Dafür fehlen bisher noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Wettbewerber Haufe Lexware bleibt dagegen bei der strikten Trennung von Steuerprogrammen für den Rechner und reinen Onlinesteuererklärungen, die von der Tochter­firma Smartsteuer.de angeboten werden. Bei dieser Variante wird die Steuererklärung direkt im Netz erstellt. Bezahlt wird erst, nachdem die Steuererklärung verschlüsselt und über eine gesicherte Internetverbindung an das zuständige ­ Finanzamt übermittelt ist. Wer ein kostenloses elektronisches Zertifikat der Finanzverwaltung beantragt, spart sich damit auch die sonst nötige eigenhändige Unterschrift.

Auch der Anbieter Akademische Arbeitsgemein­schaft verzichtet bei seiner "SteuerSparErklärung" noch auf eine Onlinevariante. "Es wird keine schnelle Marktverschiebung von klassischen Box­editionen zu online geben", meint Verlagsleiter Hubert Haarmann.

Egal ob am Computer, am Tablet oder di­rekt im Internet - ein großer Vorteil der elektro­nischen Steuererklärung ist, dass Nutzer in der Regel keine Belege einreichen müssen. Zum Schummeln sollte es sie nicht verleiten: Steuerdokumente müssen für Rückfragen und Stichproben des Fiskus verfügbar bleiben.
Die besten Helfer für alle Fälle (pdf)

Euro am Sonntag-Gewinnspiel
Einsendeschluss am 16. März 2015

Frage:
Wie viele Einkommensteuererklärungen wurden 2014 elektronisch an die Finanzämter gesandt?

a) 1,6 Millionen b) 16 Millionen

Unter allen richtigen Einsendungen verlost der Finanzen Verlag zehn Softwarepakete der aktuell getesteten Produkte. Schreiben Sie eine E-Mail (Betreff Steuersoftware-Gewinnspiel) mit der richtigen Antwort an gewinner@finanzen.net oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort "Steuersoftware-Gewinnspiel" an die Redaktion €uro am Sonntag, Bayerstr. 71-73, 80335 München

Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und freiwillig. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Finanzen Verlag GmbH, der FV Börsen Verlag GmbH und Personen, die mit der Durchführung des Gewinnspiels betraut sind, sowie deren jeweilige Angehörige. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist bis zum 16.03.2015 möglich. Zur Fristwahrung sind der Zugang der E-Mail beim Verlag oder das Datum des Poststempels maßgebend. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ­Eine Barauszahlung, Änderung oder ein Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Gewinnansprüche sind nicht übertragbar. Die Gewinner der Verlosung werden schriftlich benachrichtigt.

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