Welche Fonds der Krise trotzen
Mit der Euro-FondsNote finden Anleger die besten Fonds in den jeweiligen Anlageklassen. Dazu zählen der Antea und der Fidelity Asean Fund. Welche noch überzeugen.
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von Jörn Kränicke, €uro am Sonntag
Die jüngste Krise wirbelt die Anlegerwelt durcheinander. Gerade deshalb ist es für Fondsanleger besonders wichtig zu wissen, welche Fonds wirklich gut sind. Um hier eine gute Orientierung zu geben, berechnet der Finanzen Verlag in Zusammenarbeit mit dem renommierten Fondsanalysehaus FondsConsult Monat für Monat die FondsNoten.
Wichtig zu wissen in diesem Zusammenhang: Selbst ein Fonds, der über vier Jahre ein Minus erzielt hat – das ist der Zeitraum, der für die Berechnung der FondsNote maßgeblich ist – kann mit Note 1 ausgezeichnet werden, wenn er trotz allem zu den besten Fonds seiner Kategorie zählt. Und zwar immer bezogen auf den Vergleichsindex und die Fonds mit demselben Anlagefokus.
Daher sollte man auch nur den Kauf eines Top-Fonds in Erwägung ziehen, wenn man in das Anlagesegment investieren möchte. Dann hilft das Fondsrating innerhalb des Segments, die besten Produkte ausfindig zu machen. Wer also angesichts der unklaren Aussichten an den Börsen zwar langfristig ansehnliche Renditen erwartet, aber nur geringe Schwankungen verkraftet, dürfte etwa bei ausgewogenen Mischfonds richtig liegen.
In dieser Kategorie käme etwa der erstmals bewertete Antea von dem gleichnamigen Hamburger Vermögensverwalter in Betracht. Er erhielt auf Anhieb FondsNote 1. Dieser vermögensverwaltende Fonds wird nach einem sehr interessanten Ansatz gemanagt. Johannes Hirsch, Chef der Antea Vermögensverwaltung, hat für den Fonds drei der renommiertesten deutschen Fondsmanager gewonnen. Jens Ehrhardt, Bert Flossbach und Hendrik Leber managen je ein Drittel des Portfolios. „Alle drei Vermögensverwalter haben ihre Expertise jahrelang bewiesen“, begründet Hirsch. Sein Ziel: Einen 50 : 50-Mix aus globalen Aktien und Bundesanleihen schlagen.
Dazu haben die drei die freie Auswahl unter vielen unterschiedlichen Anlageklassen – also neben Aktien und Anleihen auch Hedgefonds, Private Equity, börsengehandelte Waldfonds und Wandelanleihen. Dieser Mix punktet bislang. In den vergangenen drei Jahren legte der Fonds um 33 Prozent zu. In derselben Zeit verlor der DAX 16 Prozent, und deutsche Bundesanleihen legten um 22 Prozent zu.
Wer sich jedoch nicht vom allgemeinen Weltuntergangsszenario anstecken lässt, sollte einen Blick auf Asien-Fonds werfen. Insbesondere abseits der Giganten China und Indien haben sich die Börsen auch in diesem Jahr gut gehalten. Daher lohnt sich ein Blick auf Fonds wie den gerade auf Note 1 hochgestuften Fidelity Asean Fund.
Managerin Gillian Kwek investiert nur in Aktien, die an den Börsen in Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand und den Philippinen gelistet sind. Insbesondere vom 240 Millionen Einwohner zählenden Indonesien erwartet Kwek viel. Grund: In Indonesien liege der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung bei 44 Prozent. Das wirke sich positiv auf die Binnennachfrage aus. Die Konsumwünsche junger Menschen sind laut Kwek häufig höher als die von Ruheständlern. Oft stehe ihnen auch mehr Geld zur Verfügung. Daher geht die Fidelity-Managerin davon aus, dass die wirtschaftliche Dynamik Indonesiens künftig die Chinas übertreffen könnte.
Aufsteiger, Absteiger und Erstbewertungen (pdf)
Die €uro-FondsNote: Die Fondsbewertung des Finanzen Verlags wird in Kooperation mit dem Münchner Analysehaus FondsConsult jeden Monat neu berechnet. Einer Schulnote vergleichbar, berücksichtigt sie das Abschneiden der Fonds in den vergangenen vier Jahren, das Risiko, das der Fondsmanager eingegangen ist, sowie die Aussichten auf künftige vergleichbare Leistungen.