Fondsmanager Hauser: "Der Grexit ist vom Tisch"
Madrid, Lissabon, Mailand, Athen: Südeuropa-Investor Andreas Hauser kauft dort Aktien, wo die Lage besonders schlecht ist.
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von Andreas Höß, Euro am Sonntag
Um mehr als 20 Prozent stürzte die Börse in Athen ab, nachdem sie am letzten Montag nach vier Wochen ohne Handel erstmals wieder geöffnet hatte. Für Andreas Hauser, der mit seinem Fonds in südeuropäische Aktien investiert, ist das kein Grund zur Panik. Die Lage in Griechenland könne eigentlich nur besser werden, so Hauser.
€uro am Sonntag: Herr Hauser, die ersten Handelstage in Athen brachten heftige Verluste. Haben Sie das erwartet?
Andreas Hauser: Es war ein starker Ausverkauf. Über Wochen hatten sich Verkaufsentscheidungen angestaut. Und als die Börse öffnete, wurden diese auf einen Schlag umgesetzt.
Hat es auch die griechischen Papiere in Ihrem Fonds erwischt?
Die machen nur einen kleinen Teil des Fonds aus. Wir haben vier griechische Aktien: den Hafen- und Infrastrukturkonzern Thessaloniki Port, die Ölkonzerne Motor Oil und Hellenic Petroleum sowie den Energiekonzern Public Power. Die haben sich gut gehalten. Den größten Ausverkauf gab es bei den Aktien der Banken, die ohne die Nothilfe der EZB pleite wären. Rechnet man diese Papiere heraus, hätte der griechische Aktienindex in der zweiten Wochenhälfte deutlich im Plus gelegen.
Wie geht es an der Börse in Athen nun weiter?
Wer seine griechischen Aktien loswerden wollte, hat das jetzt getan. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich die Lage weiter stabilisieren wird. Tut sie das, werden wir unsere Positionen in Griechenland leicht ausbauen.
Haben Sie eine Aktie im Visier?
Wir investieren in Griechenland nur in große Konzerne, da deren Aktien einigermaßen liquide sind. Interessant ist zum Beispiel Hellenic Telecommunications. Die Aktie ist viel zu stark abgestraft worden, obwohl die Kennzahlen des Unternehmens in Ordnung sind.
Grund dafür ist doch, dass die Zukunft Griechenlands ungewiss ist. Die Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket können immer noch scheitern und Athen aus dem Euro fliegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verhandlungen auf der Zielgeraden scheitern. Selbst wenn am 20. August, wo eine große Zahlung an die EZB ansteht, kein Hilfspaket stehen sollte, wird es eine Übergangslösung geben. Der Grexit ist vom Tisch - egal ob sich die Verhandlungen noch fünf Tage oder fünf Wochen hinziehen werden.
Auch wenn es Neuwahlen gibt?
Das ist tatsächlich wahrscheinlicher geworden. Aber die Mehrzahl der Griechen will im Euro bleiben und akzeptiert dafür Reformen. Neuwahlen werden die Situation nicht ändern.
Trotzdem: Ist es nicht riskant, darauf zu hoffen, dass sich die Lage schon bessern wird?
Unser Südeuropa-Fonds hat natürlich einen spekulativen Charakter. Als wir ihn vor zweieinhalb Jahren aufgelegt haben, hatten auch Italien, Spanien und Portugal riesige Probleme. Wir haben jedoch antizyklisch investiert. Dazu braucht man Mut, aber es zahlt sich aus.
Im Herbst wird auch in Spanien gewählt, wo Ihr Fonds weit größere Positionen als in Griechenland hat. Erwarten Sie dort
einen ähnlich radikalen Kurswechsel wie in Griechenland?
Nein. Die Wirtschaft läuft dort wieder und die Arbeitslosigkeit sinkt. Das Chaos in Griechenland könnte bei spanischen Wählern außerdem Zweifel an der Regierungsfähigkeit von Protestparteien wie Syriza in Griechenland oder Podemos in Spanien aufkommen lassen.
Kurzvita
Andreas Hauser
Der 38-Jährige arbeitet seit 2009
für den Vermögensverwalter Habbel, Pohlig & Partner.
Als externer Manager ist er seit Auflage Anfang 2013 hauptverantwortlich für den Aktienfonds
Südeuropa UI von Universal Investment.
Investor-Info
Fonds im Fokus
Aktien Südeuropa UI
Es ist einer der Fonds, deren Name sich selbst erklärt: Der Aktien Südeuropa UI kauft Aktien aus Südeuropa. Besonders viele Papiere kommen aus Italien und Spanien, wo fast zwei Drittel des Portfolios investiert sind. Aber auch Konzerne aus Portugal (elf Prozent) und Griechenland (zwei Prozent) sind vertreten. Fondsmanager Andreas Hauser zählt auch Frankreich (22 Prozent) zu Südeuropa, mit dem Batteriehersteller Saft Groupe stammt eine der größten Portfoliopositionen von dort. Hoch gewichtet sind zum Beispiel auch der italienische Brillenhersteller Luxottica (Ray-Ban), das spanische Bauunternehmen Ferroval und der Autokonzern Fiat Chrysler. Nach der Auflage 2013 dauerte es, bis der Fonds in Schwung kam. Seit Jahresbeginn läuft er aber mit fast 25 Prozent Plus gut.Fazit: Nur für risikobereite Anleger.
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Bildquellen: Universal-Investment GmbH
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