Kfz-Versicherer kontra Anwälte

Die R + V, einer der größten deutschen Kfz-Versicherer, hat Ärger mit Verkehrsrechtsanwälten. Grund ist ein Schreiben an Kunden, die einen Unfall gemeldet und einen Juristen eingeschaltet hatten.
von Martin Reim, €uro am Sonntag
In dem Schreiben der Versicherung wird unter anderem gefragt, ob der Anwalt tatsächlich berechtigt sei, die Interessen des Geschädigten zu vertreten.
Solch eine Kontaktaufnahme sei "unzulässig", sagt Jörg Elsner vom Deutschen Anwaltverein. Die Frage impliziere, dass es anrüchig sei, nach einem Schaden juristischen Beistand zu suchen. Das entspreche jedoch lediglich der Rechtslage. Elsner rät Betroffenen, das Schriftstück ihrem Anwalt vorzulegen.
Eine Sprecherin der R + V sagte, man wolle durch die Schreiben lediglich überprüfen, ob dem Kunden bewusst sei, dass er einen Anwalt beauftragt hat. Auch wenn die Kunden keine Antwort schicken, werde ein rechtsgültiger Schadenersatz ausbezahlt. Anwälte beklagen immer wieder, dass Kfz-Versicherer nach Wegen suchen, um ihr Einschalten durch Geschädigte zu verhindern oder dieses zumindest zu erschweren.
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