Studie: Österreichs Gletscher schmelzen dramatisch

10.04.25 13:42 Uhr

INNSBRUCK (dpa-AFX) - Die einst mächtigen Gletscher in Österreich könnten angesichts des Klimawandels laut Experten schon in absehbarer Zeit fast völlig verschwinden. Um wenigstens einen kleinen Teil der Eismassen zu retten, müsste der Temperatur-Anstieg auf 1,5-Grad begrenzt werden, heißt es in einer Studie eines österreichisch-britischen Forschungsteams, die in der Fachzeitschrift "The Cryosphere" veröffentlicht wurde. In der Region Ötztal und Stubaital seien zwischen 2006 und 2017 bereits fünf Gletscher verschwunden.

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Aktuell sei mit einem Temperatur-Anstieg von 2,7 Grad zu rechnen. "Das Zeitfenster schließt sich sehr schnell", sagt Mitautor Fabien Maussion von der Universität Bristol und Innsbruck.

Die Gletscher-Reste nennen die Forscher "Toteis"

Die Prognose der Forscher bezieht sich auf Gletscher in Tirol. Die Ergebnisse seien aber auf ganz Österreich anwendbar, so die Studie. "Wir schauen den Gletschern beim Verschwinden zu. Eisreste, die keine Fließbewegung und kein Nährgebiet mehr haben, sind eigentlich keine Gletscher mehr. Man nennt sie Toteis", so eine Forscherin vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)./mrd/DP/ngu