Pioneer Investments: sechs Thesen für das zweite Halbjahr 2013
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Monica Defend, Head of Global Asset Allocation bei Pioneer Investments, gibt einen Investment-Ausblick für das Restjahr 2013. In Form von sechs Thesen.
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Das Zurückfahren der "Quantitave Easing"-Maßnahmen der amerikanischen Notenbank kann langsamer erfolgen als viele erwarten. Allein das Verkünden eines Zeitplans für das Ende der „Liquiditätsparty“ kann aber zu stärkeren Schwankungen führen. Dis stellt in der kommenden Zeit ein Risiko für zyklische Vermögenswerte dar. In Europa sind dagegen weitere geldpolitische Stimuli erforderlich, um die Wirtschaft mit Kredit zu versorgen. Nur: Die gegensätzliche Richtung der US-Notenbank und der deutsche Wahlkampf bremsen derzeit beherzte monetäre Maßnahmen.
2. Gezielt nach Chancen bei Unternehmensanleihen suchen
Der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik lässt die Renditen von Staatsanleihen aus den Kernländern steigen. Käufern drohen Kursverluste. Bei Unternehmensanleihen sind die Renditeaufschläge zwar mittlerweile nicht mehr hoch, es gibt aber immer noch Gelegenheiten entlang der Zinskurve, in bestimmten Sektoren und in schlechteren Bonitäten. Mittelfristig werden wir dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Kredit- auf die Aktienseite wechseln.
3. Dividendenstarke Aktien sind jetzt besonders attraktiv
Eine Investition in globale Aktien kann sich dank vergleichsweise niedriger Kurs-Gewinn-Verhältnisse und attraktiver Dividendenrenditen lohnen. Vor allem in Europa dürften die Zinsen nur moderat ansteigen, Dividenden hätten damit weiterhin einen Vorteil. Wir bleiben weiter übergewichtet in europäischen Aktien.
4. Es bleibt abzuwarten, ob Japans Politik nachhaltig ist
Auch in Japan dürfte die Aufmerksamkeit für die Nebeneffekte allzu lockerer Geldpolitik steigen. Weil aber die Wirtschaft noch stark angekurbelt werden muss, um aus der Deflation herauszukommen, wird dort das "Quantitative Easing" wahrscheinlich weitergehen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die zweite Säule der "Abenomics", die politischen Reformen, die Erwartungen der Investoren erfüllen und die strukturellen Probleme der japanischen Wirtschaft lösen.
5. Euro-Peripherie rechtfertigt einen positiveren Blick
So wichtig die lockere Geldpolitik der EZB auch ist, um Zeit zu kaufen, so wichtig ist es, die Zeit auch für strukturelle Reformen zu nutzen. Sowohl Italien als auch Spanien dürften kaum noch in diesem Jahr aus der Rezession kommen, aber ein lebhafteres globales Wachstum dürfte die Aussichten beider Länder für 2014 verbessern. Bis dahin wird sich wohl auch ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Arbeitsmarktreformen verbessert haben.
6. Risiken in den USA und China
Die größten Risiken für Investoren lauern derzeit in China und den USA: Ein Ausstieg aus der aktuellen Geldpolitik der USA wird sehr vorsichtig erfolgen müssen. Ein ungeordnetes Vorgehen könnte zu einem sprunghaften Anstieg der Zinskurve führen, was sehr schmerzhaft für das Wachstum der USA wäre. Es hätte auch unangenehme Auswirkungen auf Europa und die Emerging Markets.
In China kann die neue wirtschaftspolitische Linie – weg von quantitativem, hin zu qualitativem Wachstum – im schlimmsten Fall zu einer harten zyklischen Landung führen. Das hätte wiederum Auswirkungen auf die anderen Schwellenländer, aber auch auf entwickelte Länder, vor allem in Europa.
Seit 85 Jahren ist Pioneer Investments ein Vorreiter in der Investmentbranche. Das Unternehmen ist weltweit in 26 Ländern präsent, hat über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet in seinen Fonds ein Vermögen von rund 160 Milliarden Euro. Pioneer Investments deckt die attraktivsten Anlagemärkte der Welt ab und bietet Investmentlösungen für Privatkunden, institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.
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