Loyalität und Zufriedenheit: So können gute Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen gebunden werden
Unternehmen sollten gute Mitarbeiter stets langfristig im Unternehmen halten. Damit dies gelingt, muss auf die persönlichen Bedürfnisse eines solchen Arbeitnehmers eingegangen werden.
Gute Mitarbeiter bilden das Fundament eines wirtschaftlich gut laufenden Unternehmens. Diese zu verlieren, kann Firmenstrukturen durcheinanderbringen und für Geschäftseinbrüche sorgen. Solche Mitarbeiter sind nicht nur schwer zu finden, sondern auch in vielen Fällen noch schwerer langfristig im Unternehmen zu halten.
Um passenden Ersatz für einen sehr guten Mitarbeiter zu finden, der aus dem Unternehmen ausscheidet, müssen Firmen viel Zeit und Ressourcen aufwenden, ohne Garantie die Stelle gleichwertig besetzen zu können. Entsprechend sollten Konzerne dafür Sorge tragen, wichtige Mitarbeiter nicht zu verlieren.
Häufig reicht es nicht aus, umworbene Mitarbeiter durch monetäre Aufstockungen im eigenen Unternehmen zu halten, vielmehr sollte diesen eine noch tiefergehende Wertschätzung entgegengebracht werden.
Offene Kommunikation
Stetige Kommunikation mit dem Mitarbeiter drückt nicht nur Wertschätzung aus, sondern zeugt auch von Interesse. Zum einen erfährt das Unternehmen hierdurch mehr über die Ziele des Arbeitnehmers, zum anderen kann der Arbeitgeber bei regelmäßigem Austausch besser auf die Wünsche und Vorschläge des Mitarbeiters eingehen.
"Es klingt banal, aber am Ende musst du mit deinen Mitarbeitern sprechen", kommentiert der Experte Dominic Multerer im Gespräch mit t3n. Entsprechend sollte das Unternehmen stets offen für Gespräche sein, und zwar ganzjährig und nicht nur sporadisch am Jahresende oder Anfang. "Es ist wichtig auf die individuellen Wünsche einzugehen. […] Das Gespräch darf kein Muss sein", ergänzt Multerer.
Zu der regelmäßigen Kommunikation zählt auch, dass auf Hinweise und Vorschläge des Mitarbeiters eingegangen wird. Werden Vorschläge eines guten Mitarbeiters grundlos abgewiesen, drückt das die Moral des Arbeitnehmers und das Unternehmen läuft Gefahr, diesen mittelfristig an Konkurrenzunternehmen zu verlieren.
Denn auch Führungskräfte treffen falsche Entscheidungen oder handeln manchmal fragwürdig, erklärt der Personalberater Jörg Knoblauch gegenüber t3n. "Ein Vorgesetzter ist nicht unfehlbar", so Knoblauch. Deswegen sollten Unternehmen ihren wichtigen Mitarbeitern einen Anreiz geben, Verbesserungsvorschläge zu äußern.
Transparenz und Anreize schaffen
Die Mitarbeiter sind ein signifikanter Teil der Unternehmensstruktur und Planung. Sie sind von Entscheidungen, Projektplänen und Strategien direkt betroffen. Entsprechend sollten gute Mitarbeiter auch im Vorfeld in wichtige Entscheidungen eingebunden werden und nicht stets vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Die Führungs- und Managementebene sollte offen über Pläne und Änderungen sprechen und Input sowie Feedback wichtiger Mitarbeiter zulassen.
Wenn das Unternehmensmanagement mit offenen Karten spielt und die Mitarbeiter frühzeitig in die Planung einweiht, entstehe eine Zugehörigkeit zwischen Mitarbeiter und Firma, erklärt Multerer.
Hierzu zählt auch, neue Anreize zu setzten und diese offen mit dem Mitarbeiter zu diskutieren. Beispielsweise sollte gute Leistung stets belohnt werden, doch nicht jeder Mitarbeiter wünscht sich, befördert oder besser entlohnt zu werden. Knoblauch erläutert, "Es gibt Menschen, die reagieren auf Geschenke, es gibt Menschen, die reagieren auf gute Worte." Das heißt, die entgegengebrachte Wertschätzung kann viele Gesichter haben, manche Mitarbeiter freuen sich über eine Beförderung mit mehr Verantwortung und entsprechend höherer Bezahlung. Andere Mitarbeiter wollen nicht im Rang aufsteigen, würden ein höheres Gehalt aber dennoch begrüßen oder freuen sich schlicht über ein ehrliches Lob.
Knoblauch erläutert, dass es nicht immer um ausschweifende Belohnungen oder Danksagungen gehe, sondern vielmehr um regelmäßiges Loben für gute Präsentationen oder ähnliches.
Mitarbeitern auch auf persönlicher Ebene begegnen
Nur wenn eine Führungskraft seinen Mitarbeitern auf einer persönlichen Ebene begegnet, kann diese die Wünsche oder Sorgen nachvollziehen. So sei es die Aufgabe eines Vorgesetzten, die Stimmung des Mitarbeiters zu kennen, sagt Multerer. Dieses Konzept verläuft gleichermaßen wie die offene Kommunikation, allerdings auf einem anderen Level. In persönlichen Gesprächen, bei denen es sich nicht um Projekte und Geschäftliches dreht, erfährt eine Führungskraft viel über die Zufriedenheit beziehungsweise Unzufriedenheit der Mitarbeiter.
Bei regelmäßigem Zuhören und persönlichem Austausch können Unternehmen frühzeitig dafür Sorge tragen, mögliche Problempunkte zu beseitigen und den guten Mitarbeiter weiterhin an das Unternehmen zu binden.
Hierzu zählt zum Beispiel auch, die Mitarbeiter vor der Einstellung von neuen Kollegen und Teammitgliedern zu konsultieren. Das verbessert häufig nicht nur das Arbeitsklima, sondern fördert auch die Produktivität des Teams. Wenn Mitarbeiter und neue Kollegen harmonieren, fördert dies die Moral und trägt dazu bei, gute Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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