Hausbau

Erfolgreiche Bauprojekte: Wie man Probleme mit der Baufirma vermeidet

04.09.24 06:21 Uhr

Die Baufirma im Griff: So schützt man sich vor Problemen beim Hausbau | finanzen.net

Beim Bau oder der Renovierung eines Hauses können mitunter Herausforderungen in Zusammenhang mit der Baufirma auftreten. Es gibt jedoch einige Tipps, die dabei helfen, bei den ohnehin stressigen Bauprojekten zusätzliche Schwierigkeiten mit den Baufirmen zu vermeiden.

Verständnis der Projektanforderungen und die Auswahl der richtigen Baufirma

Die richtige Auswahl der Baufirma und das tiefe Verständnis der spezifischen Anforderungen eines Bauprojekts sind entscheidend für dessen Erfolg. Dazu gehört die detaillierte Festlegung dessen, was das Projekt beinhalten soll, einschließlich der verwendeten Materialien, der gewünschten Bauweise und weiterer spezifischer Details, wie ein Artikel von Business Insiders betont. Dies erleichtert es, passende Dienstleister zu finden und ermöglicht es Fachleuten, präzise Angebote zu erstellen. Eine gründliche Vorbereitung in diesem frühen Stadium kann spätere Missverständnisse und Probleme erheblich reduzieren.

Bei der Wahl der Baufirma sind Faktoren wie Erfahrung, Referenzen, Lizenzen, Versicherungen, Fachwissen und Spezialisierung zu berücksichtigen, wie ein Almondia-Bautipps-Artikel betont. Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis von Preis und Qualität zu berücksichtigen und Angebote verschiedener Firmen sorgfältig zu vergleichen. Empfehlungen und Online-Bewertungen können zusätzliche Einblicke in die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit der Baufirma bieten. Die Wahl einer lokalen Baufirma kann Vorteile bringen, insbesondere in Bezug auf Kenntnisse lokaler Bedingungen und möglicherweise kürzere Anfahrtswege.

Gesamtkosten kalkulieren und eine sorgfältige Planung

Bei der Kalkulation der Gesamtkosten eines Hausbauprojekts ist es entscheidend, über die offensichtlichen Kosten wie Grundstücks- und Baukosten hinauszudenken. Oftmals werden wichtige Nebenkosten wie Baunebenkosten, Finanzierungskosten und Versicherungskosten für die Baustelle übersehen, wie ein Beitrag von der LBS erläutert. Diese können einen signifikanten Anteil an den Gesamtkosten ausmachen und sollten daher von Anfang an in der Finanzplanung berücksichtigt werden. Eine detaillierte Auflistung und Überwachung dieser Kosten helfen dabei, das Budget realistisch zu gestalten und unerwartete finanzielle Belastungen zu vermeiden, wie es weiter heißt. Die frühe Auseinandersetzung mit diesen Nebenkosten ermöglicht es, den Finanzierungsbedarf gegebenenfalls anzupassen und das Risiko von Budgetüberschreitungen zu minimieren.

Zusätzlich sind sowohl eine sorgfältige Planung als auch eine realistische Kostenschätzung unerlässlich, um Budgetüberschreitungen zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben einzuplanen, so die LBS weiter. Der Vergleich verschiedener Angebote und eine detaillierte Vertragsgestaltung, welche die Kosten und Leistungen klar definiert, sind ebenfalls wichtige Aspekte. Eine erfahrene Bauleitung kann bei der Vermeidung von Kostenüberschreitungen und teuren Fehlern helfen.

Umgang mit Zahlungen und regelmäßige Überprüfung des Baufortschritts

Die Gestaltung des Zahlungsplans mit der Baufirma ist essenziell, um einen gerechten und effizienten Zahlungsfluss zu gewährleisten. Im Allgemeinen wird die Höhe der Abschlagszahlungen gesetzlich geregelt, wie ein Beitrag von Bauherren-Schutzbund e.V. erläutert. Es ist empfehlenswert, dass Bauherren Abschlagsraten erst nach erbrachter Leistung zahlen und keine Vorauszahlungen leisten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass alle Abschlagszahlungen bis zur Abnahme zusammen nicht höher als 90 Prozent der Gesamtvertragssumme sein dürfen. Dies bietet einen Schutz vor einer potenziellen Insolvenz des Bauunternehmens. Zusätzlich kann eine Fertigstellungssicherheit in Höhe von fünf Prozent der Bausumme einbehalten werden, um die pünktliche und mangelfreie Fertigstellung des Gebäudes zu gewährleisten, wie weiter betont wird.

Ein Zahlungsplan, der auf dem Baufortschritt basiert, bietet dabei eine gerechte und transparente Methode, um Zahlungen zu leisten. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Zahlungen entsprechend dem erreichten Fortschritt der Bauarbeiten getätigt werden. In der Regel wird die erste Zahlung fällig, sobald signifikante Fortschritte, wie der Abschluss der Rohbauphase, erreicht sind, wie ein Beitrag von bauen.wiewir betont. Es ist wichtig, dass Bauherren sich über die Zahlungsmodalitäten ihres Bauunternehmens genau informieren, um ihren Neubau effektiv zu planen und die anfallenden Kosten im Blick zu behalten. Einige Anbieter können beispielsweise die erste Zahlung direkt nach Abschluss des Bauvertrags verlangen, was nicht immer verbraucherfreundlich ist, wie es weiter heißt. Ein transparenter und fairer Zahlungsplan ist daher ein wichtiges Detail bei der Auswahl einer Baufirma.

Darüber hinaus ist die regelmäßige Überwachung des Baufortschritts ein weiterer Aspekt, der die Qualität der ausgeführten Arbeiten sicherstellt und den Bauherren die Kontrolle über das Projekt ermöglicht. Hierbei sind regelmäßige Baubesprechungen und Baustellenbesuche entscheidend. Sie ermöglichen es, den Fortschritt zu beobachten und sicherzustellen, dass alles gemäß den Vereinbarungen im Bauvertrag voranschreitet. Während dieser Besprechungen können auch eventuelle Anpassungen besprochen und dokumentiert werden, um sicherzustellen, dass das Projekt den Erwartungen des Bauherrn entspricht.

Detaillierte Vereinbarung und Dokumentation

Die Erstellung detaillierter Vereinbarungen und eine sorgfältige Dokumentation sind das Fundament jeder Bauarbeit. Diese schriftlichen Vereinbarungen sind grundlegend, um den Umfang der Arbeit, Zeitpläne, verwendete Materialien und Kosten klar zu definieren, so die Deutsche BauZeitschrift in einem Online-Beitrag. Ein Festpreis anstelle eines Stundensatzes kann vor unerwarteten Kosten schützen. Bei Zusatzarbeiten sollten neue Vereinbarungen getroffen werden, um sowohl den Umfang als auch Kosten klar zu definieren. Hierbei spielt die Schriftform eine entscheidende Rolle, um Rechtssicherheit und Klarheit für alle beteiligten Parteien zu gewährleisten, wie es weiter heißt.

Die Schriftform ist besonders wichtig für wichtige Vereinbarungen, Änderungen oder Bedenkenanmeldungen, da sie in gerichtlichen Auseinandersetzungen als Nachweis dienen. Für Bauverträge, die nicht den gesetzlichen Schriftformerfordernissen unterliegen, empfiehlt sich die Vereinbarung einer individuellen Schriftform, um alle wichtigen Aspekte wie Vergütung, Terminverschiebungen, Vertragsänderungen oder Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Bauqualität und Mengen angemessen zu dokumentieren. Es ist laut der Deutschen BauZeitschrift ratsam, diese Regelungen in den vertraglichen Schlussbestimmungen festzulegen und klar zu definieren, wie mit relevanter Korrespondenz umgegangen werden soll.

Sorgfältige Abnahme und Mängelkontrolle

Die sorgfältige Abnahme und Mängelkontrolle sowie die Kenntnis der rechtlichen Schritte bei Problemen sind wesentliche Bestandteile eines Bauvorhabens. Bei der Bauabnahme erklärt der Auftraggeber, dass die Bauleistung als erledigt betrachtet wird. Dieser Schritt hat weitreichende rechtliche Folgen für beide Parteien und sollte daher mit Bedacht und unter Einbeziehung aller relevanten Faktoren erfolgen, wie BauMentor in einem Online-Beitrag berichtet. Die Dokumentation der Bauabnahme in einem Abnahmeprotokoll ist nicht nur empfehlenswert, sondern auch nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/B) erforderlich. In diesem Protokoll sollten alle relevanten Aspekte der Bauabnahme dokumentiert werden, einschließlich festgestellter Mängel.

Es gibt verschiedene Formen der Bauabnahme, einschließlich der stillschweigenden und der förmlichen Abnahme, wie es weiter heißt. Bei der stillschweigenden Abnahme wird das Projekt als abgenommen betrachtet, wenn der Bauherr innerhalb einer festgelegten Frist nach Fertigstellung des Bauwerks keine Mängel beanstandet. Bei der förmlichen Abnahme hingegen erfolgt ein offizieller Termin, bei dem der Bauherr zusammen mit dem Bauunternehmer und möglicherweise Sachverständigen das Haus gemeinsam besichtigt. Das Ergebnis dieser Besichtigung wird dann im Abnahmeprotokoll festgehalten.

Die Abnahme trennt die Ausführungsphase von der Gewährleistungsphase. Nach der Abnahme beginnt die Gewährleistungsfrist und es erfolgt eine Umkehrung der Beweislast für das Vorhandensein von Baumängeln, so BauMentor weiter. Für den Bauherrn ist es daher wichtig, während der Abnahme alle Mängel gründlich zu dokumentieren, da er nach der Abnahme die Verantwortung für das Gebäude trägt und vorhandene Mängel nachweisen muss. Bei Unstimmigkeiten oder Problemen stehen verschiedene rechtliche Schritte zur Verfügung. Schlichtungsstellen, Sachverständige oder Gerichte können zur Lösung von Streitigkeiten herangezogen werden.

Redaktion finanzen.net

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