Solaranlagen

Geld sparen mit Sonnenenergie: Ab wann hat sich eine Solaranlage amortisiert?

17.09.23 21:44 Uhr

Geld sparen mit Solaranlage - so geht's | finanzen.net

Die Installation einer eigenen Solaranlage ist für viele Menschen ein attraktiver Schritt: Man tut etwas Gutes für die Umwelt und hat sogar noch einen finanziellen Vorteil. Doch nach wie viel Zeit rechnet sich die Photovoltaikanlage tatsächlich?

Amortisationszeit

Denkt man darüber nach, sich eine eigene Solaranlage anzuschaffen, dann ist die Frage nach der Amortisationszeit eine der wichtigsten, die man sich stellen sollte. Es handelt sich dabei um die Zeitspanne, die benötigt wird, bis die im Vorfeld entstandenen Kosten bzw. verbrauchten Ressourcen wieder eingespielt wurden. Denn bei der Installation einer Photovoltaikanlage entstehen zunächst ausschließlich Kosten - sowohl materieller als auch ökologischer Natur. Mit der sogenannten energetischen Amortisation ist die Dauer gemeint, bis durch den Betrieb der Anlage mehr Energie produziert worden ist, als zu ihrer Herstellung aufgewendet werden musste, was Photovoltaek.org zufolge in Deutschland abhängig von Modul und Standort etwa fünf Jahre in Anspruch nimmt. Obwohl man das Gefühl, der Umwelt etwas Gutes zu tun, gleich vom ersten Tag an genießen kann, setzt der tatsächliche ökologische Nutzen erst nach Ablauf dieser Zeit ein.

Bis sich die Solaranlage hingegen auch materiell amortisiert, muss man sich deutlich länger gedulden, normalerweise nämlich um die zehn Jahre. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass einem die Anlage in etwa zwischen 25 und 30 Jahren dient. Wie Echtsolar erklärt, eignet sich die Amortisationszeit als Kenngröße zur Bewertung von Photovoltaikanlagen deutlich besser als die Rendite, da das Aufstellen genauer Prognosen für die letztendliche Rendite gar nicht möglich ist.

Der unberechenbare Einfluss der Globalstrahlung

Die Berechnung der Amortisationszeit einer Solaranlage ist nur ungefähr möglich, da bei vielen der relevanten Faktoren eine genaue Vorhersage nicht getroffen werden kann. Die größte und entscheidende Unbekannte ist hierbei die Globalstrahlung, also die Sonnenenergie, die auf eine Fläche, in diesem Fall die Solarpanels der betrachteten Anlage, einwirkt. Der Zusammenhang ist einfach: Je intensiver die Globalstrahlung, desto größer ist der durch die Solaranlage erwirtschaftete Betrag. Kurz gesagt wird beim Betrieb der Anlage nicht die volle Sonnenenergie genutzt, da es immer Verluste durch Wolkenbildung, Luftverschmutzung oder auch Reflektion gibt.

Der zweite wichtige Faktor, der sich mindernd auf den Ertrag der Anlage auswirken kann, ist die sogenannte Verschattung. Auf diese kann der Anlagenbesitzers jedoch in wesentlich erheblicherem Maße Einfluss nehmen, zum Beispiel durch das Erstellen einer Verschattungsanalyse im Vorfeld zur Installation der Anlage.

Ab wann rentiert sich die Solaranlage?

Möchte man nun die Amortisationszeit der eigenen Solaranlage berechnen, gibt es hierfür eine einfache Formel, die EFahrer.com vorgestellt hat. Zunächst müssen die Investitionskosten aufgestellt werden, also sämtliche bei der Installation der Anlage auf dem Dach entstandenen Kosten. Diese setzen sich zusammen aus den Solarmodulen selbst, den Kosten für Metallrahmen, Nachführsystem, Analyse- und Montagekosten sowie die Gebühren für die Abnahme und den Zähler plus eventuelle Zinsen, falls zur Anschaffung der Anlage ein Kredit aufgenommen wurde. Darauf addiert man noch laufende Kosten, wie den Stromverbrauch der Photovoltaikanlage sowie die Wartung, Reinigung und Versicherung.

Diesen Kosten werden nun den Erträgen der Anlage gegenübergestellt. Hierbei sind vor allem die Einspeisevergütungen zu nennen, deren Auszahlung durch das EEG-Gesetz gewährleistet ist. Die Höhe dieser ergibt sich aus dem Stromertrag, der maßgeblich von der Globalstrahlung abhängt. Je nachdem, wie weit nördlich beziehungsweise südlich im Land man wohnt, variiert diese nämlich um 100 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Abgesehen davon sind auch Faktoren wie die Qualität der Solarmodule, der Standort, die Installation eines Nachführsystems sowie eventuelle Fördergelder und Abschreibungen maßgeblich für die Amortisationszeit.

Dividiert man nun die gesamte Summe der Anschaffungskosten durch die Summe der gesamten Einnahmen, ergibt sich daraus die ungefähre Amortisationszeit der Photovoltaikanlage. Diese liegt im Durchschnitt zwischen zehn und 15 Jahren, abhängig von den jeweiligen individuellen Voraussetzungen.

Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net

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