Studie enthüllt: Das ist den Deutschen bei der Arbeit am wichtigsten
Eine Studie hat die Erwartungen deutscher Arbeitnehmer an ihre Arbeit untersucht. Das Ergebnis ist für viele Experten sehr überraschend - nicht das Gehalt steht bei den meisten Arbeitnehmern an oberster Stelle.
Eine Studie der internationalen Jobbörse Indeed hat untersucht, welchen Stellenwert die Arbeit für deutsche Erwerbstätige hat und welche Aspekte ihnen dabei besonders wichtig sind.
Meaning of Work-Studie untersucht Wünsche der Arbeitnehmer
In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov wurden hierfür 2.042 Arbeitskräfte gefragt, auf welche Aspekte sie bei der Arbeit am meisten Wert legen. Im Rahmen der "Meaning of Work"-Studie hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, aus 14 verschiedenen Faktoren fünf auszuwählen, die für sie die höchste Priorität bei der Arbeit besitzen. Zu den Auswahlmöglichkeiten gehörten dabei sowohl klassische Ziele wie Gehalt oder Prämien aber auch soziale Faktoren, wie flexible Arbeitszeiten oder die Anzahl der Urlaubstage. Das Ergebnis der Studie war für viele Arbeitsmarktexperten sehr überraschend.
90 Prozent nennen Spaß als wichtigsten Faktor
Denn anders als man vielleicht erwarten würde, steht für den Großteil der Befragten nicht das Gehalt an oberster Stelle. So geben 90 Prozent der befragten Personen an, dass ihnen der Spaß an der Arbeit am wichtigsten ist. Auch Arbeitsmarktexpertin Annina Hering beobachtet diese Entwicklung: "Das Selbstverständnis von Arbeit hat sich verändert, heute wollen Menschen einen Job, der sie erfüllt", betont die Expertin im Rahmen der Studie. Erst dahinter folgt für die Arbeitnehmer in Deutschland das Gehalt (83 Prozent) und die Möglichkeit der Selbstverwirklichung (64 Prozent).
Arbeitnehmer fordern mehr Gehaltstransparenz
Betrachtet man die Ergebnisse im Bezug auf die verschiedenen Geschlechter, fällt außerdem auf, dass Männer den finanziellen Faktoren eine leicht höhere Priorität einräumen als Frauen. So beurteilen 56 Prozent der Männer finanzielle Faktoren als am wichtigsten, bei den weiblichen Arbeitskräften sind es hingegen 51 Prozent. Im Hinblick auf Gehaltserhöhung antworten jedoch beide Geschlechter gleich - 64 Prozent hätten lieber eine Gehaltserhöhung als eine Beförderung.
Außerdem wünschen sich beide Gruppen mehr Transparenz in Sachen Gehalt. So würden 60 Prozent der männlichen und 65 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer dafür plädieren, dass die Arbeitgeber die Durchschnittsgehälter für die verschiedenen Positionen innerhalb des Betriebs öffentlich machen. Auch in der Stellenanzeige wünscht sich der Großteil der Arbeitnehmer bereits konkrete Gehaltsangaben.
18- bis 24-Jährige erhoffen sich gutes Betriebsklima
Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer gibt außerdem an, dass ein gutes Betriebsklima und nette Kollegen bei der Arbeit am wichtigsten sind (59 Prozent). Vor allem unter den befragten 18- bis 24-Jährigen scheint die Arbeitsatmosphäre ein springender Punkt zu sein. Hier antworten sogar zwei Drittel, dass ein angenehmes Arbeitsumfeld höchste Priorität für sie besitzt.
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten spielen für die jüngere Bevölkerungsgruppe eine maßgebliche Rolle. 72 Prozent der 18- bis 24-Jährigen geben im Rahmen der Befragung an, dass sie sich in den nächsten fünf Jahren beruflich weiterbilden wollen. Wert gelegt wird hier also vor allem auf die individuelle Weiterentwicklung und die Aneignung von neuem Wissen und zusätzlichen Qualifikationen.
Die Vorgesetzten sind nur für 22 Prozent der Arbeitnehmer wichtigster Faktor.
Pauline Breitner/ Redaktion finanzen.net
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