Verbraucherschützer kritisieren Werbung für riskante Geldanlagen

Anbieter von riskanten Geldanlagen verschweigen nach einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Hessen häufig die Gefahren des Investments.
Das geht aus der am Donnerstag vorgestellten Studie im Rahmen des Projektes Marktwächter Finanzen hervor. Danach entsprachen 80 von 91 untersuchten Werbeanzeigen für Produkte des kaum regulierten "Grauen Kapitalmarktes" nicht den Anforderungen für eine transparente Werbung. Geworben wurde unter anderem für Investitionen in erneuerbare Energien, vermietete Immobilien, Wald oder Holz. Am häufigsten waren geschlossene Fonds.
"Viele Verbraucher, die am Grauen Kapitalmarkt investieren, glauben ihr Geld in einer sicheren Anlageform gut aufgehoben - nicht zuletzt, weil Anbieter ihre Produkte häufig als "sicher" beschreiben", sagte Jutta Gelbrich, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen. Verbraucher erlitten teilweise jedoch hohe Verluste mit Investitionen in Produkte des "Grauen Kapitalmarktes".
In 77 Fällen wurden den Angaben zufolge die Vorteile der Geldanlage einseitig hervorgehoben. Knapp die Hälfte der untersuchten Werbungen enthielt gar keinen Hinweis auf Risiken, wie beispielsweise Wertschwankungen. Wenn Risiken erwähnt wurden, dann oft versteckt, in kleiner Schrift oder stark verklausuliert, kritisierten die Verbraucherschützer. "Missverständliche Anzeigen erzeugen bei Verbrauchern falsche Vorstellungen über die Anlage und können zu Fehlinvestitionen führen", sagte Finanzmarktexpertin Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Sie forderte, die Werbung für riskante Anlagen grundsätzlich zu regulieren.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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