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Sozialer Wohnungsbau wirtschaftlich noch stemmbar?

20.04.23 16:09 Uhr

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Sozialer Wohnungsbau wirtschaftlich noch stemmbar? | finanzen.net

Wie kann angesichts Energiekrise und Materialengpässen, reduzierten Fördermitteln und gestiegenen Zinsen der Wohnungsbau, insbesondere der soziale Wohnungsbau, für Bauherren noch wirtschaftlich sein?

Gar nicht - wenn nach konventionellen Methoden gebaut wird. Doch bei all den Herausforderungen, mit denen sich die Bau- und Immobilienbranche derzeit konfrontiert sieht, gibt es gleichzeitig einige Stellschrauben, durch die Kosten gesenkt und die Rentabilität erhöht werden können. Dafür müssen jedoch sämtliche am Bau beteiligte Akteure bereit sein, neue Wege zu gehen.

Modularisierung spart Zeit und Kosten

Dank effizienter Planung lässt sich durch Modularisierung eine Zeit- und Kostenersparnis sowie eine verkürzte Bauzeit erzielen - und das ohne Abstriche in Ästhetik und Funktionalität. Ziel des modularen Bauens ist es, gleiche Flächen und Konstruktionen, zum Beispiel Wohneinheiten oder Sanitärräume, nur einmal zu planen und als Module in einem Katalog abzulegen. Im Idealfall können einzelne Module anschließend wetter- und ortsunabhängig in der Halle vorgefertigt und später termingerecht zur Baustelle geliefert werden, wo der Einbau nur noch einen Bruchteil der Montagezeit im Vergleich zur kompletten vor-Ort-Installation in Anspruch nimmt und die Bauzeit so verkürzt. Dies ist inzwischen für viele Bauteile möglich - bis hin zu Elementen der technischen Gebäudeausrüstung (TGA), darunter Heizungs-, Klima- und Elektrotechnik.

Neue Abwicklungs- und Vertragsmodelle splitten Risiken

Vor dem Hintergrund von Lieferengpässen, steigenden Baustoffpreisen und damit verbundener Unsicherheit bei der Kostenkalkulation braucht es zudem neue Abwicklungs- und Vertragsmodelle, die das wirtschaftliche Risiko eines Bauvorhabens auf mehrere Schultern verteilen. Die Integrierte Projektabwicklung (IPA) beispielsweise sieht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten vor. Mehrparteienverträge teilen sowohl die Risiken, Mehrkosten als auch die Einsparungen unter den Projektbeteiligten und garantieren Kosten- und Terminvereinbarungen.

Damit alle Parteien einen Anreiz haben, diese Vereinbarung einzugehen, werden sie für ihren jeweiligen Aufwand entschädigt und erhalten zudem Zielerreichungsprämien aus einem Bonustopf. Bei Misserfolg trägt jeder Partner einen Teil der Verantwortung beziehungsweise Haft. In Deutschland wird die IPA derzeit in ersten Projekten angewandt. Damit sich Änderungen durchsetzen, braucht es stets Vorreiter, die Neuerungen in der Praxis erproben und damit salonfähig machen. Dies gilt insbesondere in der konservativen Baubranche.

Über den Autor:

Simon Dietzfelbinger ist Partner und Head of Residential Properties bei Drees & Sommer. Er studierte an der Universität Leipzig Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Bauwesen und ist seit 2009 für das Unternehmen tätig. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnungsbau und Quartiersentwicklung sowie im Management und Steuerung von Großprojekten. Darüber hinaus treibt er Themen wie Digitalisierung und innovative Geschäftsmodelle in der Wohnungswirtschaft voran. Als erfahrener Projektmanager und Experte verfügt Simon Dietzfelbinger über umfangreiche Kenntnisse aus den unterschiedlichen Projektphasen - von der Projektidee bis zur Fertigstellung. Zu seinen Projekten zählen das Fünf Morgen Dahlem Urban Village in Berlin sowie das Havelufer Quartier und das Quartier Heidestraße, ebenfalls in Berlin.

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Als führendes international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 50 Jahren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur – analog und digital. Durch zukunftsweisende Beratung bietet das Unternehmen Lösungen für erfolgreiche Gebäude, renditestarke Portfolios, leistungsfähige Infrastruktur und lebenswerte Städte an. In interdisziplinären Teams unterstützen 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 51 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.


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