Finanzkriminalität

Herausforderungen des Finanzsektors: Wo künstliche Intelligenzen helfen sollen

26.10.23 23:47 Uhr

Hohe Sicherheit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz: Hier bieten KIs Lösungen für den Finanzsektor | finanzen.net

Finastra, ein Fintech-Unternehmen, stellte jüngst eine neue KI-Lösung vor. Die Software soll Banken eine bequemere Einhaltung von Vorschriften und effizientere Zahlungsabwicklung ermöglichen. Wie der Einsatz von künstlichen Intelligenzen und Machine Learning im Finanzwesen zu bewerten ist, dazu im Folgenden mehr.

KI-Einsatz in der Finanzbranche: Fluch und Segen?

Banken sehen den Einsatz künstlicher Intelligenzen (KI) zukünftig als größten Kostenreduzierer, wie ein Beitrag des Online-Portals der-bank-blog.de erklärt. So seien die möglichen Einsparungen durch KI in der Finanzwelt wohl um ein Vielfaches höher als in anderen Branchen. Abgesehen von der Reduzierung bestehender Ausgaben, liegt das bedeutendste wirtschaftliche Potenzial der künstlichen Intelligenz in der Verhinderung von entgangenen Chancen, den sogenannten Opportunitätskosten, ergänzt der Blog-Beitrag.

KI-Systeme können große Mengen an Finanzdaten in Echtzeit analysieren und Muster erkennen, um Unternehmen bei der effizienten Verwaltung von Ausgaben zu unterstützen. Ein Artikel von bank-verlag.de betont zudem, dass sie eine entscheidende Rolle in der Betrugserkennung und der Bekämpfung von Finanzkriminalität spielen können. Die zuständigen Mitarbeiter könnten bei verdächtigen Aktivitäten mithilfe von KI-Systemen gewarnt werden, um die Fälle anschließend genauer zu untersuchen.

Der Einsatz künstlicher Intelligenzen im Finanzsektor birgt jedoch einige kritische Aspekte. Datenschutz und Sicherheit sind dabei nur einige der vielen Bedenken, da die heutigen und zukünftigen Technologien große Mengen sensibler finanzieller Informationen verarbeiten.

Technologie und Datenschutz: Wie KI und Machine Learning unterstützen

Gemäß eines Berichts von it-finanzmagazin.de unterstreicht Mike Vigue, der Produktleiter bei Finastra, die Bedeutung einer Lösung im Bereich Sofortzahlungsverkehr, die Sicherheits-, Skalierbarkeits- und Flexibilitätsaspekte gleichermaßen in den Fokus rückt. Zukünftig plant das Unternehmen, die Softwarelösung um den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning-Methoden zu erweitern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Datenschutz und mögliche Fragen bezüglich automatisierter Entscheidungsprozesse auswirken werden.

Die Finastra-Anwendung, so erklärt es der Artikel der Online-Portals it-finanzmagazin.de, helfe den Banken bei der Nutzung und Einhaltung von Vorgaben für den Sofortzahlungsverkehr. Dazu würde in den Vereinigten Staaten etwa FedNow zählen, der Sofortzahlungsdienst der Federal Reserve - in Europa hingegen TIPS, also das TARGET Instant Payment Settlement der Europäischen Zentralbank. Dadurch mindere man auch die Risiken der Finanzkriminalität, ergänzt der Artikel.

Die Durchführung dieser Aufgaben allein durch die Compliance-Verantwortlichen wäre teuer und fehleranfällig. Daher sollen KI-Systeme in Zukunft auch in diesem Bereich zu Kostenersparnissen beitragen.

Expandierender Markt der automatisierten Compliance Produkte

Im europäischen Raum profitieren besonders jene Unternehmen von den Unmengen an Datenschutzvorschriften, die versprechen, etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Um beim Thema Compliance noch den Durchblick zu behalten, greifen manche Unternehmen bereits zu Softwareprodukten, die bei der Einhaltung der Compliance-Vorschriften helfen sollen.

Das Unternehmen Secjur bietet etwa eine Automatisierungsplattform für Compliance-Prozesse auf Grundlage künstlicher Intelligenz an. Laut einem Artikel des Online-Portals m-q.ch gehören neben kleinen und mittelständischen Unternehmen auch große Konzerne wie Siemens zu den Kunden des Hamburger Start-Ups.

Wie schnell der Wandel hin zur digitalisierten Compliance aber wirklich voranschreitet, wird die Zukunft zeigen müssen. Eine im Jahr 2022 von Deloitte durchgeführte Studie kam zu dem Ergebnis, dass bislang noch immer 23 Prozent der deutschen Unternehmen keine technischen Tools zur Unterstützung der Compliance-Prozesse einsetzen. Weitere 39 Prozent nutzen nur ein oder zwei Lösungen.

Redaktion finanzen.net

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