Hamsterkäufe nehmen zu

Kunden reagieren auf Corona: Mit Konserven und Klopapier durch die Krise

02.03.20 20:02 Uhr

Kunden reagieren auf Corona: Mit Konserven und Klopapier durch die Krise | finanzen.net

Die Bundesbürger kaufen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus mehr ein.

"In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir deutlich erhöhte Abverkäufe", teilte eine Sprecherin des Discounters Lidl am Montag mit. Vor allem Artikel aus dem Trockensortiment wie etwa Konserven und Nudeln sowie aus dem Hygienebereich wie Toilettenpapier und Desinfektionsmittel würden "aktuell stark nachgefragt". Auch die Supermarktkette Rewe registriert einem Sprecher zufolge "einen erhöhten Abverkauf länger haltbarer Lebensmittel". Hygiene- und Sanitärwaren würden ebenfalls stark nachgefragt. Die Belieferungen der Märkte seien enger getaktet worden. "Es gibt keinen Engpass bei der Warenversorgung", betonte der Sprecher.

In manchen Supermärkte gibt es aber doch leere Regale - etwa bei Nudeln, Haferflocken oder H-Milch. "Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln, haltbaren Lebensmitteln und Getränken hat sich in Teilen merklich erhöht", sagte ein Sprecher des Großhandelskonzerns Metro. "Wir haben daher für bestimmte Produkte, insbesondere Konserven und Hygieneprodukte, unsere Lagerbestände aufgestockt", fügte er hinzu.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht keinen Grund für Hamsterkäufe. An bestimmten Stellen werde der Alltag zwar "eingeschränkt werden müssen", sagte der CDU-Politiker im SWR. "Aber es besteht kein Anlass, davon auszugehen, dass die Lebensmittel knapp werden."

Dem stimmen Branchenvertreter zu: "Lidl Deutschland arbeitet gemeinsam mit seinen Lieferanten und Logistikpartnern intensiv daran, die Warenversorgung in seinen Filialen sicherzustellen und die Logistikläger mit stark nachgefragten Artikeln zu bevorraten", sagte die Sprecherin. Ein Handelsmanager verglich die Lage mit dem Weihnachtsgeschäft. Auch vor den Feiertagen strömten die Kunden verstärkt in die Märkte und griffen nach einzelnen Artikeln.

Düsseldorf (Reuters)

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