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Perspektiven für den Aktienmarkt

09.07.15 10:09 Uhr

Perspektiven für den Aktienmarkt | finanzen.net

Sind die Frauen schuld am niedrigen Wirtschaftswachstum?

Natürlich nicht! Aber ein Blick auf die Entwicklung der Partizipation von Frauen am US-Arbeitsmarkt liefert interessante Erkenntnisse über die Wachstumsperspektiven der größten Volkswirtschaft. Wie im Chart dargestellt, hat der gesellschaftliche Wertewandel dazu geführt, dass Frauen vermehrt berufstätig wurden. Ihre Erwerbsquote im berufsfähigen Alter stieg so von ca. 35 Prozent in den 1950er Jahren auf ca. 60 Prozent zur Jahrtausendwende. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wurde bislang ungenutztes Potenzial produktiv integriert und somit das Wachstumspotenzial erhöht. Seit rund zehn Jahren ist die Quote allerdings rückläufig. Damit hat sie sich dem jahrzehntelangen Trend der Männer angeglichen, statt ihn wie zuvor im Aufholprozess überzukompensieren. Dies hat, mechanistisch betrachtet, belastend auf die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre gewirkt und erklärt zumindest einen Teil der niedrigeren Wachstumsraten in den USA. Aktieninvestoren haben ein Interesse an einer zumindest stabilen Erwerbsquote. Ein Hebel dafür ist eine wieder steigende Partizipationsrate von Frauen - weltweit! Das würde das globale Wachstumspotential beflügeln, welches langfristig die Basis für Unternehmensgewinne und Aktienrenditen bildet. Es bleibt natürlich letztlich die Wahl der Frauen. Doch um diese Wahl überhaupt zu haben, brauchen gerade Mütter entsprechende Rahmenbedingungen. Deren Güte ist in den USA unterdurchschnittlich.

Unabhängig von demographischen Entwicklungen scheinen auch andere Wachstumstreiber der vergangenen Dekade an Schub zu verlieren: Impulse aus Chinas Integration in der Weltwirtschaft haben ihren Zenit überschritten; die Verbreitung von Innovationen wie Smartphones sind der Sättigungsgrenze nah; wichtige Produktivitätsfortschritte wie die Erschließung von Schiefergasfeldern mittels neuer Technologien sind vorerst abgeschlossen.

Von wo könnte der nächste Produktivitäts- und Innovationsschub kommen? Autonom fahrende Autos? Wirksame Krebs-Medikamente? Industrie 4.0? Neue Energie-Speichermedien? Oder gar Indiens Strukturreformen? Ansatzpunkte bieten diese Beispiele mit Sicherheit. Es gibt keinen Grund, pessimistisch zu werden und das Ende vom Wirtschaftswachstum zu beklagen. Der nächste Produktivitäts- und Innovationsschub kommt bestimmt. Nur sollten wir in der Zwischenzeit unsere Erwartungen an Wirtschaftswachstum und Aktienrenditen mäßigen.

Der Anstieg der Partizipationsrate von Frauen am US-Arbeitsmarkt hat bis zum Jahrtausendwechsel positiv zum US-Wirtschaftswachstum beigetragen.

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen, die sich als falsch herausstellen können.

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*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte

**Stand: 30. Juni 2013