Deutsche Post-Tochter

Mit persönlichem Brief: Deutscher Abgeordnete will Tesla-Chef Elon Musk die StreetScooter GmbH schmackhaft machen

18.12.20 19:55 Uhr

Mit persönlichem Brief: Deutscher Abgeordnete will Tesla-Chef Elon Musk die StreetScooter GmbH schmackhaft machen | finanzen.net

Der Abgeordnete des Deutschen Bundestages für die Fraktion "Bündnis90/Die Grünen" Oliver Krischer widmete sich auf seiner Homepage mit einem offenen Brief an Elon Musk. In diesem legt der Bundestagsabgeordnete dem Tesla-Chef nahe, den Kauf der deutschen Firma StreetScooter zu prüfen.

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Die StreetScooter GmbH ist ein deutscher Hersteller von Elektrofahrzeugen mit Hauptsitz in Aachen und eine Tochtergesellschaft der Deutschen Post/DHL, die für die Produktion der elektrisch-betriebenen Zustellfahrzeuge der Deutschen Post zuständig ist - oder eher gesagt: war. Nachdem ein Verkauf des Unternehmens an den chinesischen Hersteller "Chery" platzte, kündigte die Post im Februar 2020 an, die Produktion nach und nach herunterzufahren und keine weiteren Bestellungen mehr anzunehmen. Zwar soll die Bestandsflotte weiter betrieben und das Unternehmen nicht vollständig abgewickelt werden, denn die StreetScooter GmbH ist weiterhin für Service und Wartung der Fahrzeuge eingeplant. Allerdings ist hierfür eine weitaus geringere Zahl an Mitarbeitern notwendig. Insgesamt sollen rund 300 Arbeitsplätze an der Endmontage der beiden Fertigungsstätten in Aachen und Düren hängen.

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Entscheidung der Post wurde nicht auf Sachebene getroffen

Dieses geplante Vorhaben stößt bei Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer auf Unverständnis, "gerade auch weil das Fahrzeug bei den Kunden beliebt ist und die Auftragsbücher nicht leer sind", so der Bundestagsabgeordnete in dem auf seiner Hompeage veröffentlichten Brief. Er vermutet, dass hier für die Deutsche Post/DHL nicht nur "Sachargumente" eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben, sondern ebenso Einflussgrößeren fernab der Sachlichkeit auf die Entscheidungsträger eingewirkt haben. Mittlerweile seien dem Abgeordneten Oliver Krischer zufolge rund 15.000 StreetScooter innerhalb Deutschlands ausgeliefert worden.

Laut einem Sprecher der Deutschen Post werden auch 2021 noch "ein paar tausend Stück" gebaut, diese seien aber lediglich für den Eigenbedarf. Für die Reduzierung des CO2-Abdrucks gebe es momentan allerdings weltweit keinen Ersatz für den StreetScooter, was der Konzern laut einer Pressemitteilung in einer Telefonkonferenz mitgeteilt haben soll. Aus diesem Grund werde die Produktion der SteetScooter langsamer heruntergefahren als ursprünglich angedacht.

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Die Rolle Teslas und Elon Musks

Das ruft für Oliver Krischer den kalifornischen Hersteller batteriebetriebener Fahrzeuge Tesla auf den Plan. Mit der Entscheidung Teslas, in Brandenburg eine Produktionslinie aufzubauen, sei laut Oliver Krischer in dem Brief die Debatte über Elektromobilität in Deutschland stark belebt und verändert worden. Erst jetzt sei vielen Menschen bewusst geworden, welche Chancen die Elektromobilität bietet und "wie viele Arbeitsplätze neu geschaffen werden können", so Oliver Krischer. Die Aufbruchsstimmung der Elektroautos in Deutschland sei aber im Bereich der "Transporter und Auslieferungsfahrzeuge in sich zusammengebrochen".

Wie der Abgeordnete der Fraktion "Bündnis90/Die Grünen" in dem Brief ebenfalls ausführt, könne die StreetScooter GmbH als "Perle im Bereich der elektrischen Transporter" die Modellpalette Teslas sinnvoll ergänzen. Dieses Segment beinhalte dem Abgeordneten nach nicht viel Konkurrenz sowie aussichtsreiche Wachstumsperspektiven, da die großen deutschen und europäischen Städte darauf drängen, dass die Auslieferung der vielen Online-Pakete nicht mehr mit Diesel-Fahrzeugen, sondern elektrischen Transportern stattfinde. Zumal sich Elektro-Transporter aufgrund der kurzen Wege und der relativ niedrigen Geschwindigkeiten in der Stadt laut dem Elektromobilitäts-Portal von "Chip" geradezu "perfekt" anbieten.

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Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Diego Donamaria/Getty Images for SXSW, Steven Ferdman/Getty Images

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