Steuerberater oder Software? Für wen sich der Gang zum Experten bei der Steuererklärung lohnt

Viele deutsche Arbeitnehmer müssen sich jedes Jahr aufs Neue mit der lästigen Steuererklärung herumschlagen. Einige verwenden dafür eines der auf dem Markt angebotenen Softwareprodukte - doch in manchen Fällen lohnt es sich, den Rat eines Experten einzuholen.
Praktische Software-Tools für die Steuererklärung
Die eigene Steuererklärung korrekt handzuhaben, kann eine verzwickte und tückische Aufgabe sein. Nicht wenige deutsche Steuerzahler nehmen aus diesem Grund Softwareprodukte zur Hilfe, die es einem erleichtern, sich durch das Dickicht der Bürokratie zu schlagen. Eine Option ist hierbei die offizielle Software der Finanzämter, die das ganze Prozedere beschleunigen soll. Für diese Variante muss man sich lediglich auf www.elsteronline.de registrieren. Wie haftpflichtversicherung-steuerberater.de erklärt, bietet diese Software den Vorteil, dass einige Daten wie die Adresse und die Anzahl der Kinder bereits vorliegen und zusätzliche Informationen, beispielsweise aus Lohnsteuer und Krankenversicherung, automatisch übermittelt werden.
Darüber hinaus existieren auch allerlei kommerzielle Softwareangebote, die gegenüber der offiziellen Variante noch um einiges weiter gehen: Diese unterstützen den Kunden nämlich dabei, aktiv Steuern zu sparen. Erreicht wird dies dadurch, dass das betreffende Programm beispielsweise ganz gezielt Fragen nach Sonderausgaben stellt, die ohne die Zuhilfenahme der Software leicht zu übersehen sind. Abgesehen davon sind die kommerziellen Produkte in der Regel deutlich benutzerfreundlicher und intuitiver zu bedienen. Allein der Preis mag eventuell ein Hinderungsgrund sein, da man sich aufgrund der jährlichen Änderungen des Steuerrechts auch jedes Jahr die neueste Version der Software zulegen muss.
Wann empfiehlt sich der Gang zum Steuerberater?
Allen cleveren Hilfsprogrammen zum Trotz ziehen es doch immer noch viele Erwerbstätige vor, persönlich einen Termin beim Steuerberater zu machen, wenn es mal wieder an die Steuererklärung geht. Laut IMTEST ist es sogar empfehlenswert, nicht nur dann zum Berater zu gehen, wenn der Termin der Einreichung der Steuererklärung näher rückt, sondern das ganze Jahr über regelmäßig Termine abzuhalten. Nur so kann dieser gewährleisten, dass seine Kunden möglichst nicht mehr Steuern bezahlen, als sie unbedingt müssen, ohne dabei jedoch irgendwelche Vorschriften zu verletzen.
Beim Thema Sparen zeichnet sich ein guter Steuerberater dadurch aus, dass er über eine genaue Kenntnis sämtlicher einschlägiger Vorschriften verfügt und stets mit effektiven Möglichkeiten aufwarten kann, wie man um unnötige Zahlungen herumkommt, ohne dabei dem Finanzamt auf die Füße zu treten. Aktive Beratung ist allerdings etwas, das viele Berater tatsächlich oftmals gar nicht anbieten. Anstatt ihren Kunden von sich aus Tipps und Strategien vorzuschlagen, wie sie möglichst viel Geld sparen können, bieten viele Steuerberater lediglich eine Beurteilung der aktuellen Situation ihrer Kunden an. Es empfiehlt sich daher für findige Sparer, sich nicht allein auf ihren Steuerberater zu verlassen.
Was die Kosten angeht, so sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Gebühren für die Dienste eines Steuerberaters immer vom Einkommen und dem jeweiligen Grad der Komplexität abhängen. Der Preis für eine Beratung ist jedoch nie als billig zu bezeichnen: Schon für eine einfache Einkommenssteuererklärung können einen laut IMTEST Kosten in Höhe von 200 Euro erwarten. Wer mehr verdient, der müsse sich auf Preise im vierstelligen Bereich einstellen. Es lohnt sich daher, wie bei allen Dienstleistungen und Produkten, Preise zu vergleichen, um das beste Angebot zu finden. Es kann jedoch mit Sicherheit gesagt werden, dass eine Software die deutlich günstigere Alternative darstellt. Wer eine persönliche Beratung vorzieht, der kommt nicht darum herum, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Welche Variante ist zu bevorzugen?
Ob man nun lieber eines der vielen auf dem Markt angebotenen Software-Tools verwendet oder doch lieber regelmäßig persönlich beim Steuerberater vorbeischaut, hängt von der persönlichen Situation und der individuellen Präferenz ab. Wer beispielsweise selbstständig ist oder sogar ein eigenes Unternehmen führt, bei dem Mitarbeiter beschäftigt sind, der tut sicherlich gut daran, sich bei der Pflege der privaten Finanzen nicht ausschließlich auf Hilfsprogramme zu verlassen, sondern sich auch persönliche Beratung zu leisten, was natürlich auch für die Steuer gilt. Geht man hingegen einer einfachen Beschäftigung nach und führt ein Leben, in dessen Verlauf keine komplexen finanziellen Problemstellungen aufkommen, so kann man sich das viele Geld für den Steuerberater in den meisten Fällen sparen und einfach das bisschen Geld für das jeweilige jährliche Update des präferierten Software-Tools berappen. Denn das ist natürlich der entscheidende Faktor: Das Geld. Obwohl eine persönliche Beratung oft auch Sinn machen kann, ist es nicht empfehlenswert, diese deutlich teurere Option zu wählen, wenn dazu im Grunde gar kein Anlass besteht.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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