Sicherheitsbranche

IT-Sicherheitsexperte: Wie man sich in der Branche erfolgreich etabliert

12.07.23 21:03 Uhr

Den Hackern auf der Spur: So wird man IT-Sicherheitsexperte | finanzen.net

Die Bedeutung der IT-Sicherheit hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da immer mehr Unternehmen und Organisationen auf digitale Technologien angewiesen sind. Eine Karriere als Security-Experte kann also sowohl spannend als auch lukrativ sein.

Ausbildung und Qualifikationen

Zunächst ist es wichtig, die grundlegenden Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, die für eine Karriere in der IT-Sicherheit erforderlich sind. Dies kann durch verschiedene Bildungswege erreicht werden, die im Folgenden vorgestellt werden.

Formale Bildung: Ein Studium in Informatik, Informationssicherheit oder einem verwandten Bereich bildet eine wichtige Basis für das Verständnis von IT-Systemen und deren Sicherheitsanforderungen. Während des Studiums werden den Studierenden grundlegende Konzepte, Technologien und Methoden vermittelt, die in der IT-Sicherheitsbranche eingesetzt werden. Dies schließt auch praktische Übungen und Projekte ein, die das erlernte Wissen in realen Situationen anwenden. Absolventen solcher Studiengänge sind gut gerüstet, um eine erfolgreiche Karriere in der IT-Sicherheit zu beginnen.

Berufliche Zertifizierungen: Zertifizierungen sind ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche IT-Sicherheitskarriere, da sie den Nachweis von Fachwissen und Fertigkeiten in spezifischen Bereichen der IT-Sicherheit erbringen. Sie ermöglichen den Arbeitgebern, die Qualifikationen eines Bewerbers besser einzuschätzen und bieten auch eine Möglichkeit, sich von anderen Bewerbern abzuheben. Einige der bekanntesten und angesehensten Zertifizierungen im IT-Sicherheitsbereich sind CompTIA Security+, CISSP und CEH. Diese Zertifizierungen erfordern oft eine gewisse Berufserfahrung und das erfolgreiche Bestehen einer Prüfung. Sie können erheblich dazu beitragen, das berufliche Profil eines IT-Sicherheitsexperten zu stärken.

Selbststudium und Online-Kurse: Für diejenigen, die es vorziehen, in ihrem eigenen Tempo zu lernen oder ihre Kenntnisse in spezifischen Bereichen der IT-Sicherheit zu vertiefen, sind Online-Kurse und Selbststudium eine ausgezeichnete Option. Zahlreiche Plattformen bieten Kurse und Schulungen an, die sich mit verschiedenen Aspekten der IT-Sicherheit befassen - von Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Techniken und Tools. Darüber hinaus ermöglicht das Selbststudium, sich auf aktuelle Trends und Entwicklungen in der IT-Sicherheitsbranche zu konzentrieren und sich so kontinuierlich weiterzubilden. Durch den Zugang zu einer Vielzahl von Online-Ressourcen wie Blogs, Foren und Fachartikeln, können sich Interessierte ständig auf dem Laufenden halten und ihr Wissen erweitern.

Praktische Erfahrung

Neben der Ausbildung ist es auch wichtig, praktische Erfahrungen in der IT-Sicherheit zu sammeln. Bei Praktika können wertvolle Kontakte in der Branche geknüpft werden und bei der Arbeit in realen Unternehmen oder Organisationen können angehende IT-Sicherheitsexperten ihre Kenntnisse vertiefen und neue Fähigkeiten erlernen, die für den Erfolg im Berufsleben entscheidend sind. Zudem bieten Praktika die Gelegenheit, das Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur kennenzulernen, was bei der Entscheidung für zukünftige Karriereschritte hilfreich sein kann.

Eine weitere Methode, um praktische Erfahrungen zu sammeln, sind Hackathons. Hackathons sind zeitlich begrenzte Wettbewerbe, bei denen Teams von IT-Experten und -Enthusiasten zusammenkommen, um innerhalb einer vorgegebenen Frist Lösungen für IT-Sicherheitsprobleme oder andere technische Herausforderungen zu entwickeln. Die Teilnahme an Hackathons bietet die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in einem wettbewerbsorientierten Umfeld zu testen und gleichzeitig von anderen Teilnehmern zu lernen. Hackathons fördern zudem die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen zwischen Experten aus verschiedenen Bereichen der IT-Sicherheit und können in den Bewerbungsunterlagen auch als Referenz genutzt werden.

Abschließend ist auch die Mitarbeit an Open-Source-Projekten eine Möglichkeit, praktische Erfahrungen in der IT-Sicherheit zu sammeln. Open-Source-Projekte sind öffentlich zugänglich und ermöglichen es Entwicklern und IT-Sicherheitsexperten, gemeinsam an Softwarelösungen und Sicherheitsforschung zu arbeiten. Durch die freiwillige Mitarbeit an solchen Projekten können IT-Sicherheitsinteressierte ihr Fachwissen teilen und erweitern, ihre Fähigkeiten verbessern und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit realen Sicherheitsproblemen sammeln. Zudem kann die Beteiligung an Open-Source-Projekten dazu beitragen, ein professionelles Netzwerk aufzubauen und das eigene Portfolio für zukünftige Arbeitgeber aufzuwerten.

Spezialisierungen und Nischenkompetenz

Ein positiver Aspekt der IT-Branche besteht darin, dass es zahlreiche Nischen gibt, in denen man sich spezialisieren kann. Dies ermöglicht es, den persönlichen Interessen nachzugehen und gleichzeitig den eigenen Wert als Mitarbeiter zu steigern. Man kann sich auf die verschiedensten Fachgebiete spezialisieren - drei davon sind:

Netzwerksicherheit: Netzwerksicherheitsexperten konzentrieren sich auf den Schutz der Infrastruktur eines Unternehmens oder einer Organisation vor Angriffen und Sicherheitsverletzungen. Sie sind dafür verantwortlich, Firewalls und andere Sicherheitslösungen zu implementieren und zu verwalten, um den Datenverkehr innerhalb eines Netzwerks zu überwachen und mögliche Bedrohungen abzuwehren.

Anwendungssicherheit: Experten für Anwendungssicherheit sind auf die Sicherheit von Softwareanwendungen spezialisiert. Sie arbeiten eng mit Entwicklerteams zusammen und stellen sicher, dass die entwickelten Anwendungen keine Schwachstellen enthalten, die von Angreifern ausgenutzt werden können. Dies kann durch Code-Reviews, Sicherheitstests und die Implementierung von Sicherheitsrichtlinien und -standards erreicht werden.

Sicherheitsmanagement: Sicherheitsmanager sind für die Planung, Implementierung und Überwachung von Sicherheitsstrategien und -richtlinien in einer Organisation verantwortlich. Sie stellen sicher, dass die IT-Sicherheitsmaßnahmen den Geschäftsanforderungen und gesetzlichen Vorschriften entsprechen und dass die Mitarbeiter über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich IT-Sicherheit verfügen. Sicherheitsmanager sind oft auch für die Kommunikation mit Führungskräften und anderen Abteilungen verantwortlich, um das Bewusstsein für IT-Sicherheit und Risikomanagement auf allen Ebenen der Organisation zu fördern.

Eine Spezialisierung in einem oder mehreren dieser Bereiche kann dazu beitragen, die Karriereaussichten in der IT-Sicherheitsbranche erheblich zu verbessern. Durch den Erwerb von Nischenkompetenzen können sich IT-Sicherheitsfachleute auf dem Arbeitsmarkt abheben und sich als Experten in ihrem jeweiligen Bereich etablieren. Dies kann zu höheren Gehältern, besseren Karrierechancen und einer größeren Arbeitszufriedenheit führen. Es ist wichtig, die eigene Spezialisierung kontinuierlich weiterzuentwickeln und sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in der IT-Sicherheitsbranche auf dem Laufenden zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Redaktion finanzen.net

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