Ressourcenschonend relaxen: Wellness mit minimalem Ressourcenverbrauch
Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich

Hotels haben einen hohen Energieverbrauch: Der durchschnittliche Energiebedarf liegt bei 250 bis 300 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Eigentümer und Betreiber stehen vor der Herausforderung, den hohen Komfortansprüchen der Gäste gerecht zu werden und gleichzeitig kosteneffizient und nachhaltig zu wirtschaften. Besonders in Wellnesshotels, wo Saunen, Pools und Spa-Einrichtungen zum Standard gehören, ist der Energiebedarf enorm.
Angesichts steigender Energiepreise und wachsender Umweltverantwortung sind durchdachte bauliche Konzepte und eine passgenaue Gebäudetechnik entscheidend.
Wellnessarchitektur umfasst weit mehr als nur ästhetische Gestaltung. Sie zielt darauf ab, durch durchdachtes Design Energie zu sparen. Bereits in der Planungsphase können entscheidende Maßnahmen für einen niedrigen Energieverbrauch getroffen werden. Ein großer Energiefresser sind beispielsweise Außenpools. Sie verbrauchen besonders viel Energie, nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch im Sommer, da sie in der Regel beheizt werden. Um den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig die Effizienz zu steigern, können smarte Steuersysteme und innovative Technologien helfen.
Smarte Steuerungssysteme erhöhen Effizienz
Neben architektonischen und baulichen Aspekten spielt die Automatisierung eine entscheidende Rolle für die Zukunftsfähigkeit von Wellnessbereichen. Der Einsatz von Sensoren und IoT-Technologien kann dabei helfen, den Energieverbrauch durch intelligente Steuerungssysteme an die tatsächliche Nutzung der Wellnessbereiche anzupassen. So wird die Temperatur in Saunen und Dampfbädern automatisch gesenkt, um bei Nichtbenutzung unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Zusätzlich können Beleuchtung und Lüftung bedarfsgerecht gesteuert werden, was insbesondere in großen Wellnessanlagen zu erheblichen Einsparungen führt. Moderne Energiemanagementsysteme bieten Hotels und ihren Betreibern außerdem die Möglichkeit, ineffiziente Prozesse zu lokalisieren und durch gezielte Maßnahmen den Energieverbrauch zu senken. Sie erkennen Verbrauchsmuster und erstellen Prognosen für zukünftige Energiebedarfe. So ist es Hotels beispielsweise möglich, Spitzenzeiten vorab zu kalkulieren und entsprechende Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln, um Engpässe zu vermeiden und den Verbrauch zu optimieren.
Wärmerückgewinnung optimiert Energieverbrauch
Eine besonders vielversprechende Methode, um den Energieverbrauch zu senken, ist die Wärmerückgewinnung. Dabei wird die warme Abluft eines Raums durch einen Wärmetauscher geleitet, der die Wärme entzieht und sie auf die kühle Zuluft oder je nach Temperaturniveau auf ein anderes Medium überträgt. Dadurch kann die potenziell verlorengegangene Energie genutzt werden, um Räume oder Wasser zu erwärmen. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Reduktion des Energieverbrauchs, sondern auch zu einer Steigerung der Energieeffizienz des gesamten Gebäudes. In Hotels ist diese Technologie besonders geeignet, da in den Duschen der Zimmer und im Wellnessbereich ein hoher Warmwasserbedarf besteht. Die durchschnittlichen Abwassertemperaturen liegen hier zwischen 22 und 24°C. Diese Energie wird über einen sogenannten Abwasserwärmetauscher zurückgewonnen . Dabei wird dem Abwasser Energie entzogen und über ein sekundäres Medium an das Warmwassernetz zurückgegeben. Das Wasser wird dadurch vorgewärmt, was bedeutet, dass die Temperatur nicht von Grund auf erhitzt werden muss.
Eine weitere Möglichkeit zur ressourcenschonenden Wärmeerzeugung liegt im Einsatz erneuerbarer Technologien wie Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen, wenn diese mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. Dadurch steht der selbst erzeugte Strom vor allem in den Sommermonaten zur Verfügung. Zusätzlich fällt Abwärme an, die sich zur Beheizung des Wellnessbereichs verwenden lässt. Immer mehr Hotels setzen außerdem auf Geothermie. Dabei wird heißes Wasser aus Erdschichten in einer Tiefe von 400 Metern und mehr für die Wärme- und teilweise auch Stromgewinnung genutzt. Für die Tiefengeothermie bieten das Norddeutsche Becken, der Oberrheingraben und Südbayern optimale Voraussetzungen. Insbesondere im süddeutschen Molassebecken, das sich von der Donau bis zum Alpenvorland erstreckt, gibt es das größte Heißwasservorkommen in Mitteleuropa. Die Bundesregierung hat Mitte Juli 2024 den Entwurf des Geothermie-Beschleunigungsgesetzes (GeoWG) vorgelegt. Dieses Gesetz soll laut Bundeswirtschaftsministerium die Grundlagen dafür schaffen, dass bis 2030 10 TWh Energie aus Erdwärme gewonnen werden können - etwa zehnmal so viel wie zum jetzigen Zeitpunkt.
Zur Autorin: Gesa Rohwedder, Associate Partner und Head of Hospitality Europe bei der Drees & Sommer SE

Gesa Rohwedder arbeitete als Hotelmanagerin im InterContinental Hotel Köln, Park Lane London, Berlin und als Generalmanagerin in Hamburg, bevor sie sich der Drees & Sommer SE anschloss. Dort ist sie seit 11 Jahren als Head of Hospitality Europe tätig und seit drei Jahren auch als Associate Partner vertreten. Sie verantwortet unter anderem Entwicklungsberatungen von Hotelprojekten, Betreiber- und Investorenselektionsverfahren für Hotelprojekte sowie Analysen zur Bewertung von Hotelstandorten und viele weitere Schwerpunkte rund um den Hospitality-Sektor. Zu ihren Referenzprojekten zählen die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb für die InterContinental Hotels Group in Berlin, Hamburg und London sowie die Hoteleröffnung in Köln. Zu ihren Referenzprojekten zählen des Weiteren Plausibilitäts- und Potenzialanalysen für Resortentwicklungen sowie der Verkauf von Hotelimmobilien inklusive betrieblicher Übernahmevereinbarung.
Drees & Sommer: Uniting opposites to create a world we want to live in.
Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für Immobilien, Industrie, Energie und Infrastruktur zu beraten, umzusetzen – oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten – das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real Estate Branche bekannt, beschäftigt das Unternehmen mehr als 5.100 Mitarbeitende an 59 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in mehr als 5.000 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analog und Digital, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquellen: Drees & Sommer