Gesunder Schlaf: So beeinflusst das Schlafverhalten die Arbeitsleistung
Ausreichender und guter Schlaf sind Voraussetzungen für körperliche und seelische Gesundheit sowie für Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Wer nachts häufig wenig oder schlecht schläft, merkt meist bald die Folgen.
Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit
Aus über 17.000 wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass ein guter Nachtschlaf zu einem längeren Leben, einer verbesserten Gedächtnisleistung und höherer Kreativität führt. Zudem trägt ausreichend Schlaf dazu bei, das Körpergewicht besser zu kontrollieren, das Immunsystem auf Trab zu halten und die sportliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen, so eine Meldung der Universität Ulm. Folglich sollte man stets darauf achten, genügend Schlaf zu bekommen.
Laut dem Schlafforscher Ingo Fietze, Leiter des schlafmedizinischen Zentrums der Charité in Berlin, braucht der Körper mindestens sechs Stunden Schlaf, um leistungsfähig zu sein. Ideal seien sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht zwischen 22 und 6 Uhr. Schläft man außerhalb dieses Zeitfensters, könne die Schlafqualität leiden, erklärt er gegenüber dem Karriereportal Stepstone.
Warum ist Schlaf wichtig?
Während des Schlafens verarbeitet und sortiert das Gehirn seinen Zwischenspeicher und sorgt dafür, dass das Gedächtnis und Bewusstsein funktionieren. Unnötige Nervenverbindungen werden gekappt und wichtige Informationen in den Langzeitspeicher verschoben. Das Immunsystem erholt sich, ebenso wie Muskeln und Knochen. Fast jedes Organsystem braucht die Nachtruhe, um sich zu regenerieren.
Zu wenig Schlaf beeinträchtigt den Arbeitsalltag
Zu wenig oder schlechter Schlaf könne laut Fietze auch den Arbeitsalltag beeinträchtigen: "Nur eine schlechte Nacht reicht aus, um am nächsten Tag geistig nicht fit zu sein", erklärt der Schlafforscher. Studien zeigen, dass die Konzentration und Aufmerksamkeit nach nur einer schlechten Nacht beeinträchtigt sind, und damit auch die Reaktionszeit. Die Laune sinkt, Geschicklichkeit und Präzision leiden ebenso wie die Fähigkeit, Probleme lösen zu können. Es treten Müdigkeit und Trägheit am Tag auf, wodurch das Risiko für Unfälle am Arbeitsplatz steigt. Dies geht aus den Ergebnissen der Studie "Schlaf und Arbeitsleben" der Bundesarbeitskammer Österreich hervor. Vor allem Nachtarbeiter haben häufig einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus, weshalb sie oft unter diesen Folgen leiden.
Ein weiterer Effekt von schlechtem Schlaf ist eine verminderte Stressverarbeitung. Die Ergebnisse der Studie "Work and Sleep" der schwedischen Regierungsbehörde für Arbeitsleben und soziale Forschung zeigen, dass Menschen mit erhöhtem Schlafmangel den Arbeitsplatz deutlich stressiger und insgesamt negativer wahrnehmen als ihre ausgeschlafenen Kollegen. Mithin tendieren sie zu einer ablehnenden Haltung ihrem Beruf gegenüber, was sich negativ auf ihre Stimmung auswirkt. Das Forscherteam geht davon aus, dass Schlafprobleme und arbeitsbedingter Stress sich gegenseitig beeinflussen.
Tipps für guten und erholsamen Schlaf
Für einen möglichst guten Schlaf ist ein regelmäßiger Schlafrhythmus wesentlich. Darüber hinaus kann es sich lohnen, in eine hochwertige Matratze und ein bequemes Kissen zu investieren. Stepstone zufolge wirken sich auch eine gesunde Ernährung, eine reduzierte Bildschirmzeit und Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga positiv auf die Schlafqualität aus.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: fizkes / Shutterstock.com