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Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe

01.06.15 09:36 Uhr

Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe | finanzen.net

Einzigartigkeit. Gesucht.

Kleine und mittlere europäische Aktienwerte haben im bisherigen Jahresverlauf mit ihrer Kursentwicklung die "Large Caps" in Europa hinter sich gelassen, deren Kursanstieg sich allmählich dem Ende zuneigt. Kein Wunder, denn gerade mittelgroße Unternehmen profitieren überproportional von der steigenden Nachfrage aus außereuropäischen Ländern, die durch die Währungsentwicklung und den schwächeren Euro angekurbelt wird.
Ein attraktives Marktumfeld für den Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe R (WKN A1CWBQ, ISIN LU0489687243), der sich auf das Investment in kleine, einzigartige Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial spezialisiert hat. Der von der französischen FondsBoutique Mandarine Gestion aufgelegte europäische Aktienfonds hält nach europäischen Small und Mid Caps Ausschau, die weltweit erhebliche Marktanteile in Nischenmärkten aufweisen und damit weniger konjunkturanfällig sind. Das Profil der Unternehmen sollte eine gewisse Einzigartigkeit aufweisen, betont FondsManagerin Diane Bruno, denn das Ziel des Fonds ist es, am Wachstums- und Innovationserfolg zahlreicher kleiner, aber feiner Spezialisten teilzuhaben. Die Französin favorisiert Unternehmen, die eine Innovation bzw. Technologie entwickelt haben, die den Markt verändert hat. Sie sollten mit guten Wachstumszaheln aufwarten sowie attraktiv bewertet sein. Bruno studierte Financial Engineering an der ESCP Europe in Paris und ist seit 2010 für Mandarine Gestion tätig; zuvor war sie auf europäische Small und Mid Caps spezialisierte Buy-Side-Analystin bei AXA Investment Managers. Die Marktexpertin verwaltete den Fonds seit Auflegung im März 2010 gemeinsam mit Joëlle Morlet-Selmer, seit Ende 2014 ist Diane Bruno hauptverantwortliche FondsManagerin des Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe.
Der europäische Nebenwerte-Fonds, der gerade sein fünfjähriges Bestehen feiern konnte, verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 492,33 Millionen Euro. Die Erfolgsbilanz des Mandarine-Produktes, das von Morningstar die Höchstnote von fünf Sternen verliehen bekommen hat, ist beeindruckend: Seit seiner Auflage verzeichnete der Fonds eine Wertentwicklung von +153,31 Prozent auf Eurobasis und generierte damit eine Mehrrendite von über sechzig Prozentpunkten gegenüber seiner Benchmark: Der Stoxx Europe Small 200 DR brachte es lediglich auf eine Gesamtperformance von +92,80 Prozent in Euro. Auch im neuen Handelsjahr 2015 liegt der Mandarine-Fonds mit seiner Performance von +24,22 Prozent gegenüber dem Vergleichsindex vorn, der ein Plus von +21,40 Prozent erwirtschaftete. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?

FondsStrategie. Qualität. Fokussiert.

Der Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe ist ein europäischer Aktienfonds, der überwiegend in Werte mit geringer und mittlerer Börsenkapitalisierung und hohem Wachstumspotenzial investiert. Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 0,3 und fünf Milliarden Euro bilden den Schwerpunkt des Portfolios, das durch einzelne Large Caps sowie Micro Caps ergänzt werden kann. FondsManagerin Diane Bruno agiert benchmarkunabhängig und favorisiert ausgewählte Unternehmen, die in Wachstumsnischen präsent sind, über große Marktanteile und eine hohe Preissetzungsmacht verfügen und dadurch insgesamt weniger von der Konjunkturentwicklung abhängen. Der Französin geht es darum, durch die Identifikation außergewöhnlicher, sektoriell und wirtschaftlich gut diversifizierter Geschäftsmodelle die kleinen und mittelgroßen Unternehmen aus Europa herauszufiltern, die auf ihre Weise einzigartig sind. Der Fokus auf Wachstumsmotoren wie Innovation und Internationalisierung erlaubt es ihr, das Entwicklungspotenzial der Firmen und ein gewinnträchtiges Momentum zu erkennen. In erster Linie zählt für Bruno die Qualität des Unternehmens, die Frage nach der Bewertung einer Aktie steht für sie am Ende ihrer Analyse. Neben der besagten Einzigartigkeit sollte jedes Wertpapier innerhalb ihres FondsPortfolios ein nennenswertes Kurssteigerungspotenzial sowie erstklassige Fundamentaldaten besitzen. Die Marktexpertin betont, dass es unter den europäischen Small und Mid Caps sehr viele erfolgreiche Nischenplayer aufzuspüren gibt. Ihre Favoriten sind Aktien mit langfristigem Gewinnwachstum, die von den Börsenzyklen relativ unabhängig und zudem günstig bewertet sind. Trotz ihres auf Wachstum und Dynamik ausgerichteten Investitionsstils ist es FondsManagerin Bruno wichtig, die Volatilität in dem auf 53 Einzeltitel konzentrierten Portfolio auf einem niedrigen Niveau zu halten. Wie ist dieses im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Deutschland. Führend.

In der geografischen Allokation des Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe liegt Deutschland mit einem Anteil von 23,47 Prozent am FondsVermögen auf dem ersten Platz. Knapp dahinter ist Großbritannien platziert, wo 19,55 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Auf Platz drei der Ländergewichtung findet sich mit 15,85 Prozent Frankreich als das Heimatland von FondsManagerin Bruno. In Irland sind 7,95 Prozent der Investorengelder angelegt, Aktien aus Italien besitzen einen Anteil von 4,80 Prozent. Unterdurchschnittlich stark ist der Europa-Fonds in der Schweiz (3,52 Prozent), Spanien (3,38 Prozent) sowie Dänemark (2,42 Prozent) investiert. Kleinere Positionen in den Niederlanden (1,78 Prozent) und Norwegen (1,73 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. In der Sektorengewichtung des europäischen Nebenwerte-Fonds befinden sich Industrietitel mit 31,52 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Unter den Top 10 wird der Sektor durch die französische Ingenico-Aktie sowie den deutschen Labor- und Prozesstechnologie-Anbieter Sartorius AG vertreten. Beide Wertpapiere verdeutlichen die Strategie von FondsManagerin Bruno, auf Titel mit hohem Wachstumspotenzial zu setzen - während die auf Kartenlesegeräte und Zahlungsterminals spezialisierte Ingenico zuletzt ein organisches Umsatzwachstum von 17 Prozent verzeichnete, konnte Sartorius mit einer währungsbereinigten Zunahme der Auftragseingänge von 13 Prozent überzeugen. Auf Platz zwei der Branchenallokation liegen Dienstleistungsunternehmen, die 18,17 Prozent des FondsVolumens einnehmen, Platz drei in der Branchenstruktur geht an den Konsumgüterbereich mit 12,37 Prozent. Zu den Favoriten aus diesen Sektoren zählen der französische Call-Center-Betreiber Teleperformance sowie die irische Greencore Group, die "Sandwiches to go" anbietet. Durchschnittlich stark gewichtet innerhalb des FondsPortfolios sind der Technologiesektor mit 9,13 Prozent sowie Automobiltitel mit 6,21 Prozent Anteil am FondsVolumen. Es folgen Aktien aus der Finanzbranche, die 5,92 Prozent des FondsVermögens stellen. Rohstofftitel decken 3,24 Prozent der FondsBestände ab. Komplettiert wird der Branchenmix des Mandarine-Fonds durch Baufirmen (2,46 Prozent) sowie das Gesundheitswesen (1,51 Prozent). Per Ende April nehmen die übrigen Sektoren gemeinsam mit dem Cashbestand 9,49 Prozent des FondsVolumens ein.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe dem MSCI Europe Small & Mid Cap EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit der Benchmark für kleine und mittlere europäische Werte mit 0,88 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,87 kaum geringer aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, in der weiteren Analyse sind aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte zu erwarten. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,78, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,77 an. Demnach haben sich mittelfristig 22 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 23 Prozent. FondsManagerin Diane Bruno hat somit in den letzten zwölf Monaten die Benchmark-Unabhängigkeit ihrer Länder- und Sektorengewichtung nur leicht gesteigert. Der Tracking Error demonstriert, dass das Mandarine-Produkt mit einem geringen aktiven Risiko aufwartet: Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei 4,28 Prozent, auf Jahressicht bei 3,41 Prozent. Welche Schwankungsneigung legt der Europa-Fonds für Nebenwerte an den Tag?

FondsRisiko. Volatilität. Moderat.

Der Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe weist für drei Jahre eine Volatilität von 9,61 Prozent auf, die noch unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der SJB-Referenzindex verzeichnet: Der MSCI Europe Small & Mid Cap EUR NETR hat im gleichen Zeitraum mittlere Schwankungen von 10,43 Prozent aufzuweisen. Über ein Jahr kehrt sich das Szenario um; jetzt bewegen sich die Kursschwankungen des europäischen Aktienfonds über denen der MSCI-Benchmark. Während die "Vola" des Mandarine-Fonds 12,37 Prozent beträgt, legt der Referenzindex für Europas Nebenwerte eine Schwankungsbreite von 11,78 Prozent an den Tag. Da der längerfristig geringeren Volatilität die größere Bedeutung zukommt, liegt der aktiv gemanagte Fonds von Diane Bruno mit Blick auf die Risikostruktur gegenüber der passiven Benchmark vorn - auch absolut betrachtet stellt sich die Schwankungsneigung für ein aus Nebenwerten konstituiertes Portfolios moderat dar.

Das überzeugende Risikoprofil des Mandarine-Produktes manifestiert sich gleichsam in dem unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,84 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 1,01 an und liegt damit praktisch auf Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass in der großen Mehrheit der Fälle das Beta unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 lag und der Fonds damit die geringeren Wertschwankungen aufwies. In 23 der letzten 29 betrachteten Einzelzeiträume war die Kennziffer geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und ging bis zutiefst 0,63 zurück. Lediglich in sechs Zeitintervallen fielen die Kursbewegungen des Fonds vergleichsweise stärker aus und erreichten einen Wert von 1,05 in der Spitze. Das Gesamtergebnis der Beta-Analyse: Das Risiko des FondsProduktes aus dem Hause Mandarin Gestion hat Marktexpertin Bruno gut unter Kontrolle, im Vergleich zum Referenzmarkt europäischer Nebenwerte sind die Schwankungen unterdurchschnittlich. Mit welcher Performanceleistung kann der Mandarine-Fonds aufwarten?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 25. Mai 2015 hat der Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +102,76 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +26,57 Prozent p.a. entspricht. Die dreistellige Performance spricht für sich, doch auch der Blick auf den MSCI Europe Small & Mid Cap als Vergleichsindex belegt die Qualität des französischen Nebenwerte-Fonds: Der europäische Aktienindex kann mit einer Gesamtrendite von +99,63 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +25,92 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr nimmt der Renditevorsprung des Mandarine-Produktes in seiner Höhe nochmals zu: Mit einer Wertentwicklung von +32,05 Prozent besitzt der Fonds eine Mehrrendite von über sechs Prozentpunkten gegenüber dem SJB-Vergleichsindex (MSCI Europe Small & Mid Cap Index: +25,60 Prozent). In beiden untersuchten Zeiträumen lässt der Mandarine-Fonds den europäischen Aktienmarkt für kleine und mittlere Unternehmen /deutlich hinter sich - ein klarer Erfolgsbeweis für das aktive Portfoliomanagement von FondsManagerin Bruno. Kann die Alpha-Analyse dieses positive Bild bestätigen?

Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Mandarine-Fonds wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,36 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl noch stärker und befindet sich mit 0,42 erneut im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre rundet das erfreuliche Bild aus FondsPerspektive ab: Dem Mandarine-Produkt gelang es in 24 der untersuchten 29 Einzelzeiträume, die SJB-Benchmark zu schlagen. Der europäische Nebenwerte-Fonds verzeichnete positive Alpha-Werte bis 1,03 in der Spitze und lag damit performancemäßig regelmäßig vor dem Vergleichsindex. Dem stehen lediglich fünf Einzelperioden mit einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung und einem Alpha von zutiefst -0,19 gegenüber. Ganz offensichtlich sorgt die FondsStrategie von Marktexpertin Bruno in der Mehrzahl der Fälle für eine attraktive Mehrrendite unter geringen Schwankungen: Auch die über drei Jahre erzielte Information Ratio von 0,12 illustriert das überzeugende Rendite-Risiko-Profil des Mandarine-Produktes.

SJB Fazit. Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe.

Dass der Mandarine Unique Small & Mid Caps Europe zu den besten Aktienfonds für europäische Nebenwerte zählt und sich seine Morningstar-Höchstnote zu Recht verdient hat, belegt die Performancehistorie in beeindruckender Weise: Seit seiner Auflegung vor gut fünf Jahren ist es dem Investmentprodukt in jedem einzelnen Anlagejahr gelungen, die Wertentwicklung der Benchmark Stoxx Europe Small 200 zu übertreffen. FondsManagerin Diane Bruno hat sich erfolgreich auf Unternehmen spezialisiert, die ein einzigartiges Geschäftsmodell besitzen und über die Börsenzyklen hinweg ein dauerhaftes und solides Wachstum erzielen. Eine perfekte Beimischung für das FondsDepot!

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Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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