Vermögensverwalter-Kolumne

Niedrigzinsumfeld beim Kauf einer Immobilie optimal nutzen

31.03.14 11:51 Uhr

Niedrigzinsumfeld beim Kauf einer Immobilie optimal nutzen | finanzen.net

Das niedrige Zinsniveau erleichtert die Entscheidung zum Bau oder Kauf einer Immobilie und lässt den Traum der eigenen vier Wände wahr werden.

von Manuel Peiffer, Relationshipmanager bei der GVS Financial Solutions GmbH in Dreieich

Experten rechnen allerdings nicht mit einem bleibenden Zinstief. Diese niedrigen Zinsen sollten sich die zukünftigen Eigentümer möglichst langfristig sichern. Durch eine optimale Finanzierungsstrategie kann der Bauherr den Vorteil der historisch niedrigen Zinsen nutzen und so während der Laufzeit mehrere Tausend Euro an Zinszahlungen sparen. Wichtig ist, dass er beim Beratungsgespräch über die verschiedenen Formen einer Finanzierung informiert wird, sodass anhand seiner persönlichen Situation und seiner Bonität eine optimale Finanzierungsstrategie ermittelt werden kann.

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Bei der Finanzierung des Eigenheims steht das klassische Annuitätendarlehen in der Regel an erster Stelle. Bei dieser Form der Finanzierung sind Zinssatz, anfängliche Tilgung und die monatliche Rate für eine Laufzeit von fünf, zehn, 15 oder 20 Jahren festgeschrieben. Während der Laufzeit bleibt die Rate immer gleich, es verringert sich allerdings der Zinsanteil der Rate, während der Tilgungsanteil durch den ersparten Zinsteil steigt. Diese Darlehensform eignet sich für sicherheitsorientierte Personen, da diese während der Laufzeit genau wissen welcher Betrag monatlich gezahlt werden muss. Die Höhe des Tilgungsanteils spielt allerdings eine erhebliche Rolle. Je höher der Tilgungsanteil, umso schneller sinkt die Restschuld. Bei einer niedrigen Tilgungsrate von beispielsweise einem Prozent, wird bis zum Ende der Zinsbindungsfrist nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Kreditbetrags abgetragen. Steigen die Zinsen bis zum Auslauf der Zinsbindung hat der Immobilienkäufer den großen Nachteil, dass die Anschlussfinanzierung nur zu einem höheren Zinssatz möglich ist. Eine weitere sehr interessante Darlehensform im Niedrigzinsumfeld ist das sogenannte Volltilgerdarlehen. Hier zahlt der Darlehensnehmer monatlich eine gleich bleibende Rate, die sich aus Sollzinssatz und Tilgungsanteil zusammensetzt. Im Gegensatz zum Annuitätendarlehen wird nicht der Tilgungssatz angegeben, sondern der Zeitraum, nach dem der Darlehensnehmer schuldenfrei sein will. Je kürzer die gewählte Laufzeit, desto höher ist der nötige Tilgungsanteil. Diese Darlehensform richtet sich an Gutverdiener, die eine hohe monatliche Belastung stemmen können. Beim Volltilgerdarlehen weiß der Bauherr genau wann er schuldenfrei ist und welche Zinszahlungen er während der gesamten Laufzeit leisten muss. Der Gefahr von steigenden Zinsen geht man somit aus dem Weg. Es bleibt allerdings der Nachteil, dass diese Finanzierungsart recht unflexibel ist, da eine Reduzierung des Tilgungssatzes oder Sonderzahlungen bei den meisten Banken nicht möglich sind.

Eine sehr flexible Art der Finanzierung ist, wie der Name schon sagt, das variable Darlehen. Bei diesen in Deutschland bisher wenig genutzten Krediten ist der Zinssatz nicht festgeschrieben, sondern wird alle drei, sechs oder zwölf Monate an den EURIBOR angepasst. Der EURIBOR ist der Zinssatz an dem sich die Banken untereinander Geld leihen. Hinzu kommt ein Zinsaufschlag der aktuell je nach Bank bei 100 bis 150 Basispunkten liegt. Der aktuelle Drei- Monats-Euriborzinssatz liegt bei 0,32 Prozent (Stand 24.03.2014), sodass variable Darlehen bei dreimonatiger Anpassung derzeit ab 1,3 Prozent zu haben sind.

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Eine Alternative zu den oben genannten klassischen Darlehensformen bietet das Zinszahlungsdarlehen. Das Zinszahlungsdarlehen ist ein tilgungsfreies Darlehen mit Abtretung eines Tilgungsersatzes, der so genannten Tilgungssurrogation. Der Schuldner zahlt während der Laufzeit nur Sollzinsen. Die Rückzahlung erfolgt am Ende der Laufzeit in einer Summe. Während der Laufzeit des Darlehensvertrages werden anstelle der Tilgung, Leistungen auf eine Renten-/ Lebensversicherung, einen Bausparvertrag oder einen Investmentsparvertrag erbracht.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

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