Diese Gehaltserhöhungen sind 2023 möglich
Ein guter Job, der einem Spaß macht, nette Kollegen, mit denen man sich versteht - diese Aspekte sind im Berufsleben wichtig. Natürlich spielen aber auch das Gehalt und seine Steigerung eine ausschlaggebende Rolle für die Zufriedenheit im Job. So viel Gehalt könnte 2023 trotz der weltweiten wirtschaftlichen und politischen Lage drin sein.
Die Inflationsrate
Nach dem Inflationshoch im vergangenen Jahr - laut Statistischem Bundesamt lag der Jahresschnitt 2022 bei 6,9 Prozent - entspannt sich die Lage im Jahr 2023 etwas. Dennoch nehmen die Turbulenzen und hohen Lebenshaltungskosten nicht ab. Vor allem Russlands Krieg in der Ukraine ließ neben den Energiepreisen auch die Preise für Lebensmittel und Konsumgüter immens steigen. Zusätzliche Belastung entsteht durch den Import von fossilen Brennstoffen aus den Vereinigten Staaten, da dieser durch den sinkenden US-Dollarkurs immer teurer wird. Auch die seit der Corona-Pandemie bestehenden Lieferengpässe sorgen für steigende Produktionskosten und eine Unverhältnismäßigkeit von Angebot und Nachfrage.
Die hohe Inflationsrate spiegelt sich in der Entgeltplanung wider
Im Jahr 2022 veröffentlichte das führende Beratungshaus Lurse AG die Studie "Trends in Vergütung und HR 2022/23". Dabei wurden zwischen Mai und August 2022 gut 240 deutsche Unternehmen befragt. Obwohl die Befragung einen Querschnitt durch alle relevanten deutschen Branchen repräsentiert, ist die Mehrheit der befragten Unternehmen im oberen Mittelstand oder gar bei den Konzernen zu verorten.
Die Ergebnisse der Studie zeigen: im Jahr 2023 rechnen deutsche Unternehmen mit einer Entgelterhöhung von rund 3,9 Prozent. Damit liegt der erwartete Wert deutlich über dem tatsächlich erreichten Wert im Jahr 2022. Trotz eines geplanten Werts von 2,8 Prozent stiegen die Löhne im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent. Wie hoch die tatsächliche Steigerung im Jahr 2023 ausfallen wird, bleibt demnach abzuwarten.
Arbeitnehmer erwarten bis zu 7,5 Prozent Gehaltsanstieg
Fest steht, dass rund 43 Prozent der Befragten angaben, die Gehälter im Jahr 2023 stärker anzuheben als zuvor. Als Gründe benennen die entsprechenden Unternehmen neben der hohen Inflationsrate vor allem den vorherrschenden Fachkräftemangel. Der Druck auf dem Arbeitsmarkt scheint es notwendig zu machen, die Gehälter anzuheben. Dies zeigt sich auch in einer Umfrage von Avantgarde Experts aus dem Jahr 2022, welche daraufhin deutet, dass 62 Prozent der befragten Arbeitnehmer durch ein besseres Gehalt eine gesteigerte Arbeitszufriedenheit aufweisen würden. Der Durchschnitt der deutschen Arbeitnehmer erwartet laut der Kienbaum Gehaltsentwicklungsprognose einen Gehaltsanstieg um 7,5 Prozent. Trotz dieser scheinbar eindeutigen Erwartungen auf Seite der Arbeitnehmer geben rund 37 Prozent der von Lurse befragten Unternehmen an, die Löhne im gleichen Maß anzuheben wie im Vorjahr.
Laut Maximilian Evers, Partner bei Lurse, sei es "In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage […] eine Herausforderung, die knappen Mittel für die Erhöhungsbudgets gerecht zu verteilen." Deshalb würden auch nur wenige der befragten Unternehmen einen vollständigen Ausgleich der Inflationsrate planen. Die Gründe für eine Entgelterhöhung sind dagegen unterschiedlich. Die eindeutige Mehrheit der Befragten nennt folgende Gründe: die Gehaltsentwicklungen am Markt, persönliche Leistungen der Mitarbeiter sowie die eigene wirtschaftliche Situation.
Redaktion finanzen.net
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