Richterliche Befragung: 2013 wäre iMessage fast auch für Android verfügbar geworden
Der Fall Apple gegen Epic Games zieht sich weiter hin - Ende April sind jedoch neue Informationen bekannt geworden, die für Apple-Fans interessant sein könnten: Fast hätte Eddy Cue im Jahr 2013 iMessage auch für Android-Geräte kompatibel gemacht. Warum wurde das Projekt nicht umgesetzt und gibt es in der Zukunft Chancen auf iMessage für Android?
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Der Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games macht bereits seit einigen Monaten Schlagzeilen. Es geht dabei um In-App-Käufe im Spiel Fortnite und ein angebliches Marktmonopol von Apple. Epic Games möchte das Monopol nun anhand von iMessage beweisen - zu diesem Zweck wurde Eddy Cue, seit 2005 Senior Vice President of Internet Services and Software bei Apple, Ende April dieses Jahres richterlich befragt.
Der Gedanke hinter dem Projekt: iMessage soll sich anstelle von WhatsApp etablieren
Wie diese Befragung ergab, verfolgte Cue im Jahr 2013 das Ziel, iMessage auch Android-Nutzern zur Verfügung zu stellen. Während Cue selbst Dinge rückblickend erklärte, wurde als Beweismaterial ein E-Mail-Austausch zwischen ihm und anderen Führungskräften vorgelegt. In einer Nachricht an Craig Federighi, ebenfalls Führungskraft bei Apple, schrieb Cue 2013: "Wir haben die beste Nachrichten-App und sollten sie zum Branchenstandard machen". Weiterhin schrieb er: "Wir müssen iMessage unbedingt für Android [verfügbar machen]. Ein paar meiner Leute haben das untersucht [und] wir sollten [iMessage] mit Vollgas zu einem offiziellen Projekt machen".
Den Zeitdruck, der in dieser Nachricht anklingt, verursachten damals Medienberichte über Googles Versuche, WhatsApp aufzukaufen. Der Richter zitiert Cue aus einer E-Mail: "Wollen wir [wirklich] eine der wichtigsten Apps in der mobilen Umgebung an Google verlieren?".
Andere Führungskräfte wiesen Cues Projektidee zurück
Aus der richterlichen Befragung lässt sich erschließen, dass Apples Entwickler bei der Umsetzung des Projekts tatsächlich im Android-System iMessage neu geschrieben hätten. Cue bestätigte, dass seinen Vorstellungen zufolge Nutzer von Android-Geräten und Nutzer von iOS-Geräten über iMessage miteinander hätten kommunizieren können, die Systeme also kompatibel gewesen wären. Sein Plan sei gewesen, ein ganzes Team mit der Entwicklung von iMessage für Android zu beauftragen.
Federighi hingegen wies Cues Vorschlag damals ab: Vielleicht sei es möglich, Android-Nutzer mit vielen Freunden, die Apple nutzen, von iMessage zu überzeugen - solange jedoch keine konkrete Strategie bestehe, auch andere Android-Nutzer zu überzeugen, wolle er das Projekt nicht umsetzen, so Federighi.
iMessage wohl auch in Zukunft nicht für Android-User verfügbar
Weitere Kritik kam der richterlichen Befragung und dem Beweismaterial zufolge von Apple-Manager Phil Schiller. Dieser argumentierte 2013, dass iMessage nicht nur eine gute App sei, sondern zudem die iPhones an sich aufwerte. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass iMessage zur Kundenbindung und als Verkaufsargument für iPhones dient. Es ist ebenjene Argumentation Schillers, die Epic Games als Beweis für Apples Marktmonopol anführte. Der Richter stellte Cue zu guter Letzt die Frage, ob er glaube, iMessage auf Android-Geräten hätte Apple einen Nachteil verschafft. Cue beantwortete diese Frage mit: "Nein, ganz und gar nicht".
Ob iMessage ausreicht, um Epic Games’ Vorwurf des Marktmonopols zu beweisen, bleibt momentan noch abzuwarten - doch für iMessage-Fans hat die Befragung möglicherweise interessante Fun Facts offengelegt. Da es jedoch nach acht Jahren immer noch kein iMessage für Android gibt und sich WhatsApp stark etabliert hat, ist es der Einschätzung des Magazins The Verge zufolge jedoch unwahrscheinlich, dass iMessage irgendwann auf Android-Geräten nutzbar sein wird.
Redaktion finanzen.net
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