Fondsmanager Siddle: Zahlen sind nicht alles
Im Juli wird der britische Fondsmanager Matthew Siddle die Verantwortung für den Fidelity European Growth übernehmen und den Fonds behutsam umbauen.
Werte in diesem Artikel
von Ralf Ferken, €uro am Sonntag
Der Mann ist gerade mal 34, wird aber ab Juli einen der populärsten Fonds deutscher Privatanleger übernehmen: Matthew Siddle. €uro am Sonntag sprach mit dem Cambridge-Absolventen über seinen Anlagestil, seine Ziele und deutsche Aktien.
€uro am Sonntag: Mr. Siddle, sagen Sie uns doch bitte, warum Sie der richtige Manager für den Fidelity European Growth sind.
Matthew Siddle: Ich investiere langfristig und habe über alle Marktphasen eine sehr positive Wertentwicklung erzielt. Dafür achte ich auf Unternehmen, die robust genug sind, um schwierige Zeiten zu überstehen. Dieser Anlagestil passt gut zum Fidelity European Growth. Zudem war ich von August 2004 bis Dezember 2006 dessen Co-Manager.
Seit Anfang 2007 hat Alexander Scurlock den Fonds gemanagt. Was unterscheidet Sie von ihm?
Alexander folgt mehr einem thematischen Ansatz. Ich achte primär auf die Qualität der Unternehmen. Aber die Unterschiede sind letztlich gering. Auch Alexander hält viele Qualitätswerte, die mir gefallen.
Inwiefern werden Sie den Fidelity European Growth umbauen?
Natürlich wird das Portfolio meinen Investmentstil reflektieren. Aber die Übergangsphase wird sich von Juli bis Ende Dezember erstrecken. Deshalb ist es für eine präzise Antwort noch zu früh.
Wie legen Sie beim Fidelity European Larger Companies Fund an, den Sie seit Januar 2010 betreuen und weiterhin leiten werden?
Ich mag langfristig stabile und profitable Geschäftsmodelle, die preiswert sind.
Aber diese Titel sucht doch jeder Fondsmanager ...
Mein Anlagehorizont ist aber länger. Viele professionelle Anleger schauen vor allem auf die Quartalszahlen und ob diese über oder unter den Erwartungen der Märkte liegen. Das ist nicht irrelevant, aber nicht alles. Ich schaue bis zu fünf Jahre voraus, da sind die Zahlen für drei Monate nicht ganz so wichtig. Zudem blicke ich bis zu 20 Jahre in die Vergangenheit, wie sich die Unternehmen und ihre Konkurrenten entwickelt haben. Das macht auch nicht jeder.
Welche Aktien mögen Sie derzeit?
Zum Beispiel Sanofi.
Also den französischen Pharmahersteller.
Viele Leute sorgen sich, weil bei Sanofi Patente auslaufen. Aber das meiste Geld verdient das Unternehmen dort, wo keine Patente auslaufen. Etwa in Schwellenländern oder bei Diabetes- oder Tiermedikamenten, deren Erträge überdies sehr stabil wachsen. Zudem ist die Aktie gegenüber ihrer Historie und der Konkurrenz sehr preiswert.
Was halten Sie denn von deutschen Aktien?
Deutschland hat unglaublich viele fantastische Unternehmen. Die Exportwerte sind gerade jetzt die große Stärke des Landes. Und auch die einheimische Wirtschaft und
die Staatsfinanzen sind im europäischen Vergleich sehr gesund.
Aber?
Diese Stärke haben viele Anleger inzwischen bemerkt. Deshalb ist der DAX in diesem Jahr besser gelaufen als viele andere Indizes.
Welche deutschen Titel halten Sie in Ihrem Portfolio?
SAP ist unsere größte Position. Das Unternehmen erzielt auch in schwierigen Zeiten hohe Cashflows. Zudem ist auch die SAP-Aktie im historischen Vergleich preiswert.
Europa steckt in der Krise. Warum sollten Anleger dennoch europäische Aktien kaufen?
50 Prozent ihrer Erträge erzielen die Unternehmen außerhalb von Europa. Bei deutschen Exportwerten und französischen Anbietern von Luxusgütern ist dies offensichtlich. Zudem sind viele Qualitätsaktien aus Europa derzeit im langfristigen Vergleich sehr günstig bewertet.
Fonds im Fokus
Fidelity European Growth
Beim Fidelity European Growth denken Anleger am liebsten an Anthony Bolton zurück. Unter seiner Ägide (1990–2002) entwickelte sich der Fonds zum besten europäischen Aktienfonds. Seither hat er seine Ausnahmestellung eingebüßt. In der Zeit von Graham Clapp (2003–2006) hielt er sich ordentlich, unter Alexander Scurlock (2007–Juni 2012) ist er nur noch Mittelmaß. Folge: Anleger haben nicht mehr 25, sondern nur noch sieben Milliarden Euro darin investiert, die Hälfte davon stammt von deutschen Anlegern. Ab Juli wird Matthew Siddle den Fonds managen. Siddle wird künftig wohl eine defensivere Strategie fahren. In der Vergangenheit hatte er mit diesem Ansatz Erfolg.
Fazit: Abwarten, wie Siddle startet. Halten.
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