Parken mit KI

Smart-Parking: Die Zukunft deutscher Innenstädte?

27.09.23 23:47 Uhr

Revolutionäre KI: Stressfreies Parken und weniger CO2-Emissionen in Städten | finanzen.net

In Städten werden bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor bei der Parkplatzsuche ausgestoßen. Um die Emissionen zu verringern und das Parken in Städten stressfreier zu gestalten, testen einige Städte nun KI-gestützte Smart-Parking-Systeme.

Mit dem Auto in die Innenstadt - wer hat in dieser Situation nicht schon einmal bis zu 30 Minuten mit der Parkplatzsuche verschwendet, nur um am Ende völlig gestresst am Ziel anzukommen? In einigen deutschen Städten wird zur Lösung dieses Problems aktuell das sogenannte Smart-Parking getestet.

Das Konzept: Was ist Smart-Parking?

Smart-Parking soll die Parkplatzsuche in Innenstädten und auf großen Parkflächen erleichtern. Bei dem neuen Konzept werden Sensoren an die bestehende Infrastruktur - also etwa an Straßenlaternen und Hauswände - angebracht. Die Sensoren wurden darauf trainiert, Autos zu erkennen und die Informationen über freie Parkplätze an eine Plattform weiterzuleiten. Am Programm teilnehmende Autofahrerinnen und Autofahrer können sich bei der Plattform als parkplatzsuchend melden und werden über digitale Straßenschilder zu einem freien Parkplatz geleitet.

Weniger Stress und weniger Emissionen: Was bringt Smart-Parking?

Einige deutsche Städte befinden sich aktuell in Testphasen für solche Smart-Parking-Systeme, darunter Düsseldorf und Pforzheim. Sinnvoll wäre die Einführung der neuen Technologie aus mehreren Gründen: Zunächst einmal entstünden in Städten rund 40 Prozent der CO2-Emissionen bei der Parkplatzsuche, so Patrick Brüning von den Stadtwerken Düsseldorf gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd). Diese Emissionen zu reduzieren, würde einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Doch das ist nicht alles. Funktioniert das Smart-Parking flüssig und hat man sich erst einmal daran gewöhnt, reduziert die neue Technologie auch den Stressfaktor der Autofahrerinnen und Autofahrer deutlich - ebenso wie den Verkehrslärm in Wohngebieten, den Zeitaufwand der Parkplatzsuche sowie die Kosten, die aktuell bei der Parkplatzsuche durch den Spritverbrauch entstehen.

Gleichbehandlung und Kosten: Warum gibt es Smart-Parking noch nicht überall?

Tatsächlich bringt Smart-Parking - bisher - nicht nur Vorteile: Zunächst einmal ist die noch sehr neue Technologie ziemlich teuer, weswegen viele Städte sich eine flächendeckende Einführung nach Angaben des rnd aktuell gar nicht leisten können. Dieser Nachteil könnte sich von alleine regeln, wenn die Technologie besser erprobt ist und marktfähiger wird.

Es gibt aber laut rnd noch ein anderes Problem, und zwar die Barrierefreiheit. Denn: Sinn und Zweck von Smart-Parking ist, dass diejenigen Autofahrerinnen und Autofahrer, die am Programm teilnehmen, schneller einen guten Parkplatz finden. Solange aber nicht alle Verkehrsteilnehmer automatisch und einfach Smart-Parking nutzen können - etwa, weil sie aufgrund ihres Alters nie gelernt haben, mit der Technik umzugehen - besteht die Gefahr einer systematischen Bevorteilung.

Bis für dieses Problem also eine gute Lösung gefunden wird und die Gemeinden das Geld für die Investition aufbringen können, werden die Autofahrerinnen und Autofahrer in deutschen Städten wohl noch eine Weile auf die neue Technologie warten müssen.

Redaktion finanzen.net

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