Hamsterkäufe: Welche Produkte die Deutschen wirklich am meisten hamstern

Hamsterkäufe sind aktuell in vielen Ländern zu beobachten. Besonders Hygieneprodukte und haltbare Lebensmittel sind begehrt. Doch Studien zeigen, welche Produkte in Deutschland wirklich gehamstert werden.
Immer wieder betonen Politiker und Ministerpräsidenten, dass Hamsterkäufe nicht notwendig sind. Und doch horten viele Bürger Lebensmittel & Co. - in zahlreichen Geschäften sind die Regale leer. Produkte wie Toilettenpapier oder Nudeln sind zeitweise kaum noch zu bekommen. Eine App hat das Einkaufsverhalten von deutschen Bürgern unter die Lupe genommen und festgestellt, was hierzulande in der jüngsten Zeit tatsächlich am häufigsten in den Einkaufswagen wanderte.
Toilettenpapier nicht meist gehamstertes Produkt
Der Einkaufs-App "Bring!" zufolge sind es nicht die typischen Produkte wie Toiletten- oder Küchenpapier, die man angesichts der leeren Regale vermutet. Stattdessen sind die meistverkauften Produkte Konserven aller Art. Um 2.497 Prozent stieg der Verkauf von Dosenfleisch & Co. in den vergangenen Wochen an. An zweiter Stelle kommt Blumenerde. Hierfür stieg die Nachfrage um 515 Prozent. Eine verstärkte Nachfrage nach typischen Hamster-Gütern wie Desinfektionsmittel, Seife, Reis, Mehl und Nudeln konnte ebenfalls beobachtet werden. Die Verkaufszuwächse lagen hier zwischen 100 und 300 Prozent höher.
Auch Brot, Milch und Eier sind mit mindestens 36 Prozent neben Genussmitteln wie Wein oder Zigaretten aktuell stärker nachgefragt. Hoch im Kurs sind auch gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Vor allem Äpfel, Tomaten und Bananen sind vorne mit dabei. Toilettenpapier konnte dagegen nur einen Anstieg um 33 Prozent verzeichnen.
Nachlassen von Hamsterkäufen
Natürlich sind Bürger dazu angehalten, in Krisenzeiten elementare Lebensmittel vorrätig zu haben. Allerdings ist die Lage nicht so dramatisch, dass man ganze Regale leer kaufen muss. Politiker betonen immer wieder, dass trotz der Schließung zahlreicher Läden, Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten die Lebensmittelläden offen und die Warenversorgung aufrecht erhalten bleiben. Auch der Warenzufluss durch das Ausland wird trotz Grenzschließungen fortgeführt.
Hamsterkäufe sollte man nicht zuletzt deswegen unterlassen, da man auch auf Mitmenschen wie beispielsweise Senioren oder Menschen mit geringerem Einkommen Rücksicht nehmen sollte. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner äußerte hierzu gegenüber der dpa, dass Bürger "ihre Vorräte mit Bedacht, Augenmaß und umsichtig" aufstocken sollten, "dann ist genügend für alle verfügbar, die Regale werden zeitnah wieder aufgefüllt".
Um eine gerechte Verteilung der Produkte unter den Kunden zu gewährleisten und leere Regale zu vermeiden, haben nun auch Supermärkte Maßnahmen ergriffen. Ab sofort werden Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen verkauft. Mittlerweile berichten die Konzerne allerdings, dass es in den Geschäften ruhiger geworden ist und das "Herdenverhalten" nachgelassen hat.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Lisa S. / Shutterstock.com