VW-Dieselskandal - diese Entschädigung bekommen VW-Kunden für ihr Fahrzeug

830 Millionen Euro Entschädigung

Knapp fünf Jahre ist es her, als der Dieselskandal um VW-Fahrzeuge an die Öffentlichkeit gelangte. Nun konnte sich bezüglich der Konsequenzen geeinigt werden und hunderttausende betroffene VW-Fahrer können mit Entschädigungen im gut vierstelligen Bereich rechnen.

Der Autokonzern einigte sich mit dem Bundesverband der Verbraucherzentrale auf Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 830 Millionen Euro. So sollen über 250.000 betroffene VW-Dieselkunden jetzt in Abhängigkeit von Modell und Baujahr des eigenen Fahrzeuges zwischen 1.350 und 6.257 Euro als Entschädigung ausgezahlt bekommen. Die ausgezahlten Summen sollen demnach rund 15 Prozent des bezahlten Kaufpreises entsprechen.

Circa 262.500 Geschädigte sollen demnach einen Schadensersatz in besagter Höhe erhalten, einzige Voraussetzung, das Fahrzeug muss vor dem ersten Januar 2016 gekauft worden sein und die Geschädigten sind im Klageregister zur Musterfeststellungsklage gelistet.

Den VW-Kunden ist es freigestellt, ob sie das Angebot akzeptieren, oder via Einzelklage um eine höhere Summe streiten. Dies müssen sie bis zum 20. April 2020 entscheiden.

VW möchte den Dieselskandal hinter sich lassen

Volkswagen bestrebt, mit dem Dieselskandal endgültig abschließen zu können und die Gunst der Kunden zurückzugewinnen. Neben den Schadensersatzleistungen unterstützt Volkswagen zusätzlich "im Bedarfsfall und auf Wunsch auch eine anwaltliche Beratung [der Kunden]", kommentierte Manfred Döss, Rechtsbeauftragter von VW, im Interview mit t-online. Er ergänzte: "Es gehe dem Unternehmen darum, nun endlich Frieden mit den Kunden zu machen".

Die Einigung konnte aufgrund einer Musterfeststellungsklage der Verbraucherzentrale im Namen der Geschädigten außergerichtlich errungen werden. Nachdem Vorverhandlungen ohne endgültiges Ergebnis ausfielen, kamen die Parteien dank einem Schlichter, Wolfgang Scheibel, Chef des Oberlandesgerichts Braunschweig, nun auf den gemeinsamen Nenner.

Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale, kommentiert das Ergebnis im Gespräch mit t-online wie folgt: "Der vzbv hat für mehr gestritten. Aber im Rahmen der schwierigen Verhandlungen ist das Ergebnis das maximal Erreichbare".

Eine Übersicht der Auszahlungen

Es folgt eine Übersicht der individuellen Entschädigungen kategorisiert nach Modell und Baujahr. Zu den Fahrzeugen zählen alle Marken, die zur Volkswagen AG gehören.

Kategorie 1

Zu der ersten Kategorie zählen die Modelle Polo (VW), Fabia, Roomster, Praktika (Skoda), Ibiza (Seat) und A1 (AUDI) der Baujahre 2008 bis 2016. Besitzer dieser Modelle können je nach Alter des Fahrzeuges Schadensersatzzahlungen von 1.350 Euro (Baujahr 2008) bis 3.038 Euro (Baujahr 2016) erwarten.

Kategorie 2

Die Fahrzeuge Altea, Leon, Toledo (Skoda) und Golf Plus (VW) zählen zur zweiten Kategorie. Hier werden 1.566 Euro bis 3.524 Euro ausgeschüttet.

Kategorie 3

Der dritten Kategorie gehören die Modelle Exeo (Seat), Golf, Golf Variant, Scirocco, Beetle, Jetta, Caddy (VW), Yeti, Octavia, Rapid (alle Skoda), A3 (AUDI) an. Für diese werden Ausgleichszahlungen von 1.769 Euro bis 3.979 Euro getätigt.

Kategorie 4

Die Modelle Q3 (AUDI) und Touran, Tiguan, Amarok (VW) zählen zur vierten Preisklasse. Für diese Fahrzeuge werden 1.971 Euro bis 4.435 Euro gezahlt.

Kategorie 5

Entschädigungen in Höhe von 2.174 Euro bis 4.890 Euro werden für die Modelle Passat, Passat Variant, CC, Eos, Passat CC (alle VW), Alhambra (Seat), Superb (Skoda), TT Coupé (AUDI) der fünften Kategorie gezahlt.

Kategorie 6

Fahrzeughalter der Modelle A4, A5 (AUDI) und Sharan (VW) zählen zur Kategorie sechs. Für jene Modelle werden Entschädigungen von 2.376 Euro bis 5.346 Euro gezahlt.

Kategorie 7

Zur siebten Kategorie zählt ausschließlich das Modell Q5 (AUDI), hierfür können Zahlungen von 2.579 Euro bis 5.802 Euro erwartet werden.

Kategorie 8

Zur achten und letzte Preiskategorie zählen Fahrzeuge des Modells A6 (AUDI). Schadensersatzzahlungen von 2.781 Euro bis 6.257 Euro werden für diese versprochen.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net