Gesundheitsmonitoring

Neues Dashboard des RKI: So gesund lebt Deutschland

13.04.22 22:57 Uhr

Neues Dashboard des RKI: So gesund lebt Deutschland | finanzen.net

Das Robert-Koch-Institut (RKI) aktualisierte kürzlich im Zuge der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell" ein Dashboard, das Überblick über die Gesundheit der Deutschen gibt.

Neues RKI-Dashboard zu Gesundheit der Deutschen

Das RKI führt im Rahmen des bundesweiten Gesundheitsmonitorings regelmäßig Gesundheitsbefragungen durch. Im Zuge der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) werden jeden Monat Menschen, die in Deutschland leben und mindestens 16 Jahre alt sind, telefonisch zu ihrer Gesundheit befragt. Zuletzt aktualisierte das RKI das GEDA Dashboard am 7. April 2022. Dieses Dashboard stelle "eine Anzahl von Indikatoren aus den Bereichen Gesundheitsverhalten, Gesundheitsversorgung, Gesundheitszustand, Körperliche und Psychische Gesundheit vor", erklärt das RKI. Die Indikatoren werden sowohl nach Geschlecht und Alter als auch nach Bundesland visualisiert.

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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung spielt für die Gesundheit eine wichtige Rolle. Nur 35 Prozent der Erwachsenen gaben an, dass sie täglich Obst und Gemüse zu sich nehmen würden. Frauen (45 Prozent) gaben dabei fast doppelt so oft an, täglich Obst und Gemüse zu essen, wie Männer (24 Prozent). Zwischen den verschiedenen Altersgruppen lassen sich nur geringe Unterschiede ausmachen. Es zeigt sich jedoch, dass der Anteil der Menschen, die täglich Obst und Gemüse verzehren, in der Altersgruppe 65 Jahre und älter etwas höher liegt als bei den jüngeren Altersgruppen. Außerdem zeigt das Dashboard ebenfalls, dass Menschen aus der oberen Bildungsgruppe häufiger Obst und Gemüse konsumieren als die Befragten aus einer mittleren oder niedrigen Bildungsgruppe.

Außerdem gaben zwölf Prozent der Erwachsenen an, täglich zuckerhaltige Erfrischungsgetränke zu sich zu nehmen. Hier ist der Anteil der Männer mit 17 Prozent deutlich höher als der der Frauen mit acht Prozent. Der tägliche Konsum von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken unterscheidet sich jedoch auch stark zwischen den Bildungs- und Altersgruppen. Während rund 15 Prozent der 18- bis 44-Jährigen täglich ein zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk konsumiert, sind es bei den über 65-Jährigen nur noch rund sieben Prozent. In der unteren Bildungsklasse gaben 17 Prozent der Befragten an, täglich ein zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk zu konsumieren. In der oberen Bildungsklasse war das nur noch bei rund acht Prozent der Befragten der Fall.

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Körperliche Betätigung

Etwa 49 Prozent der Erwachsenen haben angegeben, sich für mindestens zwei Stunden in der Woche körperlich-sportlich zu betätigen. Dabei ist der Anteil von Männern mit 51 Prozent etwas höher als der der Frauen mit 47 Prozent. Der Anteil von Erwachsenen, die die wöchentliche Empfehlung zur Ausdaueraktivität und zum Muskelkrafttraining erreichen, liegt nur bei 26 Prozent. Auch hier zeigt sich, dass der Anteil der Männer (29 Prozent) höher ist als der der Frauen (23 Prozent). Das Dashboard veranschaulicht auch, dass die körperliche Betätigung sowohl mit steigendem Alter als auch mit sinkender Bildungsgruppe abnimmt.

Gewicht

Der Indikator "Gewicht" wird im Zuge der Studie anhand des BMI (Body Mass Index) ermittelt. Dabei zeigt sich, dass 44 Prozent der befragten Erwachsenen ein Normalgewicht haben. Der Anteil der Frauen mit normalem BMI ist mit 50 Prozent deutlich höher als der der Männer mit 38 Prozent. Außerdem zeigt das Dashboard auf, dass der Anteil der Menschen mit Normalgewicht mit zunehmendem Alter abnimmt. Während der Anteil der 18- bis 29-Jährigen mit normalem BMI noch bei rund 63 Prozent liegt, ist der Anteil bei den Menschen ab 65 Jahren mit rund 37 Prozent deutlich geringer.

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Der Anteil der befragten Erwachsenen, die Übergewicht haben, liegt bei 53 Prozent. Männer haben mit 61 Prozent häufiger Übergewicht als Frauen (47 Prozent). Außerdem nimmt die Häufigkeit von Übergewicht im Alter deutlich zu. Während nur rund 32 Prozent der 18- bis 29-Jährigen übergewichtig sind, liegt der Anteil bei der Ü65-Gruppe mit rund 62 Prozent deutlich höher. Das Dashboard zeigt auch, dass Übergewicht in der unteren Bildungsgruppe (57 Prozent) häufiger vorkommt als in der oberen Bildungsgruppe (49 Prozent).

Tabak- und Alkoholkonsum

Sowohl Tabak- als auch Alkoholkonsum haben durchaus negative Auswirkungen auf die Gesundheit. 29 Prozent der befragten Erwachsenen gaben an, dass sie rauchen würden. Als Nichtraucher sagten außerdem ganze 8,3 Prozent, einer Passivrauchbelastung ausgesetzt zu sein. Die Altersgruppe mit dem größten Anteil unter den Rauchern sind die 30- bis 45-Jährigen (37 Prozent). Außerdem rauchen Männer (34 Prozent) etwas häufiger als Frauen (24 Prozent). Doch der Anteil an Rauchern unterscheidet sich auch nach Bildungsgruppen. Während der Anteil an rauchenden Personen bei der unteren Bildungsgruppe bei rund 35 Prozent liegt, ist ihr Anteil in der oberen Bildungsgruppen mit 20 Prozent deutlich geringer.

Der Alkoholkonsum mit sogenanntem monatlichem "Rauschtrinken" liegt unter den befragten Erwachsenen bei 30 Prozent. Der Anteil von Männern war dabei mit 39 Prozent deutlich höher als der der Frauen mit 22 Prozent. Es zeigt sich auch, dass diese Art von Alkoholkonsum mit steigendem Alter deutlich abnimmt. Während in der Altersgruppe der 18- 29-Jährigen noch rund 44 Prozent monatliches Rauschtrinken praktizieren, sind es bei dem Befragten ab 65 Jahren nur noch rund 21 Prozent. Außerdem veranschaulicht das Dashboard, dass die untere Bildungsgruppe (23 Prozent) das monatliche Rauschtrinken seltener praktiziert als die mittlere Bildungsgruppe (32 Prozent) und die obere Bildungsgruppe (32 Bildungsgruppe).

E. Schmal/Redaktion finanzen.net

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