SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. Standard Life Asian Equities Fund.

25.09.15 10:14 Uhr

SJB FondsEcho. Standard Life Asian Equities Fund. | finanzen.net

Korrektur. Vollzogen.

Die asiatischen Aktienmärkte haben zuletzt im Umfeld der Sorgen um eine Abkühlung der chinesischen Konjunktur kräftig nachgegeben. Die seit Jahresbeginn zwischenzeitlich aufgelaufenen Kursgewinne sind bereits wieder vollständig aufgebraucht, die Börsen in Hong Kong, Südkorea oder Taiwan ins Minus gerutscht.
Hauptgrund der Korrekturbewegung an Asiens Märkten ist das mangelnde chinesische Wirtschaftswachstum, das in diesem Jahr die lange von offizieller Seite als Mindestziel ausgegebene Sieben-Prozent-Marke unterschreiten dürfte. Von Bloomberg befragte Volkswirte rechnen damit, dass die Regierung in Peking ihr Wachstumsziel für 2016 auf 6,5 bis sieben Prozent zurücknehmen wird. Schon für das dritte und vierte Quartal 2015 prognostizieren Analysten, dass das von Chinas Premierminister Li Keqiang ausgegebene offizielle Wachstumsziel von 7,0 Prozent verfehlt wird: Im Konsens wird lediglich ein Anstieg des chinesischen BIP von 6,8 Prozent erwartet. Auch die chinesischen Einkaufsmanagerindizes signalisieren eine Konjunkturabkühlung im "Reich der Mitte": Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor schwächte sich im September auf 47,0 Zähler ab und lag damit klar unterhalb der 50-Punkte-Marke, die als Wachstumsschwelle fungiert.
Werden die anderen asiatischen Länder von Chinas Wachstumsschwäche angesteckt, oder ergeben sich nach dem jüngsten Kursrutsch schon wieder Einstiegschancen in Asiens Aktienmärkte? Wer die letztere Möglichkeit favorisiert und auf dem ermäßigten Kursniveau ein breit gestreutes Investment in die asiatischen Börsen tätigen will, sollte sich den von Standard Life Investments (SLI) verwalteten Asian Equities Fund A USD (WKN A0MRR9, ISIN LU0137280201) genauer ansehen. Der im Dezember 2000 aufgelegte Asienfonds hat den gesamten asiatischen Aktienmarkt (außer Japan) als Anlageuniversum und führt in diesem Bereich eine langfristig orientierte Stockpicking-Strategie durch. FondsManager Alistair Veitch hat eine 23-jährige Investmenterfahrung aufzuweisen und sich in seiner Karriere stets auf die Aktienmärkte der asiatisch-pazifischen Region konzentriert. Veitch kam im Januar 2015 von Blackrock zu Standard Life Investments und ist seitdem für den Asian Equities Fund verantwortlich, der aktuell über ein FondsVolumen von umgerechnet 37,6 Millionen Euro verfügt. Basiswährung des Fonds ist der US-Dollar, als Benchmark wird der MSCI AC Far East ex Japan verwendet. Über die letzten fünf Jahre konnte der Fonds eine Gesamtrendite von +20,3 Prozent auf USD-Basis erwirtschaften, während der Vergleichsindex nur eine Performance von +18,7 Prozent verzeichnete. Mit welcher Strategie erzielt FondsManager Veitch diese langfristige Mehrrendite?

FondsStrategie. Fundamentalanalyse. Zentral.

Der Standard Life Asian Equities Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert schwerpunktmäßig in Aktien von Unternehmen, die an den asiatischen Aktienmärkten (außer Japan) notiert sind. Um zusätzliche Erträge zu erwirtschaften oder Risiken zu reduzieren, kann der Fonds auch Derivate einsetzen, deren Gebrauch jedoch streng kontrolliert wird. FondsManager Alistair Veitch betreibt eine aktive Portfolioverwaltung und wählt die Einzeltitel aus den von seinem Investmentteam identifizierten besten Anlagemöglichkeiten aus. Endpprodukt des Stockpicking-Prozesses ist ein konzentriertes Portfolio aus besonders attraktiven asiatischen Aktien, das im Bereich der Länder- und Sektorenallokation individuelle Schwerpunkte setzt. Die Grundlage der Titelselektion bildet eine gründliche Fundamentalanalyse, wobei FondsManager Veitch davon überzeugt ist, dass in Abhängigkeit von der jeweiligen Phase des Investmentzyklus unterschiedliche Faktoren die entscheidende Rolle für die Kursentwicklung spielen. Deshalb strebt er danach, positive Einflussfaktoren für Aktien zu identifizieren, die sich am breiten Markt noch nicht in Kurssteigerungen niedergeschlagen haben. In der Konsequenz erhöht der Asienexperte so seine Chance, über einen gesamten Konjunkturzyklus hinweg überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen. Aufgegangen ist seine auf das frühzeitige Erkennen von Positivfaktoren bei einem Unternehmen fokussierte Anlagestrategie zuletzt bei den beiden chinesischen Aktien Shanghai Electric sowie dem Aluminiumproduzenten China Hongqiao. Aufgrund guter Wachstumsaussichten wurden zudem die Positionen bei Taiwan Semiconductor Manufacturing sowie dem koreanischen Telekommunikationsunternehmen KT Corp erhöht. Wie ist das Portfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Finanztitel. Führend.

In der Länderallokation des Standard Life Asian Equities Fund liegt die Volksrepublik China mit 27,6 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt die ehemalige britische Kronkolonie Hong Kong, wo 21,8 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Asienfonds befindet sich Südkorea mit 17,3 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Taiwan besitzen einen Portfolioanteil von 14,8 Prozent, Dividendentitel aus Singapur sind mit 4,4 Prozent gewichtet. FondsBestände in Thailand (2,4 Prozent) und Malaysia (2,3 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des SLI-Produktes. Abgerundet wird die Titelauswahl durch Firmen mit Sitz auf den Philippinen (1,5 Prozent); hinzu kommen per Ende August Cashbestände in Höhe von 4,9 Prozent.
Bei der Sektorengewichtung des Standard Life Asian Equities Fund liegen Finanzwerte mit 28,2 Prozent des FondsVermögens auf dem ersten Platz. Mit 22,1 Prozent Anteil an der Gesamtallokation sind Firmen aus dem IT-Sektor ebenfalls stark im FondsPortfolio vertreten. Überdurchschnittlich überzeugt ist FondsManager Veitch auch von dem Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter (12,4 Prozent) sowie dem Industriesektor, der 10,6 Prozent des FondsVolumens einnimmt. Telekommunikationsunternehmen bilden 8,4 Prozent des FondsVermögens ab, Rohstofftitel sind mit 5,3 Prozent gewichtet. Im Sektor der Basiskonsumgüter hält Asienexperte Veitch eine FondsPosition von 2,8 Prozent. Abgerundet wird das Portfolio durch Energieaktien (2,2 Prozent) sowie Gesundheitstitel (2,1 Prozent).

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Der Standard Life Asian Equities Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI AC Asia Ex Japan EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem Kursbarometer für den asiatischen Aktienmarkt zeigt, dass beide Elemente einen hohen Gleichlauf aufweisen. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei 0,95, für ein Jahr geht sie auf 0,91 zurück. Angesichts der ausgeprägten Korrelation vollzieht sich die Kursentwicklung von Standard Life-Fonds und SJB-Referenzindex weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese erreicht für drei Jahre mit 0,90 einen hohen Wert, über ein Jahr ist sie mit 0,83 kaum geringer ausgeprägt. Damit haben sich mittelfristig 10 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 17 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Veitch mit seinem aktiven Stockpicking zuletzt stärker von der Länder- und Sektorenallokation der SJB-Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei niedrigen 3,87 Prozent und beweist, dass der Asienfonds keine ausgeprägte Risikoneigung besitzt. Wie fallen die Volatilitätswerte des SLI-Fonds aus?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der Standard Life Asian Equities Fund kann mit einer geringeren Volatilität als der Referenzindex MSCI AC Asia Ex Japan EUR NETR aufwarten. Über drei Jahre beträgt die "Vola" des Fonds 18,33 Prozent, während die SJB-Benchmark mit 18,71 Prozent die etwas höhere Schwankungsintensität an den Tag legt. Für ein Jahr liegen das aktiv gemanagte FondsProdukt und der passive Referenzindex in etwa gleichauf: Mit 25,25 Prozent fällt die mittlere Schwankungsneigung des Fonds ähnlich hoch aus wie die vom Vergleichsindex verzeichneten 25,16 Prozent. Da der längerfristig günstigere Volatilitätswert stärker zu gewichten ist, ist der Standard-Life-Fonds Gesamtsieger mit Blick auf die Risikostruktur. Die geringe Schwankungsneigung überzeugt - was kann die Beta-Analyse zur Bewertung des Asienfonds beitragen?
In Anbetracht seiner unterdurchschnittlichen Volatilität kann der SLI-Fonds mit einem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,96 über drei Jahre aufwarten. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen neutralen Wert von 1,00 auf. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre hellt das Szenario aus FondsPerspektive weiter auf: Hier wird deutlich, dass sich der Fonds in der großen Mehrheit der Fälle weniger volatil als der MSCI-Referenzindex präsentierte und im Maximum eine gleich hohe Schwankungsneigung aufwies: In 30 der untersuchten 32 Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,71 an. Hinzu kommen zwei Zeitintervalle, in denen die Wertschwankungen von Fonds und Benchmark exakt gleich stark ausfielen und das Beta in der Konsequenz bei 1,00 lag. Für FondsManager Veitch und seinen Asienfonds bleibt demnach ein attraktives Risikoprofil zu konstatieren, da fast durchgängig niedrigere, aber maximal gleich starke Schwankungen des FondsPortfolios als beim breiten asiatischen Aktienmarkt vorliegen. Welche Renditen können auf dieser Basis erzielt werden?

FondsRendite. Alpha. Erzielt.


Per 21. September 2015 hat der Standard Life Asian Equities Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +27,34 Prozent in Euro zu verzeichnen, was einer Rendite von +8,39 Prozent p.a. entspricht. Die hohe Mehrrendite zur ausgewählten Benchmark macht deutlich, wie gut diese Performancezahlen sind: Der Vergleichsindex MSCI AC Asia Ex Japan EUR NETR kann lediglich mit einer Performance von +18,71 Prozent auf Eurobasis bzw. einer Jahresrendite von +5,38 Prozent aufwarten. Das Renditeplus, welches Fondsmanager Veitch gegenüber der MSCI-Benchmark generiert, hat auch kurzfristig Bestand: Über ein Jahr liegt der SLI-Fonds um 1,5 Prozentpunkte vorn und weist eine Wertentwicklung von -1,41 Prozent in Euro auf, während der asiatische Referenzindex ein noch höheres Minus von -2,93 Prozent verzeichnet. Der kurz- wie mittelfristig erreichte Performancevorsprung macht das Standard-Life-Produkt zum klaren Sieger im Renditevergleich.
Die Qualität des FondsManagements zeigt sich weiter an der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre bei 0,25 und damit klar im grünen Bereich liegt. Auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,13 gleichfalls positiv aus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird offensichtlich, dass der Asienfonds von Standard Life Investments in der Mehrzahl der Fälle einen Renditevorsprung zum MSCI-Vergleichsindex erwirtschaften konnte. In 19 der 32 untersuchten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds ein positives Alpha bis 0,77 in der Spitze und lag damit performancemäßig vor der Benchmark. In 13 Einzelperioden wartete das Investmentprodukt hingegen mit negativen Alpha-Werten bis -0,71 im Tief auf und entwickelte sich schwächer. Insgesamt ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil des SLI-Fonds, der fast durchweg unterdurchschnittliche Schwankungswerte mit einer nachhaltigen Outperformance verbindet. Die positive Information Ratio von 0,74 über die letzten drei Jahre illustriert abschließend, dass sich hier niedrige Volatilitätswerte und attraktive Renditen gut ergänzen.

SJB Fazit. Standard Life Asian Equities Fund.

Selbst wenn China seine Wachstumserwartungen für das kommende Jahr zurücknehmen und unter die magische Sieben-Prozent-Marke drücken sollte - auch ein BIP-Zuwachs von 6,5 Prozent ist in seiner absoluten Höhe attraktiv und dürfte ausreichen, den langfristigen Wirtschaftsaufschwung im "Reich der Mitte" und damit im gesamten asiatischen Raum fortzusetzen. Erste Investitionen in einen durch seine erfolgreiche Stockpicking-Strategie überzeugendenden Asienfonds sind für antizyklisch agierende FondsInvestoren damit keine schlechte Idee. Gerade langfristig kann die Aktienauswahl des Standard Life Asian Equities Fund überzeugen, bei dem sich Investoren nach der jüngsten Kurskorrektur über ein attraktives Einstiegsniveau freuen können.

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz: Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.