CO2-Steuer: So viel teurer wird das Heizen in 2021
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Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 hat die Bundesregierung im letzten Jahr eine weitere Maßnahme zur Senkung des CO2-Ausstoßes getroffen: Pro Tonne ausgestoßenem Kohlenstoffdioxid fallen ab Januar 2021 25 Euro an - das Heizen wird damit für drei Viertel der Haushalte in Deutschland teurer.
Bundesregierung führt CO2-Steuer ein
In vielen Haushalten in Deutschland wird das Heizen mit Öl oder Gas in diesem Jahr um einiges teurer. Der Grund dafür: Seit dem 1. Januar 2021 gilt eine CO2-Steuer auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas, welche die Bundesregierung im Zuge des Klimaschutzprogramms 2030 vor einiger Zeit beschlossen hat.
Pro Tonne ausgestoßenem Kohlenstoffdioxid werden in diesem Jahr 25 Euro fällig; in den Folgejahren bis 2026 steigt der CO2-Preis laut Angaben der Bundesregierung jährlich um weitere fünf Euro.
Diese Maßnahme soll dazu beitragen, den Einsatz fossiler Energieträger für die Gebäudeheizung und in der Mobilität zu reduzieren. Denn einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge, heizen drei Viertel aller Wohnungen in Deutschland überwiegend mit Öl oder Gas.
Rückläufiger Trend bei Öl- und Gasheizungen in Neubauten
In Neubauten ist dieser Trend laut dem Bundesministerium bereits jetzt stark rückläufig. Während im Jahr 2000 noch 19,5 Prozent der neu gebauten Wohngebäude über eine Ölheizung verfügten, sank der Anteil der Wohnungen mit installierter Ölheizung in 2019 auf 0,9 Prozent.
Auch das Heizen mit Erdgas findet heutzutage in weniger Neubauten Anwendung als in 2000, trotzdem ist Erdgas immer noch ein beliebtes Mittel zur Gebäudeaufheizung. So nutzen 41,9 Prozent der in 2019 neu gebauten Wohngebäude in Deutschland Erdgas als Heizenergie - in 2000 waren es noch 73,6 Prozent.
Betrachtet man jedoch alle Wohnungen in Deutschland, zeigt sich ein anderes Bild: So heizen laut Angaben des Statistischen Bundesamts rund drei Viertel aller Wohnungen in 2018 mit Gas oder Öl. Jede zweite Wohnung in Deutschland nutzte dabei Erdgas als Heizenergie (52,1 Prozent), knapp ein Viertel der Wohngebäude verwendete Öl zur Beheizung der Räume (23,5 Prozent).
SPD fordert Beteiligung der Vermieter an den zusätzlichen Heizkosten
Da es Vermietern nach den aktuellen gesetzlichen Regelungen erlaubt ist, die anfallenden CO2-Kosten auf den Mieter umzulegen, fordert die SPD eine Beteiligung der Vermieter an den entstehenden Mehrkosten. So forderten die von der SPD geleiteten Ministerien für Umwelt, Finanzen und Justiz Presseberichten zufolge bereits Ende vergangenen Jahres, dass Vermieter mindestens 50 Prozent der CO2-Kosten übernehmen müssen.
"Mieterinnen und Mieter sehen alt aus, wenn wir nicht schleunigst handeln. Sie können nichts dafür, wenn sie in schlecht sanierten Wohnungen mit veralteten Heizungssystemen wohnen", betont Sören Bartol, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, gegenüber der Berliner Morgenpost.
Die Bundestagsfraktion geht noch einen Schritt weiter und fordert, dass Vermieter die anfallenden Zusatzkosten durch die CO2-Steuer ganz übernehmen sollen: "Die SPD-Bundestagsfraktion hält die Übernahme der Mehrkosten aus der CO2-Bepreisung durch Vermieterinnen und Vermieter für die ökologisch richtige und sozial gerechteste Lösung", heißt es in einem Beschlusspapier der SPD, das dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Öl- und Gaspreise werden in 2021 steigen
Und auch aus einem weiteren Grund werden die Heizkosten der Haushalte in 2021 steigen. Wie das Handelsblatt berichtet, kündigen laut einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Verbraucherportals Verivox 326 der 700 kommunalen und regionalen Gasversorger für Januar und Februar Preiserhöhungen an - im Durchschnitt um fast sieben Prozent. Den Berechnungen des Verbraucherportals zufolge werden die Heizkosten eines Haushalts mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden damit um rund 93 Euro steigen - auch Heizöl wird den Experten zufolge teurer.
Bundesregierung verspricht Unterstützung
Um die Verbraucher in Deutschland zu unterstützen, hat die Bundesregierung daher angekündigt, alle erzielten Einnahmen durch die CO2-Bepreisung an die Bürger und Bürgerinnen zurückzugeben. So wird die Regierung die Einnahmen laut eigenen Angaben vor allem "für eine Entlastung bei der EEG-Umlage und damit der Strompreise" einsetzen. Durch die geringeren Stromkosten in 2021 soll insgesamt eine Mehrbelastung der Bevölkerung durch die CO2-Steuer ausgeschlossen werden.
Pauline Breitner/ Redaktion finanzen.net
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