Euro-Titel

Goldener Bulle: Die besten Fonds 2010

19.02.10 06:00 Uhr

Das Börsenjahr 2009 hat den Fondsmanagern alles abverlangt: von der stabilen Defensive bis zur schlagkräftigen Offensive. Die Gewinner der „Goldenen Bullen“ können beide Strategien – und sind damit gut vorbereitet für 2010.

von Ralf Ferken und Lucas Vogel

Das Jahr 2009 wird als exzellenter Jahrgang in die Börsengeschichte eingehen. Ob Aktien, Anleihen oder Rohstoffe – in sämtlichen Anlageklassen konnten Anleger ordentlich Geld verdienen. Dabei hatte es zwischenzeitlich ziemlich bedrohlich ausgesehen. Der DAX stürzte im März bis auf 3666 Punkte ab. Viele Anleger fürchteten bereits eine Neuauflage des schrecklichen Börsenjahres 2008. „Es gibt nie einfache Zeiten, um zu investieren“, resümiert Edouard Carmignac. „Dies sieht im Nachhinein nur so aus.“ Dabei hatte der Chef der Pariser Fondsboutique Carmignac Gestion im Frühjahr rechtzeitig geahnt, dass die Aktienkurse wieder anziehen würden, und sein Portfolio mit Finanz- und Goldminenaktien bestückt. Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.

Carmignac hat offenbar den Blick für langfristige Trends. Und er ist ausreichend flexibel, um Verluste kurzfristig begrenzen zu können. Für die Fondsredakteure von €uro, €uro am Sonntag und €uro fondsxpress ist Edouard Carmignac deshalb Fondsmanager des Jahres 2010. Anlässlich der Finanzen-Nacht am 29. Januar in München verleiht ihm €uro dafür den Goldenen Bullen, die prestigeträchtigste Auszeichnung der Fondsbranche in Deutschland.

Mit FundAwards wuchern

Siegertypen sind auch Michael Hasenstab und Edwin Lugo von Franklin Templeton. Hasenstab managt internationale Rentenfonds und gewinnt fünf FundAwards. Lugo betreut Fonds für kleine und mittelgroße Aktien und holt gar sechs Fund­Awards. Mit fünf weiteren Auszeichnungen erringt Franklin Templeton damit den Titel Fondsgesellschaft des Jahres 2010. Zwar konnte Allianz Global Investors mit 27 Siegerurkunden elf mehr als Franklin Templeton einheimsen. Aber in Relation zu den angebotenen Fonds weisen die Amerikaner die höchste Erfolgsquote auf.

Den Titel Fondsboutique des Jahres 2010 verleiht €uro an LBBW Asset Management. Die Fondstochter der Landesbank Baden-Württemberg erreicht unter den Anbietern mit 15 bis 30 Fonds die höchste prozentuale Quote an Fund­Awards. Der Clou: Die Schwaben gewinnen Auszeichnungen bei Aktien-, Renten- und Rohstoff- sowie bei Dach- und Mischfonds. Kein anderer Anbieter glänzt in dieser Breite in allen bedeutenden Anlageklassen.

Vor allem dank Edwin Lugo wird Franklin Templeton auch Aktienmanager des Jahres 2010. Diesen Titel ergibt €uro erstmals in diesem Jahr. Denn auch mit seinen Aktienfonds erzielte das Traditionshaus die beste Erfolgsquote. Analog dazu kürt €uro Schroders zum Rentenmanager des Jahres 2010. Das britische Fondshaus hat ebenfalls ihren Siegertypen: Geoff Blanning investiert in Anleihen aus Schwellenländern, vermeidet mit seinem Absolute-Return-Ansatz aber starke Verluste. Der Lohn: Mit zwei Fonds holt er fünf FundAwards.

Ein Goldener Bulle für das ETF-Haus des Jahres 2010 wurde ebenfalls vergeben. Dazu befragte €uro 25 Vermögensverwalter und Dachfondsmanager, die regelmäßig mit ETFs handeln und besser als Privatanleger um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Anbieter wissen. Der Sieger in dieser Kategorie: db x-trackers, die ETF-Tochter der Deutschen Bank. Im vergangenen Jahr hatten ETFs indes mehr FundAwards als bei der diesjährigen Auswertung errungen. Damals profitierten die iShares-ETFs von Barclays Global Investors von einer Sonderkonjunktur zugunsten reiner Staatsanleihenportfolios. Der bisherige Siegeszug der ETFs dürfte dennoch anhalten und Privatanleger künftig häufiger zu Indexfonds greifen.

Sieger und Geschlagene

Lohnend ist nicht nur der Blick auf die Gewinner der Goldenen Bullen, sondern auch auf die erfolgreichsten Einzelfonds. So erringen der C-Quadrat ARTS TR Global AMI, der Falcon Gold Equity Fund und der Raiffeisen-Österreich-Aktien VT jeweils einen FundAward über ein, drei und fünf Jahre – besser geht’s nicht.

In dem Laufband, das über die komplette Titelgeschichte der Printausgabe geht, stellen wir weitere ausgezeichnete Fonds vor. Überdies hat die Redaktion in der €uro-best-buy-Beilage der Printausgabe wie gewohnt alle Fonds rot markiert, die einen FundAward gewonnen haben. Wenig zu feiern haben indes Deutsche Postbank, Frankfurt-Trust, Goldman Sachs, Spängler und Warburg Invest. Obwohl sie im Schnitt mindestens 15 und mehr Fonds anbieten, konnte davon keiner einen FundAward gewinnen.

Auch die großen deutschen Fondsgesellschaften Allianz Global Investors, DWS, Deka und Union Investment haben sich erneut nicht mit Ruhm bekleckert. Zwar bieten sie etliche preiswürdige Fonds an, aber auch zu viele mittelmäßige Produkte, die kaum in die Portfolios von Privatanlegern gehören.

Und was bringt das Börsenjahr 2010? Womöglich erneut Wendungen, mit denen kein Anleger rechnet – seien sie positiv oder negativ. Edouard Carmignac weiß, worauf es ankommt: „Fallen die Kurse, sollten Anleger Verluste so früh wie möglich begrenzen“, so der Franzose. „Steigen sie, sollte man keine Gewinne verpassen.“ Klingt so einfach und ist doch schwer umzusetzen – es sei denn, man ist „Fondsmanager des Jahres“.



Die Siegerkriterien

FundAwards: In 61 Kategorien prämiert €uro die besten drei Fonds über ein, drei und fünf Jahre mit je einem FundAward.

Fondsgesellschaft des Jahres wird jenes Haus, das in Deutschland mindestens 30 Fonds anbietet und gemessen an den angebotenen Fonds über ein, drei und fünf Jahre prozentual die meisten FundAwards gewinnt. Sieger: Franklin Templeton.

Fondsboutique des Jahres wird berechnet wie die Fondsgesellschaft des Jahres. Zum Zuge kommen hier Anbieter mit 15 bis 30 Fonds. Sieger: LBBW Asset Management.

ETF-Haus des Jahres: Eine Jury aus 25 Vermögensverwaltern entschied, welcher ETF-Anbieter Anlegern am meisten bringt. Sieger: db x-trackers.

Fondsmanager des Jahres: Diesen Preis vergeben die Fondsredakteure von €uro, €uro am Sonntag und €uro fondsxpress. Sie favorisieren Persönlichkeiten, die dauerhaft überdurchschnittliche Erträge erzielen und eine Anlagestrategie haben, die auch zukünftig trägt. Sieger in diesem Jahr: Edouard Carmignac.

Lesen Sie, wie das Erfolgsrezept von Edouard Carmignac lautet

Für Edouard Carmignac war 2009 das beste Jahr seiner Firmengeschichte – und zugleich das schwierigste seit der Gründung im Jahr 1989. Das beste, weil Anleger, die meisten davon aus Deutschland, der Pariser Fondsboutique im vergangenen Jahr rund 15 Milliarden Euro anvertraut haben. Das schwierigste Jahr, weil Carmignac, heftig wie nie zuvor, Kritik einstecken musste. Zu schnell seien seine Fonds zu groß geworden, wurde ihm vorgeworfen, zu wagemutig sei die Anlagestrategie. Er stand sogar unter dem Verdacht, bankrott zu sein. „Wir sind wohl zu erfolgreich“, kontert Carmignac. „Das gefällt einigen unserer Konkurrenten nicht.“

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Neidisch müssten die wirklich sein – auf die Wertentwicklung seiner Fonds. Mit Patrimoine und Investissement ließ der gebürtige Pariser 2009 erneut viele andere Fonds hinter sich. Beeindruckend ist vor allem, wie gut Carmignac über fünf, zehn und 20 Jahre abschneidet. Dort ist der Patrimoine der beste ausgewogene Mischfonds, der Investissement der beste globale Aktienfonds.

Intelligent und mutig

Carmignac hat keine festen Anlageregeln wie etwa das „Kaufe nur, was du kennst“, das US-Investorlegende Warren Buffett vorgibt. „Das Leben an der Börse ist nicht so einfach“, sagt er. Doch der Liebhaber moderner Kunst weiß, was er will: „Fallen die Aktienkurse, schützen wir das Kapital der Anleger. Steigen sie, wollen wir am Aufschwung teilhaben.“

Eine Mission, die er im Jahr 2009 exzellent erfüllte. Den Einbruch zu Jahresbeginn konnte er begrenzen, den Anstieg seit März wiederum nutzen – indem er kräftig in Bankaktien einstieg. Eine Strategie, die aufging. „Ein Fondsmanager muss nicht nur intelligent, sondern auch mutig sein“, sagt er. Wohl wissend, dass dies nur auf wenige zutrifft.

Carmignac ist allerdings kein Zocker. „Wir haben keine Angst, uns gegen den Markt zu stellen“, betont er. „Aber eine Contrarian-Strategie ist nicht immer sinnvoll.“ Nur schlechte Fondsmanager hielten an Aktien fest, die weiter fallen. So besaß er in den Jahren 1998 und 1999 Technologieaktien. Deren Hausse wollte er nicht verpassen. „Ende 1999 haben wir Technologiewerte jedoch abgestoßen, weil sie zu teuer geworden waren.“ Rechtzeitiger als andere Manager, die tief in die roten Zahlen rutschten.

An der Schwelle

Carmignac sucht vor allem langfristige Anlagethemen – und Aktien, die dazu passen. „Et voilà“, sagt Carmignac. „Mehr gehört nicht dazu.“ Beispiel: Aktien aus Schwellenländern. Sie sind seit über zehn Jahren Teil seiner Portfolios. „Kurzfristig verkaufen Anleger sie immer wieder in Panik“, bedauert der Pariser Portfolio-Lenker. Er muss dann folgen, um selbst Verluste zu vermeiden. „Leider vergessen Anleger zu oft die grundlegenden Trends.“

Die aber sprechen für Schwellenländer, davon ist er überzeugt. Auch davon, dass die ehemaligen Babyboomer sich in den Industrieländern zu „Papi-Boomern“ gewandelt hätten – ein Begriff, mit dem die Franzosen gern die inzwischen ergraute Generation der Babyboomer bezeichnen. Konsequenz: Die Bevölkerung der Industrieländer werde älter und schrumpfe, vor allem in Europa. „Das dämpft längerfristig das Wachstum“, analysiert Carmignac. „In den Schwellenländern – außer in Russland – verläuft die demografische Entwicklung weitaus besser.“

Carmignac ist „Le Chef“ im Hause, aber kein Alleinherrscher. Er diktiert keine Entscheidungen, er diskutiert sie mit den Kollegen. Beim Patrimoine managt er ohnehin nur den Aktienanteil; den bedeutsameren Rentenpart von mindestens 50 Prozent betreut Rose Ouahba, die im Jahr 2007 zu Carmignac kam. Wichtigste Figur neben dem Firmengründer ist Frédéric Leroux. Er sichert die Portfolios gegen Verluste ab und war im Krisenjahr 2008 unverzichtbar. Zudem übertrug Carmignac seiner 30-jährigen Tochter Maxime zum Jahreswechsel den Market-Neutral-Fonds. Sie müsse sich nun als geeignete Nach­folgerin beweisen, meint der 62-jährige Fondsmanager des Jahres. Über einen Rückzug scheint er noch nicht nachzudenken. Der Zuspruch der Anleger motiviert ihn. „Wir wollen für unsere Anleger weiter das Beste geben“, sagt er. Und meint vor allem sich selbst.

Lesen Sie, welche Strategien die besten Fondsgesellschaften haben

Fondsgesellschaft des Jahres: Guter Name, lange Tradition und zwei herausragende Fondsmanager für Renten und Aktien – Franklin Templeton

Als Reinhard Berben vor rund sechs Jahren den Geschäftsführerposten bei Franklin Templeton übernahm, spürte er sofort das besondere Flair dieses Hauses: „Es steckt noch viel von Sir John Templeton in dieser Firma“, meint der 51-Jährige. Der geadelte Fonds-Visionär hatte seine Investmentfirma 1940 gegründet und – heute selbstverständlich, damals revolutionär – als erster auf internationale Aktien gesetzt. Auch nach 70 Jahren und der Fusion mit Franklin im Jahr 1992 bleiben die Leitgedanken Templetons im Unternehmen unverändert: Langfristdenken, Solidität, Berechenbarkeit und Internationalität – so beschreibt Berben die Grundsätze des Geldmanagers.

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Bei seiner Arbeit kann Hasenstab auf ein weltweites Netzwerk lokaler Analysten zurückgreifen. Ein großer Vorteil, wenn man in verschiedenste Länder und Währungen investiert. Auffällig ist bei Hasenstab die herausragende Langfristperformance. Mit allen drei Fonds – zwei globalen Rentenfonds und einem reinen Schwellenländerprodukt – schlägt er über fünf Jahre die Konkurrenz.

Ist ja Lugo

In diesem Jahr waren es vor allem ausländische Investmenthäuser, die mit vielen Spitzenfonds auftrumpften. Während bei Franklin Templeton wenige Spitzenmanager den Großteil der FundAwards gewannen, sind die Fondspreise bei Fidelity, dem Drittplatzierten, über viele Fondsmanager verteilt. Konzentriert ist die Expertise Fidelitys offensichtlich bei asiatischen Aktien. Besonders die Einzelländerfonds wie Fidelity Indonesia, Thailand oder Malaysia räumten ab. Hinzu kommen Preise für Aktienfonds, die in Südostasien, China und Japan investieren. Anleger, die asiatische Aktieninvestments suchen, sind also bei Fidelity gut aufgehoben.

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Franklin European Growth und European Small-Mid Cap oder beim weltweit anlegenden Global Small-Mid Cap – sein Investmentansatz ist immer der Gleiche: „Wir haben ein konzen­trier­tes Portfolio, das langfristig ausgerichtet und Ergebnis eines reinen Stock­Picking-Prozesses ist“, erklärt der in New York arbeitende Manager.

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Wer so sorgfältig bei der Auswahl der Einzeltitel ist, muss nicht hektisch umschichten. „Rund ein Drittel des Portfolios wird pro Jahr gedreht, das ist im Vergleich zur Branche unterdurchschnittlich“, meint Lugo. Ein schmales Portfolio, wenige Umsätze und strenge Einzeltitelauswahl – diese Erfolgsformel findet die Redaktion immer wieder bei konstant guten Managern. Ein gutes Beispiel ist der M&G Global Basics, drittbester weltweit anlegender Aktienfonds über fünf Jahre. Gemanagt wird er mit ruhiger Hand von Graham French, dem Fondsmanager des Jahres 2008.

Lesen Sie, welche Renten- und Rohstofffonds sich gut geschlagen haben

Seit der Fusion der beiden Gesellschaften Templeton und Franklin finden Anleger den bewährten Value-Ansatz von Templeton und den flexiblen, Growth-orientierten Ansatz von Franklin in einer Firma. Das Zusammenspiel funktioniert. Michael Hasenstab und Edwin Lugo holen zusammen elf von 16 Awards, die Franklin Templeton insgesamt abräumt. Ähnlich konzentriert sind die Preise bei anderen Gesellschaften, die in diesem Jahr gut abschnitten. So erreichte Star­manager Geoff Blanning mit seinen beiden Absolute-Return-Rentenfonds allein fünf Auszeichnungen – ein Drittel der 15 Awards, die das britische Traditionshaus Schroders insgesamt verbucht. Der Lohn: ein zweiter Platz im Gesamtklassement.

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Andererseits ist der Manager vorsichtiger als die Konkurrenz. Bevor er in ein Land investiert, sprechen die Analysten von Schroders nicht nur mit Investmentspezialisten, sondern mit Politikern, Zentralbankern und anderen Personen vor Ort, die eine hilfreiche Einschätzung liefern können. „Überall gibt es kleine Informationsstücke, die wir zu einem Gesamtbild zusammenfügen“, erklärt Blanning.

Wie treffsicher dieses Bild ist, beweisen die hervorragenden Ergebnisse seiner Fonds. So erzielte der Schroders Emerging Market Dept AR auf Sicht von drei Jahren über 19 Prozent. Selbst im Horrorjahr 2008, als viele Schwellenländer­Rentenfonds bis zu 30 Prozent verloren, hielt sich der Fonds mit einem kleinen Minus von 2,2 Prozent glänzend.

Solche Erfolge ziehen Geld an. In dem Fonds stecken mittlerweile über vier Milliarden Euro, hauptsächlich von institutionellen Investoren. Doch gerade für konservative Privatanleger ist der Fonds attraktiv. Geringe Schwankungen und eine zu erwartende Rendite von fünf bis acht Prozent passen in jedes Depot. Dank Blannings Leistungen ist Schroders in diesem Jahr die Fondsgesellschaft mit der besten Erfolgsquote bei Rentenfonds. Beim Rennen um den Titel Rentenmanager des Jahres setzten sich die Briten deutlich gegen Threadneedle und Co durch. Aktienhaus des Jahres 2010 ist Franklin Templeton. Hier sorgte Edwin Lugos Nebenwertefonds für die knappe Entscheidung gegenüber den Asienexperten von Fidelity.

Rohstoffguru

Ähnlich erfolgreich wie Edwin Lugo arbeitet Evy Hambro für seine Fondsgesellschaft BlackRock. Mit seinen beiden Fonds BGF World Mining und World Gold erringt der Starmanager der Rohstoffbranche vier der elf Awards von BlackRock. Beide Produkte sind mit Abstand die größten und langfristig erfolgreichsten ihrer Kategorie und jeweils mehrere Milliarden Euro schwer.

Doch das Argument, diese Milliarden schränkten die Performancemöglichkeiten der Fonds ein, lässt Evy Hambro nicht gelten: „Trotz seines Volumens hat der BGF World Mining noch genug Spielraum.“ Schließlich besitze das Universum mittlerweile eine Marktkapitalisierung von rund einer Billion Dollar.Als Hambro – als einer der ersten Manager – das Thema Rohstoffaktien in den 90er-Jahren aufgriff, war es noch eine kleine Investmentnische. Komplett verändert hat den Sektor vor allem die Nachfrage aus China. „Als ich vor über zehn Jahren anfing, hatte sie nicht annähernd das jetzige Niveau“, meint Hambro, der viel Zeit der Marktanalyse für einzelne Metalle widmet, bevor er die besten Minen aussucht. Aufgrund des Rohstoffhungers der stark wachsenden Schwellenländer sieht Hambro weiter gute Perspektiven für Minenaktien, denn „die demografische Entwicklung spricht für die Wachstums­region Asien. Rohstoffunternehmen sind ein Weg, davon zu profitieren.“

Deutsche Bilanz

BlackRock, Franklin Templeton, Fidelity, Schroders – in diesem Jahr dominieren ausländische Anbieter das €uro-Ranking der besten Fondsgesellschaften. Doch wo bleiben die großen deutschen Anbieter? Während Allianz Global Investors, DWS und Deka noch passabel abschneiden, muss man bei Union Investment schon gründlich suchen, um FundAwards in der Statistik zu finden. Gerade einmal sechs Fonds in rund 60 Kategorien über drei Zeiträume schaffen es unter die ersten drei – und das bei durchschnittlich 70 Fonds, die Union ins Rennen schickt.

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Mit Franklin Templeton aber wird in diesem Jahr eine Gesellschaft ausgezeichnet, die in Deutschland eine lange Tradition hat. Templeton war einer der ersten ausländischen Anbieter und verkauft seit den 80er-Jahren den Templeton Growth Fund. Mit über 13 Milliarden Euro Volumen und als einer der dienstältesten Investmentfonds überhaupt ist er immer noch Franklin Templetons Flaggschiff.

Transparente Erfolgsrezepte

Zwar blieb er in den Jahren 2007 und 2008 hinter dem Vergleichsindex MSCI World und den Erwartungen der Anleger zurück, doch 2009 konnte der Abwärtstrend teilweise gestoppt werden. Fondsmanagerin Cindy Sweeting blieb zwar auf Indexniveau, verlor aber gegenüber den meisten Vergleichsfonds weiter an Boden. Trotz der teils massiven Kritik blieb das Managementteam beim langfristig bewährten Value-Stil, der im Fonds seit 1954 gepflegt wird. Franklin-Templeton-Geschäftsführer Berben ist darauf stolz. „Die Stiltreue des Templeton Growth Fund ist das beste Beispiel für unsere Berechenbarkeit und Transparenz“, sagt er.

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