Stromfresser Gefrierschrank: So lässt sich der Stromverbrauch senken
Gefrierschränke gehören zu den größten Energiefressern im Haushalt. Mit diesen Tipps und Tricks lassen sich die Stromkosten für den Froster senken.
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Auf das Volumen kommt es an
Im Haushalt bieten sich meist zahlreiche Möglichkeiten, um Strom zu sparen. Besonders in der Küche befinden sich in der Regel einige elektrische Geräte, die wahre Stromfresser sind. Ganz vorne mit dabei: der Gefrierschrank. Entscheidend ist hier das Volumen, das das Gerät misst, wie der Energieversorger Entega erklärt. Haben Gefrierschränke mit einem Volumen von 100 Litern etwa im Durchschnitt einen Jahresverbrauch von 100 bis 215 Kilowattstunden, schlagen bei Geräten mit 300 Liter Volumen jährlich zwischen 160 und 325 Kilowattstunden zu Buche.
Faustregel: 60 Liter pro Person
Sollte man also einen erhöhten Lagerbedarf haben, lohnt sich der Kauf eines größeren Geräts, das im Verhältnis weniger Energie verbraucht. Dies sollte man allerdings nur tun, wenn man den Gefrierschrank auch tatsächlich vollbekommt. In der Regel rechnet man pro Person im Haushalt mit einem Volumen von 60 Litern. Muss man jedoch regelmäßig viele Lebensmittel einfrieren, kann sich auch eine Gefriertruhe lohnen. Eine Truhe mit 300 Liter Volumen verbraucht jährlich nur zwischen 120 und 280 Kilowattstunden und damit etwas weniger Strom als ein Gefrierschrank gleicher Größe.
Blick auf Energieeffizienzklasse
Wie hoch die durch den Gefrierschrank verursachten Stromkosten tatsächlich sind, hängt in erster Linie von der Energieeffizienzklasse des Geräts sowie dem eigenen Stromtarif ab. Während Geräte mit einem Energiebedarf von 100 bis 120 Kilowattstunden pro Jahr etwa Kosten zwischen 28 und 34 Euro verursachen, lassen sich Modelle mit mehr als 350 Kilowattstunden ungefähr 98 Euro pro Jahr kosten, so der Energieanbieter weiter. Beim Neukauf sollte also auf jeden Fall auf eine gute Energieeffizienz geachtet werden. Gefrierschränke mit einer Klasse A+++ galten lange als am sparsamsten. Gegenüber einem A-Gerät lassen sich laut Entega bis zu 60 Prozent Strom sparen. Geräte, die nach März 2021 auf den Markt kamen, bilden nun nur noch das Spektrum der Klassen A bis G ab. A+ bis A+++ werden nicht mehr vergeben.
Darüber hinaus können aber auch weitere Faktoren den Verbrauch der energieintensiven Haushaltsgeräte beeinflussen.
Temperaturanpassung
So müssen die Geräte etwa nicht unbedingt auf höchster Stufe kühlen. In der Regel reicht es vollkommen, wenn Lebensmittel bei minus 18 Grad Celsius eingefroren werden. Hinweise zur Haltbarkeit bei verschiedenen Temperaturen liefert bei gekauftem Gefriergut meist die Verpackung. "Stiftung Warentest" rät außerdem dazu, auf die Superfrost-Funktion, die einige Geräte mit sich bringen, zu verzichten. Damit wird die Innentemperatur des Gefrierschranks auf weniger als minus 18 Grad gesenkt, was zu einem besonders zügigen Gefrieren der Lebensmittel führen soll. Dies sei in der Regel jedoch nicht notwendig, weswegen man auf die stromintensive Funktion meist getrost verzichten kann.
Stattdessen sollte man tiefgekühlte Lebensmittel möglichst zügig vom Supermarkt nach Hause schaffen und dabei im Optimalfall mit Kühlboxen arbeiten. Damit erwärmen sich die Artikel weniger und müssen im Gefrierschrank nicht mehr ganz so stark heruntergekühlt werden. Nebenbei bleiben die Lebensmittel damit verzehrsicher.
Tür schnellstmöglich schließen
Auch sollten die Lebensmittel nach dem Einkauf möglichst zügig eingeräumt werden, damit der Gefrierschrank nicht zu lange offen steht. Gerät warme Luft in den Froster, bildet sich schnell eine Eisschicht, so "Utopia". Deshalb sollte im Gefrierschrank immer Ordnung herrschen, sodass man die gewünschten Lebensmittel schnell griffbereit hat und nicht lange herumsuchen muss. Übrigens: Zwar soll man die Tür des Gefrierschranks nicht unnötig lange offen stehen lassen, dennoch verbraucht es weniger Energie, die Tür beim Einräumen von Lebensmitteln geöffnet zu halten als sie zwischenzeitlich immer wieder zu schließen. Dennoch sollte man hier möglichst rasch agieren, rät das Vergleichsportal "Verivox".
Dichtungen kontrollieren
Außerdem kann es sich lohnen, die Dichtungen des Geräts regelmäßig zu überprüfen. Sollten diese nicht mit den Öffnungen abschließen, kann trotz geschlossener Tür warme Luft in den Gefrierschrank gelangen. Ein Indiz kann Utopia zufolge sein, dass die Tür nicht mehr richtig schließt. Das Portal rät, eine eingeschaltete Taschenlampe in das Gerät zu legen und zu kontrollieren, ob das Licht von außen - trotz geschlossener Tür - wahrnehmbar ist. Scheint die Taschenlampe durch, ist die Dichtung wahrscheinlich defekt. Diese lässt sich aber beim Hersteller für wenige Euro ersetzen. Der Kauf eines neuen Kühlschranks ist damit nicht notwendig. Sollte sich die Tür nicht schließen lassen, sind aber keine Mängel an der Dichtung festzustellen, sollte man das Gerät auf Überladung prüfen. Sperrige Umverpackungen von Lebensmitteln können das Schließen der Tür verhindern.
Gefrierschrank abtauen
Hat sich trotz höchster Vorsicht eine Eisschicht gebildet, hilft nur das Abtauen des Gefrierschranks. Stiftung Warentest rät, dass man Eiskrusten mindestens einmal jährlich entfernen sollte, sofern das Gerät nicht über eine No-Frost-Abtauautomatik verfügt. Denn mit dicken Eisschichten nimmt nicht nur der Platz im Gefrierschrank ab, sondern auch die Kühleffizienz. Lässt sich der Abtauprozess herauszögern, empfiehlt es sich, diesen auf die Wintermonate zu vertagen. So lassen sich Tiefkühlprodukte auch auf dem Balkon oder der Terrasse zwischenlagern, bis die Eisschichten abgetaut sind. Hier gilt jedoch zu beachten, die Lebensmittel gut zu verpacken und vor Sonneneinstrahlung und Wildtieren zu schützen. Außerdem sollte die Außentemperatur im Blick behalten werden, sodass die Sicherheit des Gefrierguts gewährt ist.
Standortwahl
Strom lässt sich auch bei der Wahl des Standorts sparen. Steht der Gefrierschrank etwa in der warmen Küche, steigt auch die Leistung, die das Gerät in das Herunterkühlen der Lebensmittel stecken muss. Auch Wärmequellen wie Heizkörper oder Backöfen sollten nicht in unmittelbarer Nähe des Frosters stehen. Stattdessen bietet sich eine Unterbringung im kühlen Keller an, so Stiftung Warentest. Dort besteht außerdem nicht die Gefahr zusätzlicher Erwärmung durch Sonnenstrahlen, wie Utopia ergänzt. Auch sollten die Geräte mindestens eine Handbreit Abstand zur Wand haben, um einen Wärmestau zu verhindern, wie das Nachhaltigkeitsportal berichtet.
Neukauf als letztes Mittel
Sollte sich der Stromverbrauch des Gefrierschranks aber trotz dieser Maßnahmen auf einem hohen Niveau befinden und ist das Gerät bereits älter als zehn Jahre, kann sich Entega zufolge auch der Kauf eines neuen Frosters lohnen. Zwar ist der Neukauf mit höheren Kosten verbunden, in der Regel lassen sich diese in wenigen Jahren - zumindest teilweise - wieder hereinholen. Verbraucher sollten dabei unbedingt auf die bereits erwähnte Energieeffizienzklasse achten.
Redaktion finanzen.net
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