Kurs halten
Politik und Marktereignisse beeinflussen AktienundAnleihemärkte. Allokation beibehalten.
Die Herausforderung bei jedem Multi-Asset-Ansatz besteht darin, mögliche kurzfristig auftretende Probleme im Blick zu behalten, sich jedoch nicht längerfristigen Chancen zu verschließen. Der vergangene Monat war ein besonders gutes Beispiel dafür, wie komplex diese Herausforderung sein kann.
Die kurzfristige Agenda an den Finanzmärkten bleibt lang: In den USA gilt es, die Notenbankentscheidung, das QE-Programm im September nicht zurückzufahren, und die an Schärfe gewinnende Debatte um Schuldenobergrenzen zu bewerten. Darüber hinaus bleiben wichtige wirtschaftliche und politische Probleme in Europa und Asien ungelöst: In Deutschland etwa hält die Suche nach einem möglichen Koalitionspartner nach der Bundestagswahl an und in Italien gab es jüngst wieder eine Regierungskrise. In Asien sehen wir weiterhin Unsicherheiten in Bezug auf Indien und warten auf Signale für weitere politische Reformen aus China und Japan.
Diesem eher düsteren Ausblick steht jedoch ein steigender Optimismus der Marktteilnehmer gegenüber. Er resultiert größtenteils aus günstigeren makroökonomischen Daten in den Industrieländern und wachsenden Anzeichen dafür, dass auch die Schwellenländer die Trendwende hin zum Besseren vollzogen haben. Diese Lichtblicke umfassen sowohl die tatsächlichen Wirtschaftsdaten wie das Wirtschaftswachstum in der Eurozone, die chinesische Industrieproduktion oder die US-Arbeitsmarktdaten als auch Stimmungsindikatoren (Einkaufsmanagerindizes).
In drei Schritten zur Vermögensallokation
Unsere Analyse zur Vermögensallokation besteht aus drei Schritten: Zunächst geht es darum, erste - unabhängige - Einschätzungen von erfahrenen Portfoliomanagern einzuholen. Im September haben die Portfoliomanager einige kleine Änderungen der bestehenden Vermögensallokation angeregt, jedoch weiter für ein eher "risikofreudiges" Vorgehen plädiert - niemand sprach sich für einen deutlichen Risikoabbau aus.
Im zweiten Schritt nutzen wir zunächst einen Bottom-up-Ansatz, bei dem zahlreiche Einzeldaten analysiert werden, um die Aussichten für die einzelnen Anlageklassen zu beurteilen. Dann wenden wir einen modellbasierten Top-down- Ansatz an, um festzustellen, ob sich das gesamte Anlageumfeld fundamental verändert.
Der Bottom-up-Ansatz kann in drei Komponenten aufgeteilt werden: makroökonomische Daten, Bewertungen und technische Marktfaktoren. Im September haben diese ungewöhnlicherweise zu sehr ähnlichen Ergebnissen geführt (siehe Abbildung auf Seite 12). Die makroökonomischen Indikatoren signalisieren weiterhin ein positives Umfeld - nachvollziehbar, angesichts der lockeren Geldpolitik und der sich abzeichnenden Konjunkturerholung. Dennoch hatte dieses Ergebnis für die meisten Anlageklassen ein "neutrales" Ranking zur Folge, da sich viele Vermögensklassen durch den Kursanstieg der vergangenen Monaten ihrem "fairen Marktwert" angenähert haben. Die kurzfristigeren technischen Indikatoren unterstützen die neutrale Positionierung.
Aus der Anwendung unseres Top-down-Ansatzes zur Bewertung des Investitionsumfelds ergibt sich eine risikofreudigere Ausrichtung, allerdings legt dieser Ansatz nicht nahe, dass wir uns mitten in einer großen - positiven oder negativen - Veränderung des Investitionsumfelds befinden.
Vermögensallokation beibehalten
In diesem sehr komplexen Umfeld ergaben die unterschiedlichen Analyseansätze das Ergebnis, dass wir die aktuelle Vermögensallokation beibehalten sollten. Dies wurde entsprechend umgesetzt (siehe Abbildung oben). Auch wenn wir derzeit keinen Änderungsbedarf sehen, halten wir grundsätzlich an unserem aktiven Allokationsansatz fest.
In den zurückliegenden Monaten haben wir unser Engagement in Aktien aus Industrieländern schrittweise erhöht, während wir unsere Allokation in Schwellenländer angepasst haben. Dadurch verfügen wir über eine Vermögensallokation, die auch in der aktuellen Situation noch angemessen erscheint.
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*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013
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