Mitarbeiterzufriedenheit

Studie belegt: So viele Deutsche sind unzufrieden in ihrem Job

20.05.22 21:26 Uhr

Studie belegt: So viele Deutsche sind unzufrieden in ihrem Job | finanzen.net

Eine Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit zeigt, dass viele Deutsche keine Motivation in ihrem Job haben. Dabei spielen auch Generationszugehörigkeit und die Branche eine wichtige Rolle.

Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit ausgewertet

Wie der Spiegel unter Berufung auf eine aktuelle Peakon-Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit berichtet, leiden vor allem deutsche Arbeitnehmer unter einem Motivationsproblem. Das dänische Unternehmen Peakon führt bereits seit 2015 Studien zur Mitarbeiterzufriedenheit durch, und das rund um den Globus. Grundlage der Erhebung bildete der sogenannte Employee Net Promoter Score. Darin werden die Antworten von Arbeitnehmern auf folgende Frage zusammengefasst: "Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihren Arbeitgeber weiterempfehlen?" Untersucht wurden dabei 80 Millionen Antworten aus digitalen Mitarbeiterumfragen. Diese stammten aus mehr als 160 Ländern, neun Branchen und verschiedenen Altersgruppen (unter 25 Jahre bis über 65 Jahre). Zudem wurden für die Studie auch 14 Millionen Mitarbeiterkommentare ausgewertet. Die Umfrage erfolgt mithilfe eines standardisierten Fragebogens und wird quartalsweise in mehreren Umfragerunden wiederholt. Die Daten stammen von Firmen auf der ganzen Welt, die Peakon beauftragt haben.

Deutsche Arbeitnehmer haben ein Motivationsproblem

Besonders die Deutschen Mitarbeiter scheinen von ihrer beruflichen Tätigkeit weniger begeistert zu sein. Beinahe jeder Vierte geht unmotiviert ins Büro (23 Prozent). Der Anteil ist höher als in jedem anderen untersuchten Land. In den USA hat nur jeder sechste Motivationsprobleme am Arbeitsplatz (18 Prozent). Andere Ergebnisse sind weniger eindeutig. So gaben 42 Prozent der Australier und 44 Prozent der Neuseeländer an, weder besonders motiviert noch unmotiviert im Job zu sein. Auch in Großbritannien geht fast jeder vierte lustlos zur Arbeit (22 Prozent).

Die Studie belegt: Wenig motivierte Mitarbeiter kündigen eher und sind häufiger krank. Bis zu 75 Prozent höher liegt die Zahl der Krankheitstage. Nach Schätzungen von Peakon könnten einem Unternehmen mit 10.000 Angestellten dadurch jährlich mehr als 48 Millionen Euro kosten entstehen. Wie Martin Daniel, Community Manager und Mitbetreuer der Studie betont, sind in erster Linie kulturelle Faktoren für die länderspezifischen Unterschiede verantwortlich. "In den USA und den skandinavischen Ländern herrscht eine andere Kultur der Mitarbeiterführung als in Deutschland. Es gibt aber hier einige Ansätze, die sich andere Länder abschauen können, etwa mehr Entscheidungsfreiheit für Arbeitnehmer oder flexiblere Arbeitszeiten" sagt Daniel.

Mitarbeiterzufriedenheit variiert nach Branche und Alter

Die Motivation der Mitarbeiter hängt unteranderem von der Generation und der Branche ab. In der Generation Z (Arbeitnehmer bis 21 Jahre) ist die Quote der motivierten Arbeitnehmer mit 49 Prozent am größten. Danach folgen Generation X (38 bis 53 Jahre, 46 Prozent) und die Babyboomer (54 bis 72 Jahre, 45 Prozent). Unter den Millennials (22 bis 37 Jahre) beträgt der Anteil 41 Prozent. Bei den Branchen steht der Techsektor mit 44 Prozent motivierten Arbeitnehmern an der Spitze. Danach folgen die Konsumgüterindustrie mit 42 Prozent sowie das Gesundheitswesen und Fachdienstleistungen mit jeweils 41 Prozent. Die Schlusslichter sind die Fertigungsindustrie (34 Prozent) und die Energiebranche (33 Prozent). Aber auch die Position im Unternehmen und die Dauer der Beschäftigung spielen eine wichtige Rolle. Fast jede zweite Führungskraft (49 Prozent) hat Spaß an der Arbeit, unter Arbeitnehmern sind es lediglich 41 Prozent. Von den Arbeitnehmern, die weniger als drei Monate im Unternehmen sind, gehen 60 Prozent motiviert zur Arbeit. Im Laufe der Zeit sinkt die Quote auf 37 Prozent.

M. Wieser/Redaktion finanzen.net

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