Pokémon-Karten-Hype nimmt neue Dimension an: Händler reagiert und stoppt den Verkauf
Schon seit Mitte der 90er Jahre gibt es sie: die Pokémon. Schon damals begeisterten die Videospielfiguren zahlreiche Fans. Eine Zeit lang schien es jedoch still um die Fantasiewesen zu werden. Doch seit der Corona-Pandemie ist ein erneuter Hype um Pokémon Karten entbrannt, der nun eine neue Dimension angenommen hat.
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Das Sammelkartenspiel Pokémon Trading Card Game (TCG) hatte schon immer viele Anhänger. Seit der Hype jedoch erneut entflammt ist, wird um die Karten regelrecht gekämpft. Der US-amerikanische Einzelhandelskonzern Target hat nun reagiert und die Pokémon-Karten aus dem stationären Handel genommen.
Einzelhändler zieht Konsequenzen aus Vorfall Anfang Mai
Das Sammeln von Pokémon Karten ist besonders in den USA im Zuge der Corona-Pandemie zu einem beliebten Hobby geworden. Das berichtet das ZDF unter Berufung auf Branchenkenner. Grund sei, dass viele Menschen zu Hause bleiben und die Freizeitaktivitäten dementsprechend anpassen mussten.
Doch der Hype nimmt nun eine neue Dimension an: Wie US-Medien übereinstimmend berichten, stoppt der Einzelhandelsriese Target den stationären Verkauf der Karten. Target bestätigte dies gegenüber der Internet-Nachrichtenseite Bleeding Cool. Damit zieht der Konzern offenbar Konsequenzen aus einem Vorfall Anfang Mai. Damals berichteten die US-Medien über einen Überfall von vier Männern auf einen 35-jährigen Target-Kunden auf dem Kundenparkplatz, um ihm seine Sammelkarten abzunehmen. Dieser zog daraufhin eine Waffe und schlug die Männer in die Flucht. Schüsse fielen nicht. Schon zuvor hatte Target dem ZDF zufolge den Verkauf der Karten aufgrund des Ansturms auf eine Packung täglich pro Kunde begrenzt. Jetzt sind die Karten nur noch online erhältlich.
Es gab schon immer zahlreiche Pokémon-Fans
Die Sammelkarten der japanischen Videospiel-Figuren von Pokémon erschienen schon 1996. Mehrere Jahre lang hielt die Begeisterung für die Figuren an, bis sich Fans anderen Sammelkartenspielen wie Yu-Gi-Oh! widmeten. Ein Comeback erlebte Pokémon dann dank des interaktiven Smartphone-Spiels Pokémon Go, welches das Entwicklerstudio Niantic Mitte 2016 veröffentlichte. Zwar war der Hype um das interaktive Spiel und um die Figuren nur von kurzer Dauer, doch die Corona-Pandemie entfachte ihn offensichtlich erneut.
Social-Media Stars befeuern Trend - Das birgt auch Schattenseiten
Auch Social Media Stars tragen zum Hype um die außergewöhnlichen Karten bei. So verkündete der YouTube Star Logan Paul in einem Video, schon fast zwei Millionen US-Dollar für Pokémon Karten ausgegeben zu haben. Seine fast 23 Millionen Abonnenten konnten ihm auch schon live beim Auspacken einer Pokémon-Box zuschauen. Eine solche Box enthält 36 Einzelpackungen mit je zehn Karten. Davon sind jedoch FOCUS Online zufolge nur Einzelne selten und damit potenziell wertvoll. Wie das Magazin berichtet, werden die Karten durch professionelle Bewertungsunternehmen wie PSA und Beckett geprüft. Hat eine Karte die höchstmögliche Bewertung von zehn Punkten, also einen einwandfreien Zustand, könne sie einen Wert von mehreren hunderttausend US-Dollar erreichen. Dies gilt jedoch fast ausschließlich für Karten der ersten Edition. Laut Goldin Auctions wurde im Februar dieses Jahres ein komplettes Set der 1999 1st Edition Pokémon Karten für 666.000 US-Dollar verkauft.
Doch die Entwicklung der Karten hin zum Spekulationsobjekt dürfte nicht allen Sammlern gefallen. So erklärt FOCUS Online, wie zahlreiche Sammler ihr Hobby missbraucht sehen und auf sozialen Netzwerken ihren Unmut über ihre Verdrängung durch finanzstarke Social Media-Stars verkünden.
Deniz Pense / Redaktion finanzen.net
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