Investec European Equity Fund.
Selektion. Perfektioniert.
Auch wenn das Wirtschaftswachstum in der Eurozone derzeit lahmt und die fortgesetzte geldpolitische Lockerung der EZB nicht so recht zur Konjunkturankurbelung wirken will: Europa bietet Investoren mit langfristigem Anlagehorizont weiter zahlreiche interessante Anlagemöglichkeiten.
Denn in Europa sind Unternehmen ansässig, die in so unterschiedlichen Bereichen wie Finanzdienstleistungen, Energie, im Sektor der Konsumgüter oder im Mobilfunk weltweit Marktführer sind. Entscheidend ist es, die qualitativ hochwertigsten und attraktiv bewerteten Unternehmen der einzelnen Sektoren herauszufiltern, um so auch in Zeiten einer schwächeren Konjunktur ein aussichtsreiches Portfolio zu besitzen. Genau diesen Ausleseprozess hat der Investec European Equity Fund A EUR Acc (WKN A0X9JR, ISIN LU0440694585) perfektioniert. FondsManager Ken Hsia strukturiert sein Aktienportfolio mit Hilfe des "4-Faktoren-Prozesses", der neben "klassischen" Faktoren wie Unternehmensqualität und Bewertungsniveau auch zusätzliche Elemente wie die Aufwärtsrevision von Gewinnerwartungen oder eine ansteigende Aufmerksamkeit von Investorenseite berücksichtigt. Alle vier Faktoren zusammen beeinflussen die Entwicklung der Aktienkurse, betont Marktexperte Ken Hsia, und können in Kombination für eine nachhaltige Outperfomance des FondsPortfolios sorgen. Die Kursentwicklung des Investec European Equity Fund gibt ihm Recht: Im letzten Fünfjahreszeitraum wurde eine hohe Mehrrendite von jährlich fünf Prozentpunkten gegenüber der Benchmark MSCI Europe NR erreicht. Während der Investec-Fonds eine annualisierte Wertentwicklung von +13,6 Prozent verzeichnete, musste sich der Vergleichsindex mit einem Plus von +8,6 Prozent p.a. begnügen. Der Investec European Equity Fund wurde am 10. November 2007 aufgelegt und besitzt ein FondsVolumen von 403,2 Millionen Euro. Bis Dezember 2012 hatte der Fonds ausschließlich Aktien aus Kontinentaleuropa in seinem Anlageuniversum, seither werden auch Titel aus Großbritannien erworben. Gerade hier findet FondManager Ken Hsia überdurchschnittlich viele attraktive Unternehmen: Britische Titel sind aktuell mit knapp einem Drittel die größte Länderposition des Fonds. Wie sieht die Anlagestrategie des Investec-Produktes im Detail aus?
FondsStrategie. Faktoren. Beachtet.
Der Investec European Equity Fund hat sich die langfristige Wertsteigerung seiner Anlagen zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien europäischer Unternehmen (inkl. Großbritannien) oder Titel von Firmen, die den überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit in Europa ausüben. FondsManager Ken Hsia ist bereits seit zehn Jahren bei Investec Asset Management und besitzt als Spezialgebiet den Industriesektor. Das FondsPortfolio des Investec-Fonds wird durch die 4-Faktoren-Strategie bestimmt, die sich um die Kernbegriffe Unternehmensstrategie, Bewertung, Erträge und Charttechnik konzentriert. In erster Linie sucht FondsManager Ken Hsia Unternehmen, die in der Vergangenheit einen besonderen Wert für ihre Aktionäre geschaffen haben, ein gutes Managementteam aufweisen und mit Blick auf die Dividendenhöhe, die Ertragsspanne und den Cashflow überzeugen. Wichtig ist zudem die attraktive Bewertung: Die Aktien müssen im Vergleich zu ihren Mitbewerbern relativ günstig bewertet sein, wobei neben dem KGV noch weitere, je nach Sektor unterschiedliche Kriterien herangezogen werden. Auf der Ertragsseite hält Ken Hsia nach Unternehmen Ausschau, die ihre Gewinnerwartungen in den letzten zwei Geschäftsjahren nach oben revidiert haben. Zuletzt ist auch die charttechnische Verfassung der Titel ein entscheidendes Kriterium: Die Aktien müssen sich oberhalb ihrer steigenden 50- sowie 200-Tage-Linie befinden und so einen klaren charttechnischen Aufwärtstrend aufweisen. Durch die Anwendung dieser vier verschiedenen Filterfaktoren wird ein erstes, rund 1.000 Titel umfassendes europäisches Anlageuniversum kreiert. Hieraus werden dann die Werte in den Fonds aufgenommen, die auf Basis fundamentaler Researchergebnisse das größte Potenzial besitzen und deshalb als die "besten Ideen" zu gelten haben. Das Endergebnis ist ein relativ konzentriertes Portfolio von rund 70 Einzelaktien, von denen der FondsManager aufgrund seiner Bottom-up-Analyse hochgradig überzeugt ist. Wie sieht dieses konkret aus?
FondsPortfolio. Großbritannien. Vorneweg.
In der geografischen Allokation des Investec-Fonds liegt Großbritannien mit einem Anteil von 29,7 Prozent auf dem ersten Platz. Deutlich dahinter ist Frankreich platziert, wo 13,2 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Auf Platz drei der Ländergewichtung findet sich die Schweiz mit 9,8 Prozent. In Deutschland sind 8,2 Prozent des FondsVolumens angelegt, Aktien aus Norwegen besitzen einen Anteil von 8,0 Prozent. Unterdurchschnittlich stark ist der Europa-Fonds in den Niederlanden (5,5 Prozent), Spanien (5,0 Prozent) und Belgien (4,4 Prozent) investiert. Kleinere Positionen in Italien (3,1 Prozent) und Portugal (2,0 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. In der Sektorengewichtung des Investec European Equity Fund befinden sich Werte aus dem Finanzsektor mit 22,2 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz; knapp gefolgt von Industrietiteln, die 21,2 Prozent des FondsVolumens einnehmen. Platz drei in der Branchenstruktur geht an den Bereich zyklischer Konsumgüter mit 13,1 Prozent. Es folgen Titel aus dem Gesundheitswesen, die 12,4 Prozent des FondsVermögens stellen. Durchschnittlich stark gewichtet innerhalb des FondsPortfolios sind der Sektor nicht zyklischer Konsumgüter mit 9,6 Prozent sowie Grundstoffproduzenten mit 6,1 Prozent Anteil am FondsVolumen. Energiewerte nehmen 4,2 Prozent der FondsBestände ein. Komplettiert wird der Branchenmix des Investec-Fonds durch IT-Firmen (3,9 Prozent) sowie den Telekom-Sektor (2,6 Prozent). Per Ende Juli liegt der Cashbestand bei 2,9 Prozent. Unter den Top-10 des Fonds liegen derzeit Pharmawerte wie Sanofi und Novartis auf den vorderen Plätzen. Auch von dem französischen Call-Center-Dienstleister Teleperformance ist FondsManager Ken Hsia überzeugt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse stellen wir den Investec European Equity Fund dem FTSE Europe als Vergleichsindex gegenüber, ein breit gestreuter Index für europäische Aktien. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit 0,84 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,82 kaum geringer aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,70, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,67 an. Demnach haben sich mittelfristig 30 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 33 Prozent. FondsManager Ken Hsia hat also in den letzten zwölf Monaten die Benchmark-Unabhängigkeit seiner Länder- und Sektorengewichtung leicht gesteigert. Der Tracking Error demonstriert, dass das Investec-Produkt mit einem geringen aktiven Risiko aufwartet: Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei 6,33 Prozent, auf Jahressicht bei 5,38 Prozent. Welche Schwankungsneigung legt der Europa-Fonds an den Tag?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Investec European Equity Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 11,28 Prozent auf, die noch unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der FTSE Europe als Vergleichsindex mit 12,49 Prozent in diesem Zeitraum zu verzeichnen hat. Ein klarer Pluspunkt für den Fonds und seine Risikostruktur. Über ein Jahr bewegen sich die Kursschwankungen von europäischem Aktienfonds und ausgewählter SJB-Benchmark in etwa auf Augenhöhe: Hier beträgt die "Vola" des Investec-Fonds 11,90 Prozent, wohingegen der FTSE-Referenzindex eine Schwankungsbreite von 11,86 Prozent aufweist. Da der längerfristig geringeren Volatilität die größere Bedeutung zukommt, ist der aktiv gemanagte Fonds von Ken Hsia der passiven Benchmark unter Risikoaspekten vorzuziehen - ein Ergebnis der klar strukturierten Portfoliozusammenstellung nach strengen Auswahlkriterien.
Die überzeugende Risikostruktur des Investec-Produktes manifestiert sich auch in dem unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,78 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 0,90 an, bleibt aber vergleichsweise günstig. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass in der großen Mehrheit der Fälle die Kennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 liegt und der Fonds damit die geringeren Wertschwankungen aufweist. Das Beta war in 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm einen Wert von 0,58 im Tief an. Lediglich in zehn Zeitintervallen waren die Kursbewegungen des Fonds mit maximal 1,19 vergleichsweise stärker. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Das FondsRisiko wird von Marktexperte Ken Hsia gut unter Kontrolle gehalten, gemessen am breiten europäischen Aktienmarkt sind die Schwankungen moderat. Welche Renditen kann das Investec-Produkt auf dieser Basis erwirtschaften?
FondsRendite. Alpha. Stark.
Per 8. September 2014 hat der Investec European Equity Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +91,89 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +24,24 Prozent p.a. entspricht. Eine ganz ausgezeichnete Performance, die zudem meilenweit oberhalb derjenigen des FTSE Europe als Vergleichsindex liegt: Der europäische Aktienindex kann mit einer Gesamtrendite von +49,74 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +14,39 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit einer Wertentwicklung von +21,25 Prozent besitzt der Investec-Fonds eine signifikante Mehrrendite gegenüber dem SJB-Vergleichsindex, der rund fünf Prozentpunkte weniger zulegen konnte (FTSE Europe Index: +16,28 Prozent). Kurz- wie mittelfristig kann der Investec-Fonds mit seiner 4-Faktor-Strategie den breiten europäischen Aktienmarkt deutlich übertreffen - besonders die über 40 Prozentpunkte höhere Rendite im Dreijahreszeitraum beeindruckt. Bestätigt die Alpha-Analyse dieses positive Bild?
Die weit überdurchschnittliche Wertentwicklung des Investec-Fonds wird auch an dem starken Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,95 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,49 ebenfalls klar im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zementiert das außergewöhnlich positive Bild für den Fonds: Dem Investec-Produkt gelang es in allen der untersuchten 36 Einzelzeiträume, die SJB-Benchmark zu schlagen. Der Europa-Fonds verzeichnete eine regelmäßige Outperformance zum FTSE-Referenzindex und konnte stets positive Alpha-Werte zwischen 0,36 im Tief und 1,49 in der Spitze generieren. Ein klarer Qualitätsbeweis für die FondsStrategie, die für einen verlässlichen Renditevorsprung in attraktiver Höhe sorgt. Die deutlich ausgeprägte Information Ratio von 1,36 über drei Jahre illustriert abschließend, wie sehr das Chance-Risiko-Profil des Investec-Fonds überzeugt.
SJB Fazit. Investec Europe Equity Fund.
Selbst wenn die konjunkturellen Aussichten für die Eurozone derzeit nicht zu überzeugen wissen - der von FondsManager Ken Hsia implementierten 4-Faktoren-Strategie gelingt es trotzdem, weit überdurchschnittlich attraktive Wertpapiere herauszufiltern, die langfristig für eine hohe Mehrrendite gegenüber dem breiten Markt gut sind. Unternehmensstrategie, Bewertungsniveau, Gewinnentwicklung und Charttechnik - vier Kernfaktoren, die den Schlüssel zu einem so schwankungsarmen wie aussichtsreichen Portfolio europäischer Wachstumsaktien bilden.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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