Investitionen

P2P-Kredite: Kreditvergabe als Privatperson - so geht’s

14.08.24 03:46 Uhr

Finanzielle Freiheit: Wie P2P Privat-Kredite Bonitätsbeschränkungen aushebeln | finanzen.net

Kredite bei Institutionen wie Banken zu erhalten, bedarf einer Bonitätsprüfung. Benötigt man nun einen Kredit und verfügt nicht über eine ausreichende Bonität, können P2P-Kredite aushelfen. Als Investor profitiert man wiederum von einer niedrigeren Einstiegsschwelle und höheren Renditen.

Kredite von Privatpersonen

Unter einem Peer-to-Peer-Kredit oder auch P2P-Kredit versteht man einen Kredit, der von Privatpersonen und nicht von Banken vergeben wird. Im Gegensatz vom Crowdfunding handelt es sich hier jedoch um Einzelpersonen. Bezeichnet wird dieses Finanzierungsmodell so, da Peer im englischen Sprachraum einen Kollegen meint. Dabei können P2P-Kredite auf beiden Seiten bereichern: Zum einen auf Seite des Anlegers, welcher durch seine Geldanlage Zinsen erzielen kann. Zum anderen auf Seite des Kreditnehmers, welcher auch ohne ausreichende Bonität die Möglichkeit erhält, schnell einen Kredit zu erhalten, wie das comdirect Magazin berichtet. Der Ablauf eines P2P-Kredites ist denkbar simpel: Der Anleger investiert über eine Plattform, das von ihm investierte Geld wird wiederum einem Kreditanbahner zur Verfügung gestellt, so verbrauchernews.de. Dieser teilt den Kredit an einen Kreditnehmer aus. Anschließend zahlt der Kreditnehmer das Geld in monatlichen Raten wieder an den Kreditanbahner zurück, wonach dieser das Geld samt Zinsen wieder an die Plattform weitergibt. Zum Schluss erhält der Anleger sein Geld inklusive Zinsen zurück, wie es weiter heißt.

Investieren über Online-Plattformen

Wie bereits erwähnt, bedarf es beim Ablauf eines solchen Kredits einer Plattform, denn P2P-Kredite laufen ausnahmslos über spezielle Online-Dienste ab. Laut verbrauchernews.de stellen Plattformen wie Auxmoney und Giromatch die in Deutschland bekanntesten dar. Um über eine solche Plattform zu investieren, gilt es zunächst sich anzumelden, wobei ein Identifikationsverfahren zumeist nicht nötig ist. Neben persönlichen Daten wird auch der eigene Anlagetyp erfragt, um die persönliche Risikoneigung einzuschätzen und die Anlagestrategie festzulegen.

Nach der Anmeldung lädt man einen selbstbestimmten Betrag auf der Plattform hoch. An diesem Punkt verlangen einige Plattformen eine Kopie des Identifikationsausweises. Um nun zu investieren, muss man die eigenen Investitionswünsche angeben - meist mittels eines Autoinvest-Buttons, welcher auf Basis des zuvor angelegten Risikoprofils automatisch Investments tätigt. Das investierte Geld wird dann meist monatlich inklusive Zinsen zurückgezahlt und steht für neue Investitionen bereit.

Risiken der P2P-Kredite

Wie viele Finanzierungsmodelle bergen auf P2P-Kredite gewisse Risiken, weshalb das Portal verbrauchernews.de ein breit gestreutes Portfolio für Anleger empfiehlt. Da diese Form der Kreditvergabe keine Einlagensicherung bei Kreditnehmern verlangt, besteht als Investor ein hohes Verlustrisiko, wie das comdirect Magazin berichtet. Besondere Vorsicht ist bei Kreditvergaben ins Ausland geboten. Neben einer ausbleibenden Zahlungsmoral des Kreditnehmers besteht ebenfalls die Gefahr, dass die Plattform an sich zahlungsunfähig wird und man bis zu 90 Prozent seines investierten Geldes verliert, so verbrauchernews.de. Eine weitere risikoreiche Komponente kann der Kreditanbahner sein, sollte er insolvent gehen, wie es weiter heißt. Seriöse Plattformen sollten jedoch nur mit glaubwürdigen Kreditanbahnern zusammenarbeiten. Letztlich besteht wie bei allen Anlageformen das Risiko eines Zusammenbruchs des gesamten Markts aufgrund von Währungskrisen, Kriegen oder anderen Katastrophen, wie verbrauchernews.de erklärt.

Kennzeichen seriöser Plattformen

Eine seriöse Plattform zu finden ist eine grundlegende Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment mit P2P-Krediten. Dabei sollte man folgende Punkte beachten: Die Plattform sollte bereits seit einigen Jahren erfolgreich einen Platz auf dem Markt besitzen. Neben langjähriger Erfahrung sollte die Plattform außerdem transparent und nachvollziehbar sein. Auch die User-Experience, sprich eine übersichtliche und leicht zu bedienbare Website, können für Seriosität sprechen. Auf der Website sollten zudem Firmenadresse und Kontaktdaten zu finden sein, da P2P-Plattformen E-Commerce-Richtlinien folgen müssen, wie verbrauchernews.de berichtet. Außerdem - so das Portal - sollten die erzielbaren Renditen für Anleger nicht außerhalb des realistischen Bereichs von sechs bis 12 Prozent liegen.

Redaktion finanzen.net

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