Expertentreff in München: Trends auf der Spur
Experten favorisieren für 2015 US-Aktien, Wandelanleihen und auf Dollar lautende Emerging-Market-Bonds.
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von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Welche Anlageklassen sollen Investoren im Börsenjahr 2015 favorisieren, wo lauern Gefahren? €uro Advisor Services, eine Beteiligung des Finanzen Verlags, bat im Rahmen seiner viel beachteten Roundtable-Gespräche hochkarätige Experten um ihre Einschätzung. Der Korrespondent des "Tagesspiegels", Christoph von Marschall, beleuchtete in seinem Eingangsreferat aktuelle geopolitische Krisen und deren mögliche Folgen für die Weltwirtschaft. Im Anschluss analysierten fünf Investmentspezialisten unter Leitung von Assenagon-Chefvolkswirt Martin Hüfner insbesondere den Einfluss der Notenbanken auf die Märkte und gaben ihre Anlageempfehlungen ab.
"Putin hat sein Ziel nicht erreicht, eine eurasische Wirtschaftsunion zu bilden", sagte von Marschall. Russlands Staatspräsident werde jedoch weiterhin versuchen, die Ukraine zu destabilisieren. Dies dürfte an den Märkten immer wieder für Unruhe sorgen. Die Weltwirtschaft könne aber eine weitere Schwächung der russischen Ökonomie verkraften.
Deutlich gravierendere Konsequenzen für das globale Wachstum und die Finanzmärkte erwartet von Marschall, sollten die Spannungen zwischen China und Japan außer Kontrolle geraten. Beide Länder erheben Besitzansprüche auf Inseln im Ostchinesischen Meer. Streit um Inseln gibt es auch zwischen China und Vietnam sowie Taiwan im Südchinesischen Meer. "Der Anteil der Region am Welt-Bruttoinlandsprodukt ist wesentlich höher als der Russlands." Zwar habe keine Regierung Interesse an einem militärischen Konflikt, in Asien fehle es aber im Gegensatz zu Europa bislang an Krisenpräventionsmechanismen.
Neben den geopolitischen Entwicklungen würden 2015 vor allem die Notenbanken weiter den Takt an den Börsen vorgeben. Liquidität allein aber reiche nicht mehr aus, um die Märkte zu stimulieren. Gewinnwachstum der Unternehmen müsse nun hinzukommen, um den Aufschwung fortzusetzen. Darin waren sich die von €uro Advisor Services in die Münchner BMW-Welt geladenen Kapitalmarktexperten einig.
US-Aktien sind weiter attraktiv
"Die voraussichtlich erste Zinserhöhung in den USA seit zehn Jahren wird keine Turbulenzen auslösen", prognostizierte Helmut Kaiser. Der Chefanlagestratege für Privatkunden der Deutschen Bank lobte die hohe Kompetenz von Fed-Chefin Janet Yellen und ihrem Vize Stanley Fischer. "Dank der geldpolitischen Maßnahmen wächst die US-Wirtschaft wieder mit rund drei Prozent, die Arbeitslosenrate ist unter sechs Prozent gesunken." Seiner Meinung nach werde die US-Notenbank erneut eingreifen, sollten sich Gefahren für den Aufschwung abzeichnen. Für Kaiser sind daher US-Aktien ein klarer Kauf. Auch Dirk Effenberger von UBS Wealth Management sieht trotz der bereits hervorragenden Entwicklung weiterhin gute Chancen bei US-Titeln. Allerdings kann er es sich durchaus vorstellen, dass die Zinswende jenseits des Atlantiks die Märkte "durchrüttelt".
Im Gegensatz zur Fed wird EZB-Chef Mario Draghi über den Erwerb von Pfandbriefen, verbrieften Krediten und Staatsanleihen versuchen, Deflationsgefahren in der Eurozone abzuwehren. Ralph Geiger, Fixed-Income-Spezialist bei Credit Suisse, warnt aber davor, sich deswegen in Zinspapieren südeuropäischer Länder zu engagieren: "Es gibt durchaus Reformfortschritte, doch die Verschuldung ist weiter gestiegen." Geigers Meinung nach reflektierten die aktuellen Renditen griechischer oder italienischer Zinstitel keinesfalls die damit verbundenen Gefahren. Als weitaus attraktiver stuft er Wandelanleihen ein. "Die Papiere profitieren von einem Anstieg der Börsenkurse, Rückschläge schlagen jedoch erheblich weniger zu Buche."
Als zusätzliche Alternative und als Puffer im Portfolio gegen volatile Aktienkurse empfahl Bianca König, Produktexpertin bei iShares, Schwellenländeranleihen, die auf Dollar lauten. "Der Investor streicht hohe Kupons ein und hat zusätzlich die Chance auf Währungsgewinne." Ihrer Ansicht nach wird der Greenback gegenüber dem Euro weiter aufwerten. Auch Banken-Anleihen seien interessant. Carsten Mumm, Leiter der Vermögensverwaltung der Privatbank Donner & Reuschel, identifizierte auch noch einen attraktiven Einzelwert. Die jüngsten Absatzzahlen in China sprechen seiner Meinung nach für den Autobauer BMW.
Investor-Info
Convertible Global Divers.
Weltweit in Wandler
Wandelanleihen werden meist für unsichere Börsenzeiten empfohlen. Sie sind aber auch generell eine attraktive Anlageklasse. Der Fonds Convertible Global Diversified UI von Universal erzielte in den vergangenen fünf Jahren eine jährliche Rendite von sieben Prozent, in den vergangenen drei Jahren schaffte er im Schnitt jährlich 8,8 Prozent. Das Management investiert in Emittenten weltweit.
Unter den Top-Ten-Positionen finden sich Unternehmen wie Schindler oder Cardtronics.
Aberdeen GL. Select EM Bond
Chance auf Währungsgewinne
Die Ankündigung der Fed, die lockere Geldpolitik zu beenden, löste im vergangenen Jahr Verwerfungen an den Märkten der Schwellenländer aus. Diese sind auch beim möglichen ersten Zinsschritt im kommenden Jahr nicht auszuschließen. Die Anleger sind dieses Mal aber vorbereitet. Der Aberdeen Global Select Emerging Markets Bond investiert in Schwellenländerbonds, die vorwiegend in Dollar denominiert sind. Der Anteil lokaler Währungen beträgt 15 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren erzielte der Fonds eine Jahresrendite von gut sieben Prozent.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Falk Heller/Euro Adviser Services, Lightspring / Shutterstock.com
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06.12.2024 | BMW Outperform | Bernstein Research | |
06.12.2024 | BMW Buy | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | BMW Buy | Deutsche Bank AG | |
03.12.2024 | BMW Buy | UBS AG | |
29.11.2024 | BMW Outperform | Bernstein Research |
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09.05.2024 | BMW Underweight | Barclays Capital | |
17.04.2024 | BMW Underweight | Barclays Capital | |
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14.09.2023 | BMW Underweight | Barclays Capital |
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