Alternative zur Kaution

Mietkautionsbürgschaft: Vor- und Nachteile für Mieter und Vermieter

06.02.23 06:45 Uhr

Mietkautionsbürgschaft: Vor- und Nachteile für Mieter und Vermieter | finanzen.net

Ein Umzug kann ganz schön teuer werden und dann fällt auch noch die Kaution für das neue Mietobjekt an - und das womöglich bereits bevor die Kaution der alten Wohnung zurückerstattet wurde. Mit der Mietkautionsbürgschaft gibt es hier jedoch eine Alternative.

Was ist eine Mietkautionsbürgschaft?

Bei der Mietkautionsbürgschaft handelt es sich - wie sich aus dem Wort bereits ableiten lässt - um eine Bürgschaft für die Mietkaution. Die Mietkautionsbürgschaft bietet eine Alternative zu der üblichen Kaution für ein Mietobjekt in Form von Bargeld oder einem Sparbuch. Der Mieter schließt einen Vertrag mit einem Anbieter, der mit einer Versicherung oder Bank zusammenarbeitet, oder direkt mit einer Bank oder einem Versicherer - hier gibt es verschiedene Möglichkeiten - und leistet einen monatlichen oder jährlichen Beitrag an seinen Vertragspartner. Dafür bietet die Versicherung oder Bank dem Mieter eine Kautionsbürgschaft, die dieser wiederum seinem Vermieter anstelle der herkömmlichen Kautionssumme als Einmalbetrag vorlegen kann. Kommt der Mieter seinen Verpflichtungen aus dem Mietvertrag nicht nach und zahlt zum Beispiel seine Miete nicht oder hinterlässt beim Auszug Schäden, kann der Vermieter die Mietkautionsbürgschaft in Anspruch nehmen und nach Prüfung der Schadensmeldung eine Zahlung bis zur Höhe der Bürgschaftssumme erhalten. Der Mieter muss anschließend den Schadensbetrag seinem Bürgen, also der Versicherung oder Bank, erstatten.

Vor- und Nachteile der Mietkautionsbürgschaft

Ein Vorteil der Mietkautionsbürgschaft für den Mieter ist ganz klar, dass keine große Geldsumme auf einen Schlag aufgebracht werden muss, denn laut Gesetzgeber darf der Vermieter bei privaten Mietverhältnissen eine Mietkaution von maximal drei Monatsmieten verlangen. Je nach Größe des Mietobjekts, und vor dem Hintergrund der steigenden Mieten, kann das ganz schön ins Geld gehen - Geld, das der Mieter zum Einzug sicher anderweitig gut nutzen könnte, zum Beispiel für die neue Einrichtung. Sollte die Mietkaution für das alte Mietobjekt noch nicht zurückerstattet sein, kann es zudem zu einer Doppelbelastung kommen.
Doch nicht nur zum Einzug ist eine Mietkautionsbürgschaft möglich. Auch wer sich bereits in einem Mietverhältnis befindet, kann sich laut mietkautionsbürgschaft.de - wenn der Vermieter zustimmt - eine hinterlegte Mietkaution wieder auszahlen und in eine Mietkautionsbürgschaft umwandeln lassen. Genauso kann eine Bürgschaft später aber auch wieder in eine Barkaution umgewandelt werden.
Ein Nachteil für den Mieter ist, dass mit der Mietkautionsbürgschaft zwar keine hohen, aber dennoch regelmäßige Kosten auf ihn zukommen. Außerdem ist zu beachten, dass die Vergabe abhängig von der Bonität erfolgt, denn auch die Bank oder Versicherung möchte natürlich für den Fall einer Schadensmeldung sichergehen, dass sie ihr Geld zurückerstattet bekommt.

Ein Vorteil für den Vermieter ist laut R+V, dass die gleiche Rechtssicherheit wie bei einer Barkaution gilt. Für den Vermieter fallen außerdem keine Gebühren an und der Verwaltungsaufwand ist geringer als bei einer herkömmlichen Kaution. Denn die muss auf einem separaten Konto angelegt werden, um sie vom übrigen Vermögen des Vermieter zu trennen und sicherzustellen, dass sie im Schadensfall oder für eine spätere Rückzahlung zur Verfügung steht. Im Schadensfall hat der Vermieter des Weiteren recht schnell und einfach Zugriff auf die Mietkaution - was sich allerdings auch als Nachteil auslegen lässt, da der Vermieter bei Schadensanspruch zunächst die nötigen Dokumente ausfüllen und vorlegen muss.

Was ist besser - herkömmliche Mietkaution oder Mietkautionsbürgschaft?

Ob die Mietkaution in Form von Bargeld oder die Mietkautionsbürgschaft die bessere Variante ist, Geld für den Schadensfall zu hinterlegen, lässt sich generell nicht sagen - es kommt ganz auf die Situation des Mieters an. Wer über genügend Ersparnisse verfügt, ist sicher nicht schlecht damit beraten, das Geld nach der herkömmlichen Variante als Kaution bereitzustellen. Für Mieter, die beim Umzug jedoch ohnehin schon knapp bei Kasse sind und kein sonstiges Darlehen nutzen möchten, kann eine Mietkautionsbürgschaft dagegen sinnvoll sein - vor allem wenn die Kautionssumme recht hoch ist. Dennoch sollten Mieter auch in diesem Fall berücksichtigen, wie lange die Dauer der Nutzung ist und wie hoch die monatlichen oder jährlichen Kosten sind. Die Beiträge der verschiedenen Anbieter sollten zunächst verglichen werden und zudem sollten Mieter zuerst mit dem Vermieter sprechen, denn nicht alle Vermieter akzeptieren eine Mietkautionsbürgschaft.

Redaktion finanzen.net

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