EuroFondsNote: Die Fonds-Knaller im August
Zwei Mischfonds von Bantleon, gemanagt von Harald Preißler, erhalten auf Anhieb Note 2, Lyxor-ETFs räumen ab, und Value-Fonds bleiben im Aufwind.
Werte in diesem Artikel
von Ralf Ferken, Euro am Sonntag
Was treibt die Kurse von Aktien und Anleihen? Für Harald Preißler vom Anleihespezialisten Bantleon gibt es darauf nur eine Antwort: Es ist die Konjunktur. Sie entscheidet letztlich darüber, in welche Richtung sich Aktien und Bonds bewegen. Mit dieser Überzeugung managt Preißler seit vielen Jahren die Bantleon-Opportunities-Fonds. Nun zeichnet €uro am Sonntag die L- und S-Tranche für Privatanleger erstmals mit einer FondsNote aus. Beide erhalten auf Anhieb eine 2.
Das Grundgerüst beider Mischfonds bilden Euroanleihen bester Bonität. Deuten Konjunktur und Markttechnik auf ein positives Aktienumfeld hin, hebt der Bantleon-Chefstratege die Aktienquote bei der S-Variante in einem Schritt von null auf 20 Prozent an, bei der L-Variante von null auf 40 Prozent. Spricht das Umfeld gegen Aktien, bleibt er bei beiden Fonds komplett in Staatsanleihen, Firmenbonds und Pfandbriefen investiert. So wie aktuell. Anfang August reduzierte Preißler die Aktienquote beim Bantleon Opportunities S und Bantleon Opportunities L jeweils auf null Prozent.
"Sinkende Konjunktur-Frühindikatoren und die angeschlagene Markttechnik hatten vor einer größeren Korrektur gewarnt", begründet er seine Entscheidung. Also raus aus Aktien. Denn Preißlers Devise ist: "Wir investieren das Geld immer so, dass das Kapital erhalten bleibt." Dass der Aufschwung schon zu Ende ist, glaubt er nicht. Wenn man etwas weiter in die Zukunft blicke, sehe man, dass die ersten konjunkturellen Frühindikatoren einen Boden ausbildeten und nach oben drehten. An die Stelle der derzeitigen Deflationsängste könnten dann sogar Inflationsängste treten.
Das dürfte wiederum die Renditen lang laufender US-Staatsanleihen nach oben treiben. "Solange der Renditeanstieg in geordneten Bahnen verläuft, bleiben die Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte günstig, schließlich beflügeln moderate Inflationsraten und eine anziehende Nachfrage die Gewinndynamik", urteilt Preißler über Aktien.
Erstmals mit einer FondsNote bewertet €uro am Sonntag auch etliche globale Sektor-ETFs von Lyxor. So erhalten der Lyxor ETF MSCI World Consumer Staples (Basiskonsumgüter) und der MSCI World Consumer Discretionary (zyklische Konsumgüter) auf Anhieb Note 1, ebenso die Sektor-ETFs Energy, Financials und Information Technology. Und die Sektor-ETFs Materials und Telecommunication Services schneiden mit FondsNote 2 kaum schlechter ab.
Ohrfeige für klassische Fonds
Die globalen Sektor-ETFs von Lyxor profitierten von ihrer vergleichsweise hohen Gewichtung in USAktien, die in den vergangenen vier Jahren gut gelaufen sind. Für aktiv gemanagte Sektorfonds sind die guten Lyxor-Bewertungen aber eine Ohrfeige. Denn bei der FondsNoten-Systematik treten Fonds und ETFs nicht nur gegen ihren Index an, sondern auch gegeneinander. Gute Noten für Indexfonds bedeuten also, dass viele klassische Fonds schlechter abgeschnitten haben.
Aktiv gemanagte Value-Fonds bleiben dagegen im Aufwind. Bereits im Mai dieses Jahres stufte €uro am Sonntag den StarCapital Priamos, bei dem Norbert Keimling in erster Linie quantitativ anhand von Value-Kennziffern investiert, auf Note 3 hoch. Nun folgt der StarCapital Starpoint ebenfalls mit einer Hochstufung auf Note 3, dessen Chef Peter E. Huber stärker auf klassische qualitative Value-Faktoren achtet.
Auf FondsNote 1 verbesserte sich des Weiteren ein Carmignac-Fonds, der auf inhabergeführte Unternehmen in Europa setzt (siehe unten). Abwärts ging es dagegen für den LBBW Exportstrategie Deutschland. Und auch der Global Total Return von Michael Hasenstab hat jüngst etwas an Dynamik eingebüßt.
Investor-Info
Carmignac Euro-Entrepren.
Unternehmer im Fokus
Den Aufstieg zu FondsNote 1 schaffte im August der Euro-Entrepreneurs der französischen Investmentboutique Carmignac. Der Fonds investiert in eigentümergeführte Unternehmen mit geringer und mittlerer Marktkapitalisierung in Europa. Die nötigen Einblicke verschaffen sich Fondsmanager Malte Heininger und sein Team bei Firmenbesuchen. Und bei der Aktienauswahl beweisen sie Gespür. Das zeigt die gute und dabei schwankungsarme Wertentwicklung des Fonds.
LBBW Exportstrategie Dtl.
Vom DAX geschlagen
Deutschland ist eine Exportnation. Da liegt es nahe, auf die ausfuhrstärksten Unternehmen zu setzen. Das macht der LBBW Exportstrategie Deutschland. Dabei investiert er hauptsächlich in DAX-, aber auch MDAX- und TecDAX-Werte. Ziel ist, eine bessere Wertentwicklung als der DAX zu erzielen. Doch an diesem Anspruch scheiterte der Fonds in den zurückliegenden Jahren und ist mittlerweile auf Note 5 abgerutscht. Während der DAX in den vergangenen drei Jahren ein Plus von rund 48 Prozent erzielte, waren es beim Fonds gerade mal 33 Prozent.
Weitere News
Bildquellen: Helmut Wachter/Bantleon AG, Laborant / Shutterstock.com