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SJB FondsEcho. BB Adamant Biotech.

29.03.16 09:39 Uhr

SJB FondsEcho. BB Adamant Biotech. | finanzen.net

Korrektur. Vollzogen.

Nach einer über dreijährigen, teils sehr steil verlaufenen Aufwärtsbewegung der Aktien des Biotechnologiesektors ist es ab Mitte 2015 zu einer Korrektur in diesem Segment gekommen, die im ersten Quartal 2016 nochmals an Fahrt gewonnen hat. Allein seit Jahresbeginn hat der Nasdaq Biotech Index rund 25 Prozent seines Wertes verloren. Doch der langfristige Aufwärtstrend der Biotech-Aktien ist weiterhin intakt, so dass antizyklische Investoren in der aktuellen Börsensituation eine gute Einstiegsgelegenheit wittern. Sie könnten recht behalten, denn auf lange Sicht spricht sehr viel für ein Engagement in der Biotechnologie, dem Innovationsmotor der Gesundheitsbranche. Jedes zweite neu zugelassene Medikament stammt mittlerweile aus den Laboren von Biotech-Unternehmen - die Tendenz ist weiter steigend. Und während die Biotechnologie vor 20 Jahren noch ein Nischenthema war und auch an den Aktienmärkten nur eine Nebenrolle spielte, ist sie heute zum milliardenschweren Sektor herangereift. Dr. Christian Lach, FondsManager des BB Adamant Biotech Fonds und ein ausgewiesener Marktexperte, betont: Getrieben durch die hohe Innovationskraft und die prall gefüllte Produktpipeline der Unternehmen gehört die Biotech-Branche längst zu den Sektoren mit den höchsten Wachstumsraten am Aktienmarkt. Der Umsatz des gesamten Biotech-Sektors hat jüngst die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten und wird bereits 2017 bei 160 Milliarden USD erwartet. Immer mehr Biotech-Unternehmen erreichen die Gewinnzone, schon in zwei Jahren dürften 50 Prozent der Firmen die Profitabilität erreicht haben. Investoren, die sich mit ihrem FondsDepot entsprechend aufstellen und auch die Renditechancen an Zukunftsmärkten nutzen wollen, sollten deshalb den Sektor der Biotechnologie im Auge behalten. Zur Investition in den Biotech-Sektor bietet sich der von Bellevue Asset Management aufgelegte BB Adamant Biotech B EUR (WKN A0X8YU, ISIN LU0415392249) an, der von Biotech-Experte Dr. Christian Lach gemeinsam mit seinem aus John Manieri und Samuel Stursberg bestehenden Team verwaltet wird. Der BB Biotech hat den Euro als FondsWährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 58,3 Millionen Euro. Als Benchmark wird der Nasdaq Biotech Index verwendet, die Selektion der Unternehmen des Fonds erfolgt auf Basis eigener Bottom-up-Analysen und zeichnet sich durch ein vergleichsweise stärkeres Engagement in Mid-Caps aus. Trotz volatiler Marktphasen weist der BB Adamant Biotech seit Auflegung im April 2009 eine beeindruckende Performance von +255,35 Prozent auf Eurobasis auf - wie sieht die Anlagestrategie im Detail aus?

FondsStrategie. Profitabilität. Bevorzugt.

Der BB Adamant Biotech hat sich die Erwirtschaftung eines langfristig attraktiven Kapitalwachstums zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen des Biotechnologiesektors weltweit. Das FondsPortfolio ist auf profitable mittel- und hochkapitalisierte Unternehmen fokussiert, die bereits über ein reiferes Produktportfolio verfügen. Die Selektion der Aktien erfolgt ausschließlich benchmarkunabhängig und auf Basis fundamentaler Unternehmensanalysen. Bei der Titelauswahl werden insbesondere medizinische Indikationen, Wirkungsmechanismen und Marktpotenziale untersucht. Ein global verankertes Experten-Netzwerk bestehend aus Beratern der Wissenschaft und Industrie unterstützt das Management-Team in seiner Meinungsbildung und Anlageentscheidung. FondsManager Lach betont, dass sich die Portfoliounternehmen des BB Biotech Fonds durch attraktive Pipeline-Kandidaten auszeichnen, die kurz vor der Marktreife stehende Therapeutika vorweisen können. Hinzu kommen Aktien von Biotech-Firmen, deren Technologien zur Entwicklung neuartiger Therapeutika eingesetzt werden können. Damit sei der BB Adamant Biotech gut aufgestellt, um das Potenzial vieler wichtiger klinischer und regulatorischer Impulsgeber zu heben, die für 2016 erwartet werden. Der Marktexperte steht dem Biotech-Sektor angesichts seiner starken Fundamentaldaten, der attraktiven Bewertungen nach der jüngsten Korrektur sowie einem KGV für 2016 von gerade einmal 14 im Large-Cap-Bereich weiterhin positiv gegenüber. Optimistisch mit Blick auf die weitere Marktentwicklung macht Biotech-Experte Lach zudem das stabile regulatorische und politische Umfeld, das die Biotechnologie-Branche nach wie vor begünstigt. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. USA. Bevorzugt.

In der Länderallokation des BB Adamant Biotech liegen die USA mit einem Anteil von 96,8 Prozent am FondsVermögen mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Deutlich dahinter rangiert Frankreich mit 1,2 Prozent des FondsVolumens. Die übrigen Länder decken 0,3 Prozent der Bestände ab, liquide Mittel machen per Ende Februar 1,7 Prozent des FondsPortfolios aus. In der Sektorenallokation des Biotech-Fonds befinden sich Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Onkologie mit 39,2 Prozent des FondsVermögens ganz vorne. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes belegen Biotech-Firmen, die im Bereich der Therapie neurologischer Erkrankungen forschen (12,8 Prozent). Der Sektor der "Orphan Drugs" nimmt 12,1 Prozent im Portfolio ein, Titel von Unternehmen, die Medikamente gegen Infektionskrankheiten anbieten, decken 9,1 Prozent des FondsVermögens ab. Nur unterdurchschnittlich stark ist der BB Adamant Biotech in den Bereichen Spezialitätenpharma (5,2 Prozent), Life Science Supply (4,6 Prozent) sowie Lungenerkrankungen (3,8 Prozent) engagiert. Aktien aus den Sektoren Stoffwechselkrankheiten (2,3 Prozent) sowie diverse übrige Biotech-Bereiche (9,2 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. Einen hohen positiven Performancebeitrag leisteten zuletzt die Aktien von Ariad: Das Papier legte zu, nachdem die FDA grünes Licht für klinische Versuche zu seinem Wirkstoffkandidaten bei Lungenkrebs erteilt hatte. Auch der Kurs von Achillion stieg stark an, nachdem die Phase-I-Studie für den ersten oralen Komplementfaktor-D-Inhibitor ACH-4471 für seltene Krankheiten begonnen hatte. Das US-Biotechunternehmen Biomarin schloss angesichts solider Quartalszahlen und eines vielversprechenden Ausblicks ebenfalls fester.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere SJB FondsAnalyse haben wir den BB Adamant Biotech dem Nasdaq Biotechnology als Vergleichsindex gegenübergestellt und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem wichtigsten Kursbarometer für den US-Biotechmarkt zeigt deutliche Parallelen im Kursverlauf. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,96 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,91 kaum geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManager Lach mit seiner auf individuellen Unternehmensanalysen basierenden Titelselektion kurzfristig etwas stärker vom Referenzindex abgewichen ist. Für drei Jahre liegt R² bei 0,93, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,83 an. Damit haben sich mittelfristig sieben Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 17 Prozent. Auf die weitgehend im Einklang befindliche Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex verweist auch der Tracking Error des Bellevue-Fonds, der über drei Jahre bei moderaten 4,75 Prozent liegt. Mit welcher Risikostruktur kann das Biotech-Produkt aufwarten?

FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.

Der BB Adamant Biotech weist über drei Jahre eine Volatilität von 32,88 Prozent auf, die etwas oberhalb der Schwankungsneigung von 30,69 Prozent liegt, die der Nasdaq Biotechnology als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont liegen das aktiv gemanagte FondsProdukt und der passive Referenzindex nahezu gleichauf: Über ein Jahr beträgt die "Vola" des Biotech-Fonds 33,59 Prozent gegenüber 33,54 Prozent bei der Benchmark. Die Schwankungsintensität des Bellevue-Fonds ist gegenüber dem breiten US-Biotech-Sektor als ähnlich oder leicht erhöht zu klassifizieren - eine Folge der individuellen und benchmarkunabhängigen Titelselektion von Biotech-Experte Lach. Wie wirkt sich dies auf die Ergebnisse der Beta-Analyse aus?

Über drei Jahre erzielt der Bellevue-Fonds ein knapp über Marktniveau liegendes Beta von 1,06, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 0,99 an. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des FondsPortfolios kurzfristig unter dem neutralen Wert von 1,00 - längerfristig ergibt sich ein etwas ungünstigeres Risikoprofil für das Biotech-Produkt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre bestätigt diese Einschätzung: Das Beta des Bellevue-Produktes präsentiert sich mehrheitlich stärker ausgeprägt als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt in 35 der untersuchten 36 Einzelzeiträume Werte bis 1,16 in der Spitze an. Lediglich in der letzten betrachteten Einjahresperiode liegt das FondsBeta unter Marktniveau und erreicht einen Wert von 0,99. Kann FondsManager Lach die leicht höhere Schwankungsneigung durch die Renditestruktur kompensieren?

FondsRendite. Alpha. Negativ.

Über drei Jahre kann der BB Adamant Biotech mit einer attraktiven Wertentwicklung von +75,52 Prozent auf Eurobasis aufwarten (Stichtag 21.03.2016). Noch etwas besser stellt sich die Performance des Nasdaq Biotechnology Index dar: Das Kursbarometer für den US-Biotechsektor hat im selben Zeitraum ein Plus von +85,36 Prozent auf Eurobasis erzielt. Die Werte entsprechen einer Rendite von +20,61 Prozent p.a. in Euro beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von +22,82 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont stellt sich das Szenario ähnlich dar; auch hier liegt der Bellevue-Fonds mit seiner Renditeentwicklung hinter der Benchmark. Einer Wertentwicklung des Biotech-Fonds von -39,30 Prozent auf Eurobasis für ein Jahr steht eine Rendite von -34,76 Prozent beim Nasdaq-Referenzindex gegenüber. Damit fallen die Kurseinbußen bei der Benchmark etwas moderater aus, der negativen Marktstimmung konnten sich beide nicht entziehen. Im Performancevergleich liegt der Nasdaq-Index vorn, was heißt das für die Alpha-Analyse?

Der BB Adamant Biotech verzeichnet über drei Jahre einen negativen Alpha-Wert von -0,23, auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,60 noch stärker in den roten Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds mehrheitlich Alpha-Werte im negativen Bereich aufzuweisen hat: In 35 der 36 analysierten Einjahresperioden liegen die Alpha-Werte unter Marktniveau und erreichen einen Wert bis -0,70 im Tief, lediglich in einem Zeitraum befindet sich die Renditekennziffer in positivem Terrain und verzeichnet dabei einen Wert von 0,05. Insgesamt hat FondsManager Lach Probleme, in einer Phase erhöhter Marktvolatilität mit seiner Bottom-up-Strategie einen Renditevorsprung zur Benchmark zu generieren. Umgekehrt wird so das antizyklische Aufholpotenzial für den Fonds größer: Gewinnt der langfristige Aufwärtstrend im Biotech-Sektor wieder an Fahrt, dürfte das Bellevue-Produkt überproportional profitieren.

SJB Fazit. BB Adamant Biotech.

Der Biotechnologie-Sektor, der sich gegenwärtig in einem neuen Innovationszyklus befindet, bietet langfristig orientierten Anlegern ausgezeichnete Wachstumsperspektiven - daran ändert auch der kräftige Kursrutsch seit Jahresbeginn nichts. Auch zukünftig werden die Biotech-Unternehmen für eine signifikante Erneuerung und Erweiterung des Arzneimittelangebots sorgen, was bei der immer älter werdenden Weltbevölkerung dringend geboten erscheint. Angesichts der attraktiven Bewertungen, einer zunehmenden Profitabilität und der hohen M&A-Aktivität der Unternehmen im Portfolio ist der BB Adamant Biotech erste Wahl für Investoren, die sich in diesem Bereich engagieren wollen.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.